Bildung braucht bessere Bedingungen

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Etwa 40 Kolleginnen und Kollegen – in der Regel GEW-Mitglieder – haben sich am Samstag, dem 19.08.2017 auf dem Hanauer Marktplatz an der Kundgebung “Bildung braucht bessere Bedingungen” beteiligt.



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Ziel der Kundgebung war es, das sehr positive Bild vom Schulanfang zu korrigieren, das das Kultusministerium und das Staatliche Schulamt in Hanau zeichnen. Die Kreisvorsitzende der GEW Hanau, Ingabritt Bossert und das Kreisvorstandsmitglied Jörg Engels legten die Finger in die Wunden der Hessischen Bildungspolitik.

„Der Hessische Kultusminister Lorz gibt selbst zu, dass die Klassen voller werden und die ausgebildeten Lehrer insbesondere im Bereich Grund- und Föderschulen fehlen. Trotzdem sieht er die hessischen Schulen hervorragend mit Lehrkräften ausgestattet. Das sehen die Lehrkräfte im Main-Kinzig-Kreis völlig anders“, stellt Ingabritt Bossert fest. Schülerinnen und Schüler, die derzeit in Hessen beschult werden, egal ob inklusiv oder nicht, erhielten keineswegs die bestmögliche Förderung, weil dafür viele Förderstunden fehlten. In der inklusiven Beschulung fehlten zudem Stunden für Doppelbestzungen, für Kooperation, es fehlten multiprofessionelle Teams und vieles mehr.

Kultusminister Lorz hebe hervor, dass rund 2/3 der hessischen Schulen ganztägig arbeiten. Tatsächlich arbeite nur eine Handvoll als wirkliche Ganztagsschulen. Bei fast allen anderen handele es sich bei dem Ganztagsangebot um eine Essensausgabe mit anschließender Betreuung, die nur von einem Teil der Schülerinnen und Schüler auf freiwilliger Basis genutzt werde. „Der Sanierungsstau an Deutschlands Schulen wird auf 34 Milliarden Euro geschätzt. Und dies in einem der reichsten Länder der Erde“, ergänzt Jörg Engels. Hessen wiederum zähle zu den reichsten Ländern innerhalb der Bundesrepublik, gäbe aber was die Schulgebäude angehe, kein besseres Bild ab, und was die Arbeits- und Unterrichtsbedingungen für die Lehrerschaft angehe, sogar ein noch viel traurigeres.

Die Lehrerinnen und Lehrer in Hessen erfüllten bundesweit die höchste Unterrichtsverpflich-tung. Bis zu 28,5 Stunden pro Woche müssten Hessens Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, nicht arbeiten! Denn jede Stunde Unterricht müsse vor- und nachbereitet sein. Jede Arbeit müsse korrigiert werden, jedes Kind solle individuell gefördert und alle Eltern wollten angemessen beraten werden. Dies sei bei steigenden Anforderungen nicht in guter Qualität zu leisten. Deswegen brächen in Hessen die Bewerberzahlen insbesondere im Grund- und Förderschulbereich bereits drastisch ein. „Mit dem bisherigen Stand der hessischen Bildungspolitik kann man keineswegs zufrieden, auch wenn Kultusminister Lorz diesen Anschein erwecken möchte“, stellt Ingabritt Bossert abschließend fest.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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