Busfahrerstreik: Größere Probleme in Wächtersbach

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Trotz Busfahrerstreik ist der Betrieb am Montag nach den Weihnachtsferien in den meisten Schulen im Main-Kinzig-Kreis reibungslos angelaufen. Nachfragen in Gelnhausen, Freigericht und Bad Soden-Salmünster haben ergeben, dass nur ganz wenige Schüler nicht den Weg in die Klassenräume gefunden haben. Größere Ausfälle gab es allerdings in Wächtersbach. Wie lange der Streik anhalten wird, hängt unterdessen von den Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Arbeitgebern statt.



Wartende Schulkinder gab es an den Bushaltestellen am Montag nur wenige, der bereits Ende vergangene Woche angekündigte Streik verbreitete sich vor allem über die sozialen Netzwerke rasend schnell, so dass sich die meisten Eltern und Schüler darauf einstellen konnten. Besonders betroffen war allerdings die Friedrich-August-Genth-Schule in Wächtersbach. Da die Regionalverkehr Main-Kinzig GmbH und damit auch die Kreiswerke Main-Kinzig ihre Linien komplett eingestellt haben, fuhren keine Busse aus Spessart und Vogelsberg in Richtung Messestadt. Schulleiter Gerhard Gleis vermeldete auf Nachfrage daher Klassen, in denen von 18 nur acht oder von 23 nur sechs Schülerinnen und Schüler anwesend waren. „70 Prozent unserer Schüler sind Fahrschüler“, hofft Gleis daher ganz besonders, dass in dem Tarifstreik schnell eine Lösung gefunden wird. Die Lehrer hätten im Unterricht reagiert und sich auf Wiederholungsübungen konzentriert, damit den fehlenden Schülern kein Lernstoff verloren geht. Allzu lange könne dieser Zustand auch angesichts zu schreibender Arbeiten und der Zeugnisvergabe Anfang Februar allerdings nicht aufrecht erhalten werden.

Auch nach Gelnhausen kommen viele Schüler mit dem Bus, allerdings seien laut Angaben des stellvertretenden Schulleiters des Grimmelshausen Gymnasiums, Joachim Kanthak, nur wenige nicht zum Unterrichtsbeginn nach den Weihnachtsferien erschienen. An der Kopernikusschule Freigericht spielte der Busstreik fast gar keine Rolle, da das private Busunternehmen, dass die Schüler aus Langenselbold, Rodenbach oder Erlensee nach Somborn fährt, nicht bestreikt wurde. Mehr Autos als sonst fuhren am Montag vor der Henry-Harnischfeger-Schule in Bad Soden-Salmünster vor: Viele Eltern hatten sich zu Fahrgemeinschaften zusammengeschlossen und so dafür gesorgt, dass der Großteils des Unterrichts wie geplant ablaufen konnte. „Wir haben aber auch viele Schüler, die zu Fuß kommen und die waren natürlich da“, herrschte im Schulsekretariat am Vormittag keine besondere Aufregung.

Bei Kreispressesprecher John K. Mewes liefen am Montag die Informationen zusammen, welche Buslinie ausfielen und wo nur ein eingeschränkter Verkehr stattfand. Neben den 18 Linien der Regionalverkehr Main-Kinzig-GmbH, die von Vogelsberg und Spessart bis nach Gelnhausen führen, stand in Gelnhausen auch die beiden Stadtbuslinien MKK-61 und -62 still. Von der Verkehrsgesellschaft Region Fulda GmbH wurden zehn Buslinien gemeldet, die entweder gar nicht oder nur eingeschränkt bedient wurden. Viel Platz war am Montag auch auf dem Freiheitsplatz in Hanau: Die BRHviabus GmbH, die eine Linie in Richtung Maintal anbietet, wurde bestreikt, auch alle Fahrzeuge der Busverkehr Hessen GmbH blieben stehen. Von der Hanauer Straßenbahn GmbH waren ebenfalls wesentlich weniger Busse im Stadtgebiet unterwegs, bestreikt wurden am Montag insgesamt 13 Linien.

Wie lange der Streik andauert, hängt nun davon ab, wann sich die Verhandlungspartner wieder an einen Tisch setzen. Erwartet wird am Dienstag ein neues Angebot von Arbeitgeberseite, die in dem Tarifstreit bislang einen Anstieg des Stundenlohns bis 2018 von derzeit 12 Euro auf dann 12,65 Euro angeboten hatten. Die Gewerkschaft ver.di fordert indes 13,50 Euro und einen weiteren Urlaubstag für die Beschäftigten. „Derzeit hoffen, dass am Montag wieder ein regulärer Fahrbetrieb angeboten werden kann“, so Kreispressesprecher Mewes.


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