Sportkreistag: Aktuelle Themen und Vorstandswahlen

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Der Sportkreistag des Sportkreises Main-Kinzig fand in diesem Jahr erstmalig im Main-Kinzig Forum in Gelnhausen statt.



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Informationen zum Thema „Kindeswohl“ sowie „Neue Datenschutz-Richtlinien – Was müssen Vereine hierbei beachten“ – waren unter anderem Hauptdiskussionsthemen der jährlichen Versammlung der Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsvereine sowie den Fachverbandsvertretern. Auf der Tagesordnung standen aber auch die Neuwahlen des Vorstandes.

Stefan Bahn, Vorsitzender des Sportkreises Main-Kinzig begrüßte die rund 250 Vereinsvertreter aus den 578 angeschlossenen Vereinen und die zahlreich erschienen Ehrengäste. Unter ihnen der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, der Bürgermeister der Gemeinde Gelnhausen, Daniel Christian Glöckner, und den Präsident des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller.

Landrat Thorsten Stolz ging in seiner Begrüßungsansprache auf die weitere kostenfreie Nutzung vieler Sportstätten durch die Vereine ein und sagte eine fortwährende Unterstützung zu. „Als Landkreis wollen wir die Rahmenbedingungen für die Vereine möglich machen“. Des weiteren bedankte sich Stolz bei den Vereinsvertretern noch einmal ausdrücklich für die engagierte Kinder- und Jugendarbeit.

Der Präsident des Landessportbundes, Dr. Rolf Müller, betonte vehement in seiner Rede, dass Vereine keine reinen Sportstätten mehr seien und warnte davor, dass Vereine von „sozialen Tankstellen“ zu „Reparaturbetrieben für gesellschaftliche Defizite“ verkommen könnten. Gerade die Integrationsmaßnahmen während der Flüchtlingskrise  seien beispielsweise maßgeblich von Ehrenamtlichen, besonders aus den Vereinen, bewerkstelligt worden, während die Politik hier versagt hätte. Er bedankte sich bei den Vereinsvertretern ausdrücklich für die auch hier, in diesem Bereich, geleistete ehrenamtliche Hilfe und Arbeit.

Über „Kindeswohl“ und die Umsetzung der Vereinbarung im Main-Kinzig-Kreis referierte der Hanauer Rechtsanwalt, Michael Scragg, der seit seiner Jugend im Sport engagiert ist. Er machte deutlich, dass es ganz wichtig sei, auch zum eigenen Schutz der Übungsleiter und Trainer in den Vereinen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, aufmerksam und sorgsam damit umzugehen. So sollte es selbstverständlich sein, dass man bei Sportveranstaltungen nicht mit den Kindern zum Beispiel duscht oder gemeinsam in einem Zelt schläft.

Das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis sollte von Übungsleitern und Trainern zum Wohle und Schutz der minderjährigen Sportlerinnen und Sportler in den Vereinen, alle 5 Jahre eingeholt und dem Verein vorgelegt werden. Im erweiterten polizeilichen Führungszeugnis sind unter anderem sexuelle Straftaten an Minderjährigen aufgeführt. „Für die Vereine eine Ehrenverpflichtung so zu handeln“, so Michael Scragg. Auf der Webseite des Landessportbundes können sich entsprechende Informationsbögen heruntergeladen werden.

