Artenhilfsprogramm zur Erhaltung einer seltenen Pflanze

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„Die alte Heilpflanze Arnika gehört zu den seltenen und ausgesprochen attraktiven Pflanzen in unserer Kulturlandschaft, trotz häufig optimaler Bedingungen gehen die Arnika-Bestände im Main-Kinzig-Kreis zurück, dem wirken wir entgegen“, kündigt Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Susanne Simmler an, als sie vor wenigen Tagen eine Schutzaktion im südlichen Bereich des Vogelsberges, in der Nähe von Birstein-Völzberg, für die besagte Pflanze startete.



Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband und Kooperationspartnern, Botanischer Garten Marburg sowie Landwirte aus der Region, setzt sich der Main-Kinzig-Kreis für die Erhaltung und Erweiterung der Arnika-Pflanze ein. Gefördert wird das Projekt vom Land Hessen.

Die Bestände der hochgradig geschützten Pflanzenart Arnika, wissenschaftlicher Name Arnica montana, sind seit einigen Jahren rückläufig. Gründe dafür können eine Nährstoffanreicherung, mangelnde Keimung und Entwicklung von Jungpflanzen, isolierte Bestände oder verarmte Genetik sein. „Die Art muss nach nationalen und internationalen Richtlinien geschützt werden, seit vielen Jahren steht die Arnika-Pflanze im Fokus von Naturschutzaktivitäten im Main-Kinzig-Kreis“, berichtet Susanne Simmler. Bereits im Herbst 2015 wurde die Initiative ins Leben gerufen und auf fünf Jahre angelegt. „Die Pflanze soll an ihren Standorten stabilisiert werden und sich vielleicht sogar wieder ausbreiten können“, hofft Umweltdezernentin Simmler.

Bereits 2007 wurde im Rahmen des Biotopverbundprojektes Spessart ein Gutachten zur Situation der Arnika erstellt. Dabei wurden im Bereich des hessischen Spessarts und im Main-Kinzig-Kreis 13 aktuelle Vorkommen (Reliktbestände) festgestellt. „Wichtig ist dabei zunächst der Erhalt vorhandener Populationen“, so Simmler. Ausgehend von den bestehenden diversen Gutachten und Aktivitäten zu den Vorkommen der Arnika im Main-Kinzig-Kreis strebt der Landkreis mit dem Landschaftspflegeverband als Kooperationspartner die Umsetzung koordinierter Maßnahmen vor Ort zur Erhaltung und Erweiterung der Bestände an. Grundlage dafür sind entsprechende aktuelle Zustandskontrollen, Auswertungen zu bestehenden Gutachten und Flächenbewirtschaftungen.  

Bisher sind alle vorliegenden Daten zu den Arnika-Vorkommen im Main-Kinzig-Kreis zusammengeführt, die Verträge mit den Landwirten ausgehandelt und die Erfordernisse zur Pflege optimiert. Im vergangenen Jahr hat der botanische Garten Marburg Arnikasamen in der Region gesammelt und Pflanzen aufgezogen. „Diese Pflänzchen bringen wir jetzt auf die dafür vorbereiteten Flächen ein“, kündigt Susanne Simmler an.

Bergwohlverleih, Johanniblume, Engelskraut, Wolfsdistel – die Arnika hat viele Namen
Als typisches Gewächs unserer Kulturlandschaft in den europäischen Mittelgebirgen hat die Arnika den Menschen lange Zeit begleitet. Sie wächst auf mageren, kalkarmen Böden. Das selektive Fressen der Weidetiere ermöglicht der Arnika im Juni zu blühen und im August auszusamen, um sich auszubreiten. Das Verschwinden althergebrachter Nutzungsformen wurde der Arnika zum Verhängnis. Vor allem durch das Düngen werden die Bestände sehr rasch dezimiert. Deutschland hat durch seine geografische Lage für die Arnika eine besondere Verantwortung. Der Schutz und Erhalt dieser Art und ihres Lebensraumes ist deshalb in Landes- und Bundesprogrammen zur biologischen Vielfalt verankert.

Foto: Gemeinsame Pflanzaktion zur Verbreitung der Arnika, v.l.: Diplom-Biologe Klaus Hemm, Geschäftsführerin Barbara Fiselius und Fritz Dänner vom Landschaftspflegeverband sowie Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Katrin Hess, Leiterin des Amtes für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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