ACE warnt vor gefährlichem Mythos

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WhatsApp, Facebook, Nachrichten und Apps: Augen, Ohren und Gedanken sind bei vielen Fußgängern nicht bei der Sache, wenn sie eine Straße überqueren.



Und das, obwohl sie die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind – innerorts stellen sie 60 Prozent aller Verkehrstoten dar. Deshalb macht der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, im Rahmen der Verkehrssicherheits-Aktion „Finger weg!“ Fußgänger in Hanau auf die Gefahr durch Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam.

Hintergrund sind stagnierende Unfallzahlen in den vergangenen Jahren. Insgesamt 31.589 Fußgänger verunglückten im Jahr 2015 im Straßenverkehr, 534 davon tödlich. Mehr als jeder zehnte Tote im Straßenverkehr war ein Fußgänger. Zu den Gründen zählten neben der Rotlicht-Missachtung, mit etwa 40 Prozent die häufigste Unfallursache, auch die Tatsache, dass sich immer mehr Fußgänger im Straßenverkehr abkapseln: Mit Kopfhörern auf den Ohren und dem Blick aufs Smartphone, können sie das Verkehrsgeschehen kaum noch wahrnehmen.

Die gerade durchgeführte Aktion in Hanau bestätigt diesen Trend: Von 154 Fußgängern waren 36 mit dem Handy oder Smartphone beschäftigt, bei Kindern und Jugendlichen lag die Quote sogar bei 51 Prozent. Bei der 45-minütigen-Zählaktion am Übergang an der Bushaltestelle Leimenstraße wurden die ehrenamtlich engagierten Mitglieder des Kreisverbandes Main-Kinzig und Wetterau, Roman Maschkowitz und Anton Hofmann, vom ACE-Club-Mitarbeiter Volker Schork tatkräftig unterstützt. Im Einzelnen stellten sie fest, dass rund 16 % der Männer (6 von 38) und  3,5 % der Frauen (2 von 57) mit dem Handy telefonierten oder mit Kopfhörer abgelenkt waren. Bei den Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre haben beim Überqueren der Ampel-Über- querung fielen die Prozent Quoten wesentlich höher aus: Rund 41 % der Jungen (9 von 22) und bei den Mädchen war es jede Zweite, d.h. rund 51 % (19 von 37) waren mit dem Smartphone abgelenkt!

„Jeder spricht vom Multitasking, doch es handelt sich dabei um einen gefährlichen Mythos: Niemand kann gleichzeitig Nachrichten checken und auf den Verkehr achten. Das ist ganz klar eine lebensgefährliche Selbstüberschätzung“, sagt Roman Maschkowitz, Vorsitzender vom ACE-Kreis Main-Kinzig und Wetterau. „Mit unserer Aktion wollen wir einen Denkanstoß liefern.“

Doch nicht nur bei Fußgängern sieht der ACE Handlungsbedarf. Bereits vor zwei Jahren hatte der ACE im Rahmen der Verkehrssicherheitsaktion „Park dein Handy, wenn du fährst!“ die Ablenkung am Steuer protokolliert: Besonders besorgniserregend war die Zahl der Handysünder in Großstädten wie Hamburg und Berlin. Die ACE-Beobachter registrierten im Schnitt 90 (Hamburg) beziehungsweise 61 (Berlin) Handysünder pro Stunde. Der ACE setzt deshalb auch heute schon auf machbare technische Lösungen, die die Smartphone-Nutzung im Fahrzeug unterbinden.

ACE kündigt Studie für Herbst an

„Jeder hat sein Leben selbst in der Hand – besonders deutlich wird das, wenn man sieht, wie viele Fußgänger als ‚Smombies‘ durch die Städte laufen. Mit unserer Aktion richten wir uns vor allem auch an Eltern und Erwachsene: Sie sollen Vorbild sein und Handys und Smartphones bewusst gebrauchen – oder im Zweifel eben auch einmal stecken lassen“, so Roman Maschkowitz weiter. Die Ergebnisse der Verkehrssicherheits-Aktion in Hanau fließen in eine bundesweite Studie ein, die der ACE voraussichtlich im Herbst veröffentlichen will.

Foto (von rechts): Roman Maschkowitz (Kreisvorsitzender) und Anton Hofmann (KV-Mitglied und Pressesprecher) im ACE Main-Kinzig und Wetterau) haben zusammen mit  Volker Schork (ACE Mitarbeiter Club Hessen), in Hanau die mit Handy oder Smartphone beschäftigten Passanten am Übergang in der Leimenstraße gezählt. Sie kamen zu dem sehr ernüchternden Ergebnis, dass  „Fußgänger mit Blick auf das Handy oder Smartphone “ beim Multitasking sich selbst überschätzen und die drohenden Gefahren im öffentlichen Straßenverkehr schnell übersehen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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