Vereinsleben wird von außen immer schwerer gemacht

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Der Vorsitzende des Sportkreises Main-Kinzig e.V. Stefan Bahn freute sich, mehr als 250 Vereinsvertreter zum Sportkreistag 2017 im Bürgertreff in Oberrodenbach, begrüßen zu dürfen.



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Bereits zum zweiten Mal war der TV Oberrodenbach, unter Führung seines Vorsitzenden Thomas Franzen Gastgeber dieser Veranstaltung. Besonders begrüßte Bahn zahlreiche Ehrengäste, unter Ihnen den neuen Landrat Thorsten Stolz, Landrat a.D. Karl Eyerkaufer, den Bürgermeister von Rodenbach Klaus Schejna, die Hanauer Stadträtin Hannelore Bunz, den Erlenseer Stadtrat Herbert Lang, Stefan Gorzelitz von der Sparkassen Sportstiftung, Louis Rack Fachstelle Sport des Main-Kinzig-Kreises sowie Herr Borowik, Sportdezernent des Stattl. Schulamtes sowie für das Präsidium des Landessportbundes Hessen e.V. Helmut Meister.

In seiner Begrüßung unterstrich Bahn die Bedeutung des Sportkreises Main-Kinzig e.V., der mit 575 angeschlossenen Vereinen und 134.780 Mitgliedern der größte Sportkreis in Hessen ist. Damit ist mehr als jeder dritte Bürger des Kreises in einem Sportverein. Bürgermeister Klaus Schejna forderte in seinem Grußwort, die weitere Unterstützung für das Ehrenamt und betonte die große Relevanz der Vereine für funktionierendes Gemeinwesen: „Die Gesellschaft ist auf Sie angewiesen!“ Gerade in Hinblick auf die soziale Integration, Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist seien Vereine unverzichtbar. Bei dieser gesellschaftlich wichtigen Aufgabe „stehen die Bürgermeister hinter Ihnen“.

Landrat Thorsten Stolz dankte dem Sportkreis Main-Kinzig e.V. für seine Arbeit und hob die Bedeutung der Sportvereine für Erziehung und Integration hervor. „Ein Fitnessstudio kann keinen Sportverein ersetzen“, und zielte damit auf die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen ab. Stolz zitierte in seiner Rede seinen Vorgänger Eyerkaufer mit den Worten „Aus Einwohnern werden Bürger, wenn sie sich in Vereinen engagieren“. Zudem versprach Stolz, dass die kreiseigenen Sportanlagen weiterhin kostenfrei zur Verfügung stehen, was die anwesenden Vereinsvertreter mit spontanem Beifall quittierten.

Helmut Meister vom lsb h betonte, dass das“ Ehrenamt nicht bezahlbar“ ist, und dankte den Vereinen für ihre unermüdliche und vor allem auch unentgeltlichen Arbeit, die für das soziale Miteinander unverzichtbar sei. Er versprach, dass der lsb h auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Sportvereine und ihre Mitglieder bleibt. Herr Borowik, Sportdezernent vom Sportamt, dankte den Vereinen für die gute Zusammenarbeit mit den Schulen und Fördergruppen im Sportkreis Main-Kinzig. Die Tanzsportgruppe des TV Oberrodenbach lockerte die Veranstaltung im Anschluss an die Grußworte mit einer flotten und sehenswerten DrumsAlive®-Darbietung auf.

