Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ soll in der Bevölkerung bekannter gemacht werden. Unser Bild zeigt (von links): Grit Ciani (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Main-Kinzig-Kreis), Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Stadträtin Isabelle Hemsley (Hanau), die Hanauer Frauenbeauftragte Cornelia Gasche und Ulrike Schmid (stellvertretende Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Main-Kinzig-Kreis).

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Nach einer Vergewaltigung ist es für die Betroffenen von großer Bedeutung, dass sie bestmöglich und schnell versorgt werden.



„Denn eine Vergewaltigung ist ein Angriff auf Körper und Seele eines Menschen und hinterlässt in mehrfacher Hinsicht Spuren“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler (SPD) während eines Treffens mit der Hanauer Stadträtin Isabelle Hemsley (CDU), der Frauenbeauftragten der Stadt Hanau, Cornelia Gasche, und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Grit Ciani (Main-Kinzig-Kreis) und Ulrike Schmid (Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit, Main-Kinzig-Kreis). Dabei ging es um das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ und die Kampagne „Gehen Sie zum Arzt – und nicht zum Alltag über“. Das Projekt wurde vor einigen Jahren im Main-Kinzig-Kreis mit Unterstützung des Frauennotrufes Frankfurt und des Landes Hessen gestartet. Nun soll das Projekt in der Bevölkerung bekannter gemacht werden. Zusätzlich zu den Plakaten und Flyern machen Hinweise auf der Verpackung von Periodenprodukten darauf aufmerksam.

„Ziel der Kampagne ist es, dass Vergewaltigungsopfer ermutigt werden, sich Hilfe zu holen, und nicht aus Angst oder Scham zu verschweigen, was ihnen zugefügt wurde. Dabei ist die medizinische Betreuung enorm wichtig, nicht zuletzt auch, um wichtige Spuren zu sichern“, erklärte Isabelle Hemsley. Vergewaltigungsopfer sind überwiegend Frauen, doch auch Männer und Diverse sind betroffen. Etwa 90 Prozent der überwiegend männlichen Täter kommen aus dem direkten Umfeld der Opfer. „Die meisten sexuellen Übergriffe finden durch die Partner, Bekanntschaften oder sogar im Familienumfeld statt“, erläuterte Grit Ciani. Und Cornelia Gasche ergänzte: „Das erschwert es vielen Betroffenen, sich anderen anzuvertrauen. Dabei wird diese belastende Situation nicht selten verharmlost oder falsch eingeschätzt. Die Betroffenen geben sich oft noch selbst die Schuld.“

Die Kampagne will deshalb Mut machen und die Betroffenen dabei unterstützen, schnell Hilfe zu suchen. „Ein wichtiger erster Schritt ist da die medizinische Soforthilfe. Die Betroffenen erfahren in den Krankenhäusern Unterstützung. Und auch wenn sie sich noch nicht gleich zu einer Anzeige durchringen können, steht ihnen dieser Weg offen, denn die Spuren der Vergewaltigung werden gesichert und ein Jahr lang in der Rechtsmedizin in Frankfurt gelagert“, erklärte Ulrike Schmid, die das Projekt zwischen dem Main-Kinzig-Kreis, der Stadt Hanau und den teilnehmenden Krankenhäusern koordiniert. Doch auch nach diesem Zeitraum ist es grundsätzlich möglich, eine Anzeige zu erstatten. Innerhalb der einjährigen Frist allerdings mit DNA-Beweisen. Gestartet wurde das Projekt 2013 vom Frauennotruf Frankfurt. Daraus sind die Modell-Regionen entstanden, zu der die Modellregion Main-Kinzig-Kreis und Hanau gehören. Die Main-Kinzig-Kliniken, das Klinikum Hanau und das St. Vinzenz Krankenhaus in Hanau beteiligen sich seit 2015 an dem Projekt.

Die Kampagne im Main-Kinzig-Kreis wird von dem Hygieneartikelhersteller Cosmea unterstützt. Ein QR-Code leitet direkt auf eine Hilfeseite des Projektes. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die dazu beitragen, dass wir mit dem Projekt neue Wege einschlagen können, um es in der Bevölkerung bekannter zu machen. Waschräume und Toiletten sind Räume, in denen es um Privatheit geht. Deshalb ist die Information, um die es uns geht, dort gut aufgehoben. Die Botschaft ist klar: Die Betroffenen werden nicht allein gelassen“, so Susanne Simmler.

2022 wurden über das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ 13 Personen versorgt (plus 19 Fälle über die Polizei). 2023 waren es neun Betroffene (plus 14 Fälle über die Polizei). „Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass die Dunkelziffer sehr viel höher liegt“, betonten alle Projektbeteiligten aus jahrelanger Erfahrung. 

Betroffene können sich an folgende Kliniken wenden – und zwar an die Anmeldung beziehungsweise die Zentrale Notaufnahme oder die Frauenstation:

Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, Herzbachweg 14, in Gelnhausen, Telefon (06051) 872383.

Klinikum Hanau, Leimenstraße 20, in Hanau, Telefon (06181) 296-2632.

St. Vinzenz-Krankenhaus, Am Frankfurter Tor 25, in Hanau, Telefon (06181) 272-340 oder -315

Weitere Informationen sind hier zu finden:

www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de  Hessen – Hanau und Main-Kinzig-Kreis.

Die Info-Schachteln mit den Periodenprodukten können zum Beispiel für öffentliche Gebäude, Beratungsstellen, Veranstaltungen, Unternehmen oder auch für Infostände beim Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit des Main-Kinzig-Kreis oder beim Frauenbüro der Stadt Hanau angefragt werden.

medizinsoforhver az

Das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ soll in der Bevölkerung bekannter gemacht werden. Unser Bild zeigt (von links): Grit Ciani (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Main-Kinzig-Kreis), Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Stadträtin Isabelle Hemsley (Hanau), die Hanauer Frauenbeauftragte Cornelia Gasche und Ulrike Schmid (stellvertretende Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Main-Kinzig-Kreis).


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