„Im Hanauer Agenturbezirk ist die Arbeitslosenzahl angestiegen und folgt damit dem für Januar saisonüblichen Trend. Beendete Beschäftigungsverhältnisse zum Jahresende und nach dem Weihnachtsgeschäft lassen die Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn regelmäßig ansteigen, vor allem in der Arbeitslosenversicherung. Hinzu kommen Zugänge aus forstwirtschaftlichen und Bauberufen, die angesichts des Fachkräftemangels und Möglichkeiten wie Saison-Kurzarbeitergeld nicht sein müssten“, so Heike Hengster, Vorsitzende der Geschäftsführung der Hanauer Arbeitsagentur.
„Bei der Betrachtung der Vergleichszahlen der letzten Jahre zeigt sich aber, dass die Monatswerte niedrig sind wie noch nie und die Januar-Arbeitslosenquote in diesem Jahr auf einem neuen Tiefstand ist.
Hinweisen möchte ich auf die ‚Woche der Ausbildung‘ vom 26. Februar bis 2. März, die das Thema Ausbildung verstärkt in den Fokus rückt. Viele denken, dass in Zeiten von Fachkräftebedarf und abnehmenden Schülerzahlen der Ausbildungsmarkt quasi von selbst läuft. Dem ist leider nicht so. Da sind einerseits Jugendliche, die möglichst lange die Schule besuchen, weil sie den Einstieg in den Beruf noch aufschieben wollen, andererseits diejenigen, die Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden, weil sie Hemmnisse haben. Demgegenüber stehen Ausbildungsbetriebe, denen über kurz oder lang die Fachleute knapp werden, weil sie die richtigen Nachwuchskräfte nicht finden. Ich rate allen Beteiligten, unsere Berufsberatung und den Arbeitgeber-Service in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Denn meine Kolleginnen und Kollegen kennen den regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt ebenso gut wie finanzielle Fördermöglichkeiten, die Wege ebnen können.“
10.424 Männer und Frauen waren im Januar im Hanauer Agenturbezirk arbeitslos, 685 Personen mehr als im Dezember und 322 weniger als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,7 Prozent gegenüber 4,3 Prozent im Vormonat. Im Januar 2017 betrug sie 4,9 Prozent.
Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen
Im Bereich der Hauptagentur Hanau waren im Berichtsmonat 7.501 Personen arbeits-los, 336 mehr als im Dezember 2017. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,6 Prozent gegenüber dem Vormonatswert von 5,4 Prozent. In der Stadt Hanau waren 4.042 Menschen arbeitslos, 105 mehr als im letzten Monat. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,2 gegenüber 8,0 Prozent im Vormonat und 8,5 Pro-zent Vorjahresmonat. 1.658 Personen, 207 mehr als im Vormonat, waren im Altkreis Gelnhausen ohne Ar-beit. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,2 Prozent (2,8 Prozent im Dezember 2017). Im Altkreis Schlüchtern waren 1.265 Personen arbeitslos, 142 mehr als im Dezember 2017. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,2 gegenüber 2,9 Prozent im Vormonat.
Die Entwicklung nach Rechtskreisen
Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich ‚Hartz IV') angewiesen sind, ist das Kommunale Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) zuständig. Bei der Agentur für Arbeit waren im Januar 3.579 Personen arbeitslos gemeldet, 598 Personen mehr als im Dezember 2017. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang von 380 Personen. Im Bereich des SGB II war ebenfalls ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Beim Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) waren im Januar 6.845 Personen arbeitslos gemeldet, 87 mehr als im Dezember 2017. Verglichen mit Januar 2017 ergab sich ein Plus von 58 Personen.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Januar waren 5.635 Männer (491 mehr als im Dezember 2017) und 4.789 Frauen arbeitslos gemeldet. 1.221 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 24 mehr als im Vormonat. 1.751 über 55-jährige hatten im Januar keine Arbeit, 135 Personen mehr als im Monat zuvor.
Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit
Der Arbeitsmarkt ist nicht statisch, sondern ständig in Bewegung. Zugänge in und Ab-gänge aus Arbeitslosigkeit gibt es jeden Tag. Im Monat Januar meldeten sich im Agenturbezirk Hanau 3.073 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3,5 Prozent weniger als im Januar 2017. 43,3 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 26,7 Prozent aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme und 21,1 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit. 2.389 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 23,2 Prozent gingen in Erwerbstätigkeit. 27,3 Prozent meldeten sich in Ausbildung oder eine sonstige Maßnahme und 35,3 Prozent in Nichterwerbstätigkeit ab.
Langzeitarbeitslose
Als Langzeitarbeitslose gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 3.470 Menschen waren im Januar langzeitarbeitslos, 89 mehr als im Dezember 2017. 3.240 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 230 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten Langzeitarbeitslose 33,3 Prozent aller Arbeitslosen aus.
Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie zum Beispiel Teilnehmer an arbeits-marktpolitischen Maßnahmen sind. Sie werden nach gesetzlicher Vorgabe zur Unter-beschäftigung gerechnet, weil sie nicht in einem regulären Beschäftigungsverhältnis stehen. Insgesamt lag die Zahl der Personen in Unterbeschäftigung bei 14.559 Personen, gegenüber Januar 2017 ein Rückgang von 66 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 6,4 Prozent.
Gemeldete Arbeitsstellen
3.251 offene Stellen waren im Januar bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand, 14,4 Prozent mehr als im Januar 2017. Im Januar akquirierte der Arbeit-geber-Service 666 neue Stellen, das ist ein Plus von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. 583 offene Stellen konnten erledigt werden.
