Das Comeback der Eisvögel gesichert

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Schon vor zwei Jahren startete die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) ein ornithologisches Artenschutzprojekt zur Rettung des Eisvogels an der hessischen Kinzig.



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Heute erreichte die Naturschützer die Nachricht, dass das Projekt von Spielern der Umweltlotterie GENAU als Gewinner-Projekt ausgewählt wurde und mit 5.000 Euro gefördert wird.

Eisvögel sind das Symbol für naturnahe Gewässer, in deren steilen Ufer sie ihre Brutröhren graben. Ein langsam fließender Bach oder Fluss mit reichem Fischbestand und guten Sichtverhältnissen ist ihr bevorzugter Lebensraum. Als so genannte Stoßtaucher ernähren sie sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen und Kaulquappen. Auch wenn ab und zu ein „fliegender Edelstein“, wie der Eisvogel wegen seines bunten Federkleids genannt wird, an der unteren Kinzig gesichtet wird: Neueste Untersuchungen der GNA zeigen, dass nur wenige Uferwände den hohen Ansprüchen der streng nach EU-Recht geschützten Vögel genügen. Denn als Erdhöhlenbrüter graben sie mit dem Schnabel eine fast ein Meter lange, leicht ansteigende Höhle in eine senkrechte Uferböschung, an deren Ende ein erweiterter Nestkessel liegt.

Was bisher geschah

Im Oktober 2016 kartierte ein Team aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen mit dem Kanu die Ufer der Kinzig. Die etwa 22 km lange Flussstrecke zwischen der Einstiegsstelle am Flugplatz Gelnhausen und dem Rückinger Wehr in Erlensee wurde an insgesamt drei Tagen befahren. Das Team erfasste alle Uferwände, die für eine Eisvogelbrut in Frage kommen könnten. Insgesamt kartierte die GNA 113 Steilwände. Anhand von 592 Fotos und der erhobenen GPS-Koordinaten konnten 35 Steilwände für Maßnahmen ausgewählt werden.

Wenn kalte Winter zum Verhängnis werden

Der Eisvogel lebt ganzjährig in Deutschland und bleibt auch im Winter in der Nähe seines Brutgewässers. In Hessen ist der Eisvogel laut Roter Liste "gefährdet“. Der Gesamtbestand wird nach Expertenangaben auf 200 bis 600 Brutpaare geschätzt. Auch im Main-Kinzig-Kreis schwankt der Brutbestand stark. Während nach mehreren milden Wintern manchmal bis zu 20 Brutpaare im Kreisgebiet und im Stadtgebiet von Hanau überleben, zählen Ornithologen nach sehr harten Wintern regelmäßig weniger als fünf Brutpaare.

An der Kinzig befinden sich Eisvogel-Brutplätze vor allem am Oberlauf bei Schlüchtern. Alarmierend: Im Unterlauf der Kinzig werden schon seit einigen Jahren nur noch ganz selten Brutpaare beobachtet. Dies wurde leider durch die Kartierung der GNA bestätigt, denn entlang der untersuchten Strecke konnten nur zwei aktive Brutplätze entdeckt werden, einer davon im Wurzelteller eines Baumes. Allerdings gab es auch einige Uferwände, die verwaiste Eisvogelbrutröhren aufwiesen.

Was nun geschieht

Manche Wände sind mit leichtem Arbeitsaufwand wieder herstellbar, wenn sie nur wenig mit Gestrüpp und Ästen bewachsen sind. Auch Uferwände, die durch Erosion Abbrüche und Vorsprünge aufweisen, die nach Beute suchenden Waschbären oder Mardern als Aufstiegshilfen dienen, können durch den Einsatz von Motorsense oder Kettensäge und in Ausnahmefällen mit dem Bagger für den Eisvogel wieder attraktiv gestaltet werden.

„Dringend sind jetzt kurzfristige Maßnahmen wie das Zurückschneiden der Vegetation oder das Abstechen und Begradigen mancher Steilwände, um im nächsten Frühjahr neue Brutplätze anbieten zu können. Durch den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU ist geplante Comeback der Eisvögel nun vorerst gesichert. Unser herzliches Dankschön gilt den Menschen, die unser Projekt ausgewählt haben.“, so die erste Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann.

Wer das Eisvogelprojekt an der Kinzig ebenfalls unterstützen möchte, kann dies durch eine Spende auf das Konto mit der IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach bewerkstelligen. Spenden an die gemeinnützige Organisation sind steuerlich absetzbar. „Zu Beginn des Folgejahres übersenden wir Ihnen eine Spendenquittung mit Ihren Zuwendungen eines Jahres. Dies spart Zeit und Porto. Und so kommt noch mehr Geld unseren Natur- und Artenschutzprojekten zugute. Sollten Sie allerdings sofort eine Quittung wünschen, rufen Sie uns einfach an oder mailen Sie uns.“, erläutert Schatzmeister Günter Könitzer abschließend. Mehr Informationen unter www.gna-aue.de.


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