Einen sehr informativen Vortrag zum Thema „Neue Datenschutzrichtlinien in den Vereinen“ hielt der Rechtsanwalt, Dr. Frank Weller. Ende Mai trat die neue Datenschutz-Grundverordnung – DSGVO -  in Kraft, an der natürlich auch die Vereine nicht vorbeikommen. „Welche Daten von welchen Leuten werden wie verarbeitet? Wer hat Zugang zu den Daten, wo gehen Daten hin – das sind alles technische und organisatorische Fragen, die geklärt werden müssen. Die Mitglieder müssen darüber informiert werden, was mit ihren Daten passiert z. B. auf Merkblättern, Anmeldeformularen oder auf der Homepage“, so Weller. Wenn sich mehr als 10 Leute mit Daten im Verein beschäftigen, muss es einen Datenschutzbeauftragten geben, der aber nicht im Vorstand tätig sein darf. Datenschutz darf aber auch die Vereine in ihrem Handeln nicht einschränken bzw. einengen. Dr. Weller appellierte an die anwesenden Vereinsvertreter nachdringlich, ein Seminar „Datenschutz im Verein – die neue DSGVO“ zu besuchen, um überprüfen zu können, was wurde bereits im eigenen Verein getan, wo besteht noch Handlungsbedarf. Der Sportkreis Main-Kinzig bietet diesbezüglich ein Seminar am 08. September 2018 an,  Anmelden können sich Vereinsvorstände und alle Interessierten unter www.sportkreis-main-kinzig.de

Anschließend berichtete der Sportkreisvorsitzende Stefan Bahn über das abgelaufene Jahr. Zentrale Themen waren auch hier unter anderen das Kindeswohl in den Vereinen. Entsprechende Vereinbarungen wurden mit dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau geschlossen. Dabei soll für die Kinder der bestmöglichen Schutz gewährleistet werden, aber auch das Vereinsleben muss weiter zu organisieren sein. Ein entsprechender Balanceakt muss gelingen.

Im Sportabzeichen Wettbewerb der Schulen haben von über 100 Schulen im Main-Kinzig-Kreis, 29 teilgenommen, hier sei noch viel Luft nach oben. Ausdauer, Sprungkraft und Schnelligkeit ist für Kinder und Jugendliche eine Grundlage, die die Schulen ihren Schülern durch ablegen des Sportabzeichens ermöglichen sollten. Bahn bedankte sich hierbei ganz besonders bei der Sparkasse Hanau, die hier als Sponsor den Wettbewerb unterstützt.

Ein weiterer Punkt in der Arbeit des Sportkreises ist die Integrationsarbeit. „Im Sport geschieht Integration, ohne Blick auf Herkunft oder Hautfarbe. Sport verbindet und integriert. Im Sport hat Integration bereits stattgefunden, bevor es das Wort überhaupt gab“, so der Vorsitzende. Bahn betonte die historische Leistung des Sports bei der Integration. Die Homepage des Sportkreis Main-Kinzig e.V. sei nun komplett überarbeitet, erscheint im neuen Design und steht 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Auch die Anforderungen der DSGVO wurden hier erfüllt.

Ein neuer Sportentwicklungsplan wird im Main-Kinzig-Kreis erstellt. Hier greift Landrat Thorsten Stolz ein Hinweis des Sportkreises auf, der sichelrich viele neue Erkenntnisse auch für den organisierten Sport bringen wird. Der Sportkreis ist hier eingebunden und ist Mitglied in der Steuerungsgruppe. Was den Sportbetrieb in Vereinshallen oder anderen Sportstätten angeht, sei noch einiges verbesserungswürdig, so Stefan Bahn. Der Sportkreis wird auch weiterhin seine Finger in offene Wunden legen und nachhaltig dran bleiben, dass ein reibungsloser und ordnungsgemäßer Sportbetrieb stattfinden könne. In verschiedenen Sporthallen lässt die Instandhaltung oder Instandsetzung zu Wünschen übrig. Sportgeräte fehlen oder sind kaputt etc.

Die Zusammenarbeit mit dem „Sportlandrat“ des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, lobte Bahn ausdrücklich und bedankte sich bei Stolz für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im Bereich Qualifizierung führte das Team um Ursula Steinau im letzten Jahr 15 Fortbildungen für Vereinsvorstände und Übungsleiter durch. Es wurden mehr als 500 Personen geschult.

