Ärztenetz Spessart wirbt für Hausärzteverträge

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Das Ärztenetz Spessart veranstaltet regelmässig Vorträge zu relevanten Themen aus dem Gesundheitswesen.



Ein wichtiges Thema zur Sicherung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung sind die AOK Hausarztverträge. Für interessierte Zuhörer fand ein Vortrag des Vorsitzenden des Hausärzteverbandes Hessen, Dr. Dieter Conrad, zu dem das Ärztenetz Spessart nach Gelnhausen eingeladen hat. Conrad schilderte zunächst die langwierige Entstehung der Hausarztverträge, die immer wieder durch politische Entscheidungen aus dem FDP-geführten Bundesgesundheitsministerium torpediert wurden. Letztlich habe sich die Hartnäckigkeit gelohnt und man habe, ähnlich wie in Baden-Württemberg schon seit mehreren Jahren, mit der AOK ein Vertragswerk auf den Weg gebracht, welches in den nächsten Monaten umgesetzt werden kann. Er warb bei seinen hausärztlichen Kollegen, aktiv mit zu machen und die AOK-Versicherten unter den Patienten zur Einschreibung in dieses Modell zu ermuntern. Insbesondere für chronisch kranke und ältere Patienten bringt dies mehrere Vorteile. Auch mit der BKK und der TK gibt es solche Selektivverträge.

Die AOK-Versicherte können sich zwar freiwillig einschreiben, verpflichten sich dadurch jedoch, bei Erkrankungen zunächst ihren Hausarzt aufzusuchen. Dies ist ein entscheidender Vorteil für alle Beteiligten, weil somit ein intensiver Austausch zwischen Haus- und Facharzt gewährleistet. Der Hausarzt, der seine Patienten und deren Familien oft über Jahre und Jahrzehnte kennt, erhält somit seine Steuerungsfunktion. Anderseits profitieren die Patienten auch von flexibleren Öffnungszeiten sowie regelmäßigen Abend- und Samstagsprechstunden. Darüber hinaus koordiniert der Hausarzt die Behandlung dieser Patienten, indem er sie bei der Terminfindung mit Fachärzten unterstützt. „Dieses Prinzip knüpft nahtlos an unser bereits im ÄrzteNetz Spessart praktizierte Terminvergabesystem an“, erklärt der Vorstand des Ärztenetzes Spessart Dr. Ulrich Dehmer, der selbst als Hausarzt tätig ist. Dieses Prinzip erleichtert den Patienten zeitnah Termine bei Fachärzten zu erhalten.

Die Patienten unterstützen mit einer Einschreibung im AOK Hausärztevertrag die hausärztliche Tätigkeit und leisten damit einen Beitrag zur Erhaltung der hausärztlichen Versorgung. Die hausärztliche Versorgung ist in Teilen des Main-Kinzig-Kreises heute bereits gefährdet.

Die teilnehmenden Ärzte erhalten für eingeschriebene Patienten künftig eine kontaktunabhängige Pauschale von 36 Euro pro Quartal und eine kontaktabhängige von 40 Euro. Darüber hinaus sind behandlungsabhängig weitere Zuschläge vorgesehen. Insgesamt dürfte das Honorar für einen im HzV-Vertrag eingeschriebenen Patienten etwa 20 Prozent über der Vergütung im sog. Kollektivvertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung liegen. Weitere Informationen zu diesem komplexen Thema finden sich im Internet unter www.hausaerzeverband-hessen.de


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