Anschließend berichtete der Sportkreis-Vorsitzende über das abgelaufene Jahr und stellte bei dieser Gelegenheit den Anwesenden seine Vorstandsmitglieder und Kollegen vor, welche für den Sportkreis ehrenamtlich tätig sind. An seiner Seite arbeiten Sieglinde Weber, Helmut Meister und Florian Dinges als stellvertretende Vorsitzende. Die Aufgabe als Referent für Finanzmanagement begleitet Jens Fischer. Referentin für Sportentwicklung und Demografischer Wandel ist Brigitte Senftleben. Breitensport- sowie Referent für Sportabzeichen ist Hans Jürgen Wolfenstädter, im Referat für Umwelt und Infrastruktur arbeitet Jürgen Jung. Gabriele Ewald für Familie, Frauen, Senioren, Integration und Inklusion ist u.a. für den Hanauer Stadtlauf zuständig und Hanauer Sport-Coach. Stephan Pillmann zeichnet sich verantwortlich für das Referat Kindertagesstätten, Schule & Verein sowie Leistungssport. Bildungs-Beauftragte Ursula Steinau, welche in ihrer Funktion die Seminare und Fortbildung organisiert, und Simone Conrad im Jugend-Vorstand des Sportkreises gehören genauso zum Team wie der neue Referent für Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Archivwesen Hans-Jürgen Gaehn. Gaehn hat die Aufgabe von Jakob Mähler übernommen, der aus geschäftlichen Gründen ausgeschieden ist. Ervin Susnik als Koordinator für Sport und Flüchtlinge unterstützt die kommunalen Sport-Coaches und Städte/Gemeinden in ihrem Engagement, Sport- und Bewegungsangebote für Flüchtlinge zu initiieren.

Die Ausschüttung von 240.000 Euro in 2016 vom Main-Kinzig-Kreis an die Sportvereine für die Unterstützung und Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sah Bahn als besonderen Höhepunkt. Es „war ein finanzieller Steilpass, den unsere Vereine gerne angenommen haben“, so Bahn. Von neuen Bällen oder einem Satz Trikots bis hin zu neuen Booten für einen Ruderverein flossen diese Zuschüsse in sehr viele unterschiedliche Bereiche. Stefan Bahn bedankte sich noch einmal ausdrücklich beim Main-Kinzig-Kreis für diese einmalige Zuschuss-Aktion. Bahn berichtete weiter, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis sehr gut entwickelt hat. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Kreissportkomission und eine neu gestaltete Sportlerehrung sind nur ein paar zu nennende Punkte. Die gute und intensive Kooperation zeigt sich auch dadurch, dass in diesem Jahr zum ersten Mal die SportInfo des Sportkreises gemeinschaftlich mit dem Main-Kinzig-Kreis erstellt worden ist. Ein besonderer Dank in diesem Zusammenhang geht an die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Bekanntlich ist der Sport mit der Wahl von Thorsten Stolz zum Landrat in seine Verantwortung übergegangenen. Der Sportkreis-Vorsitzende ist sich sicher, dass die Zusammenarbeit mit Stolz genauso vertrauensvoll sein wird wie bisher.

Weitere Aktivitäten des Sportkreises waren Gespräche mit den Landratskandidaten im Vorfeld der Wahlen, Beratung von Vereinen, Durchführung von Seminaren und Informationsveranstaltungen und das jährliche Eisstockschießen. Peter Arlt wurde für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Neben der Teilnahme und Präsentation auf den regionalen Gesundheitsmessen gibt es eine Kooperation mit dem Mainova Sportportal und die gute Zusammenarbeit mit Karstadt Sport wurde weiter ausgebaut. Stefan Bahn machte die Vereinsvertreter noch einmal darauf aufmerksam, dass der Sportkreis Main-Kinzig e.V. im Besitz einer Soccer Arena ist, die von allen Vereinen für einen Kostenbeitrag von 50,-Euro ausgeliehen werden kann. Der Spielgerätepool des Sportkreises kann ebenfalls genutzt werden kann. Für Informationen stehen die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.