Abschließend ging Stefan Bahn allgemein auf die Vereinsarbeit ein.  In Sachen Vereinsorganisation könne nur eine effziente Mischung aus Ehrenamt und Hauptamt der Weg in die Zukunft sein. Generell sei das Ziel, die Vielfalt des Sports in den Vereinen zu erhalten und auszubauen. Man müsse noch mehr über den Tellerrand schauen, um zu sehen, was kann einem Verein noch gut tun und helfen. Des weiteren ist Bahn der Meinung, dass Vereine aufgrund der Vielzahl der Vorschriften in Zukunft kaum mehr ehrenamtlich geführt werden können.
Viele Vereinsvorstände seien am Limit ihres Schaffens und geben irgendwann entnervt auf. Vereine seien mittlerweile zu kleinen Unternehmen geworden und brauchen für jeden Bereich Fachleute (Steuern, Management, Personalführung etc.). Dies sind Rahmenbedingungen, die sich viele im Ehrenamt nicht zusätzlich zu Job und Familie mehr stellen können.  

Die Vereine werden zukünftig immer mehr Kooperationen eingehen müssen, um „up to date“ zu sein und um weitere Unterstützung und Hilfe zu bekommen. Als Antwort auf die Herausforderungen habe der Sportkreis einen „Club der 1000“ gegründet. Hier soll zusammen mit den Großvereinen neue Konzepte entwickelt werden um auch in Zukunft den Herausforderungen gewachsen zu sein.

Stefan Bahn bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei allen anwesenden ehrenamtlichen Vereinsvertretern für ihre Arbeit und lobte besonders ihren Einsatz an allen Ecken und Fronten. „Man müsse dankbar sein für jeden der sich in irgendeiner Art für die Mitglieder in den Vereinen einsetzt und engagiert“, so der Vorsitzende abschließend in seinem Bericht.

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes, wurden die Wahlen des Vorstandes, durch den Präsidenten des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller, durchgeführt. Bei allen Wahlen herrschte Einigkeit, an der Spitze des Vorstandes wurde der bisherige Vorsitzende Stefan Bahn einstimmig in seinem Amt bestätigt wie auch seine Stellvertreter Sieglinde Weber(Neuberg), Helmut Meister (Schlüchtern) und Florian Dinges (Gelnhausen).

Neuer Schatzmeister –und damit Nachfolger für den nicht wieder kandidierenden Jens Fischer- wurde Andreas Lindner (einstimmig), Vorsitzender der TSG Erlensee. Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit gab es einen Wechsel, Hans-Jürgen Gaehn kandidierte ebenfalls nicht wieder. Hier wurde Frank Arnold, langjähriger Vereinsvorsitzender der Hanauer Rudergesellschaft ebenfalls einstimmig gewählt.

Alle weiteren Vorstandsmitglieder des Sportkreises wurden in ihren Ämtern ebenfalls einstimmig bestätigt und für ihre Bereiche einstimmig wieder gewählt: Sportentwicklung, Demografischer Wandel – Brigitte Senftleben, Breitensport, Sport und Gesundheit, SPAZ – Hans Jürgen Wolfenstädter, Bildung, Personalentwicklung – Ursula Steinau, Kindertagesstätten, Schule und Verein, Leistungssport – Stephan Pillmann, Familie, Frauen, Senioren, Integration, Inklusion – Gabriele Ewald, Umwelt, Infrastruktur – Jürgen Jung. Weiterhin gehören dem Vorstand an, Vertreter der Jugend – Simone Conrad und Carsten Krüger.

Foto: Der Vorstand des Sportkreises Main-Kinzig (hinten von links) Andreas Lindner, Stephan Pillmann, Florian Dinges, Helmut Meister, Ursula Steinau, Hans Jürgen Wolfenstädter, vorne von links Stefan Bahn (Sportkreisvorsitzender), Gabriele Ewald, Jürgen Jung, Sieglinde Weber, Simone Conrad, Brigitte Senftleben.

Fotos: Jörg Herpich


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