Besonders heftige Influenzasaison im MKK

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Die zu Ende gegangene Grippe-Saison hat den Main-Kinzig-Kreis so fest im Griff gehabt wie seit Jahren nicht mehr. Das gab das Gesundheitsamt nun bekannt. Insgesamt wurden 1.556 Influenzafälle übermittelt. Im Vorjahr waren es noch 468. Das Gesundheitsamt hat nun seinen jährlichen Bericht über die Verbreitung der Influenza vorgelegt. Darin halten die Amtsärzte fest, dass sich die Zahl der gemeldeten Fälle gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht hat.



Die ersten sporadischen Meldungen lagen dem Amtsärzten bereits im Oktober vor. Laut Robert-Koch-Institut begann die Influenzasaison 2017/2018 jedoch offiziell um den Jahreswechsel. Ab der zweiten Januarhälfte stiegen die Meldungen im Main-Kinzig-Kreis kräftig an. In der Kalenderwoche 10, Anfang März, wurde der Höhepunkt der diesjährigen Influenzasaison mit einer Anzahl von 333 Meldungen in nur einer Woche im Main-Kinzig-Kreis erreicht. Danach ging die Zahl der gemeldeten Fälle stetig zurück. Mit über 1.500 Influenzafällen herrschte im Kreisgebiet eine der stärksten Grippewellen seit Jahren.

Bereits im Frühjahr hatte es Indizien dafür gegeben, dass die Yamagata-Linie der Influenza B in dieser Saison dominieren würde. Gegen diese Linie bot die Dreifachimpfung jedoch keinen Schutz. Im Kreisgebiet hatten sich knapp 70 Prozent der Grippeerkrankten mit Influenzaviren dieses Typs angesteckt. Am häufigsten von der Influenza betroffen war die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen mit insgesamt 547 gemeldeten Fällen. Kleinkinder waren am wenigsten betroffen.

Die Rettungsleitstelle Main-Kinzig verzeichnete trotz der hohen Zahl an Influenzaerkrankungen im Vergleich zum Vorjahr weniger Fahrten für Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen. Hier liegt aus Sicht des Gesundheitsamts die Vermutung nahe, dass die Influenza-B-Viren einen milderen Verlauf der Erkrankung verursacht haben. Der im letzten Jahr hingegen am häufigsten zirkulierende Virenstamm verursachte in der Regel schwerere Verläufe und betraf überwiegend ältere Menschen. Das könnte 2016/2017 entsprechend zu den häufigeren Patiententransporten geführt haben.

Da nur bei wenigen influenzaverdächtigen Patienten eine Labordiagnostik durchgeführt wird, stellen die Meldezahlen nur einen kleinen Ausschnitt des tatsächlichen Infektionsgeschehens dar. Bei der saisonalen Influenza ist nur der labordiagnostische Nachweis meldepflichtig. Dennoch lassen die diesjährigen Zahlen den Schluss zu, dass die Grippe im Main-Kinzig-Kreis wesentlich weiter verbreitet gewesen ist als in den vergangenen Jahren.


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