Neben vielen positiven Eindrücken äußerte Stefan Bahn auch Kritik an Sportorganisationen und Verbänden. Die Sportvereine betreiben Amateursport und sorgen über alle Altersgruppen hinweg für Gesundheit und gelebte Integration. Nicht nur im sportlichen Sinne, sondern auch im gesellschaftspolitischen Sinn leisten Sportvereine Großartiges: Respekt, Toleranz, Fairness, Teamgeist und Solidarität – all das kann der Sportverein vermitteln und ist damit für den sozialen Kitt in unserer Gesellschaft zuständig. Trotzdem wird es den Vereinen heutzutage von außen immer schwerer gemacht, ein Vereinsleben aufrecht zu erhalten. So werden u.a. die Vorschriften der Verbände hinsichtlich Mindestanforderungen an Sportstätten immer komplexer. Auch die irren Summen, die in der Formel Eins und im Bundesliga-Fußball bezahlt werden, machen den Vereinssport kaputt.

Sarah Hense vom lsb h, stellte dann das Programm „Gesund älter werden bewegt“, vor. Was in Zusammenarbeit des Sportkreises Main-Kinzig e.V. und dem Landessportbund Hessen e.V. entsteht und nach den Sommerferien für mindestens drei Jahre auf der regionalen Agenda stehen wird. Vor dem Hintergrund der Erkenntnisse zur demographischen Entwicklung in Deutschland ist vorauszusehen, dass der Anteil der in Hessen lebenden älteren Menschen deutlich steigen wird. Ebenso wächst der Anteil der Migrantinnen und Migranten an der Bevölkerung. Die bisher eher sportferne Zielgruppe der Älteren mit und ohne Migrationshintergrund, wird zunehmend Bedeutung für die Vereine gewinnen. Bahn sagte dazu „unsere Gesellschaft wird immer älter und bunter und es bedarf spezifischer Maßnahmen um den Anforderungen gerecht zu werden“.

Die Zielgruppe der Älteren und der Migrant/innen sind in hessischen Vereinen unterrepräsentiert. Insbesondere bei Migrant/innen im Lebensabschnitt „gesund altern“ besteht Informations-, Sensibilisierungs- und Handlungsbedarf hinsichtlich der Teilnahme an Bewegungsangeboten der Sportvereine. Der organisierte Sport bietet auf Grund seiner Unterstützungsstrukturen und fachlichen Expertise gute Voraussetzungen, eine ganzheitlicher Gesundheitsförderung Älterer, zu bewirken. Darum liegt der Fokus des Projekts „Gesund älter werden bewegt“ auf der Entwicklung bedarfsgerechter Gesundheitsprogramme im Verein, um zum einen die Aufrechterhaltung eines eigenverantwortlichen Lebens und zum anderen die soziale Integration und die gesellschaftliche Teilnahme älterer Bürger gezielt zu unterstützen.

Der Sportkreis Main-Kinzig werde diesbezüglich Modellcharakter bekommen und als gutes Beispiel für andere Kreise fungieren. Das beginne schon alleine damit, „Migranten den Begriff Verein, näher zu bringen und zu erklären, was ein Verein ist, wie er funktioniert und wie man daran teilhaben kann“, so Sarah Hense vom lsb h. „Ziel ist eine aktive Teilhabe am Vereinsleben, vielleicht sogar im Vorstand.“ Dafür gilt es, Strukturen in Vereinen, Sportkreisen und Kommunen zu schaffen, die es Älteren mit und ohne Migrationshintergrund ermöglichen Zugang zum Verein zu finden, aber es bedarf auch der Bereitschaft ihrerseits aktiv zu sein, betonte Hense. Um den Bedürfnissen dieser Zielgruppe gerecht zu werden, werden spezielle Angebote geschaffen.

Zum Ende wurden noch die Sieger des Vereins-Sportabzeichen-Wettbewerbs 2016 bekanntgegeben. Der TV Langenselbold und der TV Altengronau können sich über einen Sonderpreis freuen, da beide Vereine im Rahmen des Wettbewerbs die meisten Sportabzeichen abgelegt haben. Nach zwei Stunden beendete Bahn die gelungene Veranstaltung und dankte den Vereinsvertretern für ihr zahlreiches Erscheinen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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