Weihnachtliche Kostbarkeiten aus dem Päckchen

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In ?igmandru, einem kleinen Ort im rumänischen Siebenbürgen, ist der Winter eine besondere Zeit: denn dann sind die Familien vollständig.



magdaevamagdaeva1Die Arbeitslosigkeit ist hier so hoch, dass im Sommer fast alle Männer im Ausland leben, um Geld zu verdienen. In diesem Dorf bietet Magda Cini seit einigen Jahren verschiedene Programme an: für Babys und Mütter, für Kinder und Jugendliche, für Erwachsene. Das hat schon einen sichtbaren Unterschied gemacht, denn Magda unterstützt die Menschen nachhaltig – gibt ihnen keine "Almosen", sondern leitet sie an, dass sie selbst ihr Leben langfristig verbessern können.

Trotzdem ist das Dorf noch immer von Armut gezeichnet. Die meisten Familien können sich nicht mal zu Weihnachten so gute Dinge wie Kaffee und Schokolade leisten. Deshalb erhalten alle Familien, mit denen Magda in Kontakt ist, zu Weihnachten ein Helping Hands Weihnachtspäckchen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Der "Weihnachtstransport", den Helping Hands e.V. seit etlichen Jahren jeden Dezember nach Osteuropa sendet, beinhaltete in diesem Jahr unter anderem 864 Weihnachtspäckchen, die an bedürftige Familien und ältere Menschen in Vidrare und umliegenden Dörfern in Bulgarien sowie in Bukarest, Sighi?oara, ?igmandru, Viscri und Bune?ti in Rumänien verteilt werden. Mitte Dezember reisten fünf Helping Hands Mitarbeiter und Ehrenamtliche nach Rumänien, um ein paar der Menschen kennenzulernen, denen die Päckchen Weihnachtsfreude schenken. Zum Beispiel Eva und ihre zwei Kinder. Gemeinsam mit dem Vater leben sie in einem winzigen, schmutzigen Häuschen; die Möbel sind geschenkt. Als Magda das Päckchen öffnet und den Kindern eine Tafel Schokolade reicht, werden die Augen erst groß, dann aber fordert die Kleinste: "Gib meiner Mama auch eine!"

magdaeva2magdaeva3magdaeva4magdaeva5Oder Kristina, deren Mann einer der wenigen im Dorf ist, der eine Anstellung hat. Das sieht man an ihrer Wohnung, die sauber und gepflegt wirkt. Kristina ist auf einem Auge blind, weil sie als Kind einen Unfall hatte und die Eltern kein Geld für einen Arzt aufbringen konnten. Die unerwarteten Besucher begrüßt sie sehr herzlich, während ihre beiden Töchter sich schüchtern kichernd im Hausflur verstecken. Das vielversprechende Päckchen inspizieren sie lieber später, wenn die Fremden wieder fort sind.

Oder Ilon, die mit sechs ihrer Kinder in einem Wohnblock lebt; die älteste ist bereits verheiratet und hat zwei Kinder, obwohl sie selbst noch sehr jung ist. "Diese Familie war in einem schlimmen Zustand", erinnert sich Magda. "Alles war dreckig, sie haben sich nicht um ihre Kinder gekümmert, eines ist mit drei Monaten gestorben." Liebevoll bemühte sich Magda um diese Familie, stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. "Jetzt haben die Eltern beide eine Arbeit im Dorf und der Familie geht es viel besser. Sie haben gelernt, auf Sauberkeit zu achten und richtig für ihre Kinder zu sorgen." Das Weihnachtspäckchen öffnen sie sofort und die Kinder staunen nicht schlecht, als die Kostbarkeiten zum Vorschein kommen. Sechs paar strahlende Kinderaugen folgen jedem Schatz, der aus dem Päckchen gehoben wird. Marian, der Kleinste, genießt die Schokolade gleich am Stück. So etwas Gutes hat er noch selten gegessen!

Auch in diesem Jahr haben sich zahlreiche Einzelpersonen und Familien im Main-Kinzig-Kreis und ganz Deutschland an der Weihnachtspäckchenaktion beteiligt. Helping Hands e.V. bedankt sich im Namen aller Beschenkten für diesen Einsatz! Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.helpinghandsev.org.

Fotos: Päckchenverteilung und Familien in ?igmandru. © Christian Bangert


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