DGB etabliert Mahl der Arbeit

Doch der Kreisvorsitzende Klaus Ditzel ließ niemanden aus: die Personal- und Betriebsräte nicht und auch nicht die Vertreterinnen und Vertreter der Politik. Unter ihnen Die Bundestagsabgeordneten Sabine Leidig und Sascha Raabe sowie die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Reiner Bousonville und Andreas Müller. Auch die Vorsitzender der Arbeitsagentur Heike Hengster fehlte nicht. Kurzfristig abgesagt hatte Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der eines der beiden Hauptreferate hätte halten sollen.

„Wir haben dieses Mahl der Arbeit organisiert, weil wir den 1. Mai einläuten möchten“, sagte DGB Regionsgeschäftsführerin Ulrike Eifler in ihrem etwa zwanzigminütigen Impulsreferat. „Der 1. Mai ist der traditionsreichste Tag der Arbeiterbewegung, der vor einhundertdreißig Jahren mit dem Kampf um den Achtstundentag begann.“ Und deshalb fragte Eifler, „wieviel von dieser uralten Gewerkschafterforderung schon umgesetzt und wieviel Umsetzung noch notwendig sei.“ Sie verwies auf gute Arbeitsregelungen im Gesetz und in unzähligen Tarifverträgen. Und dennoch liege die durchschnittliche Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten aktuell bei 41,5 Stunden. Am Beispiel des Landes Hessen, „dem prominentesten Beispiel für Tarifflucht“, machte sie deutlich, wie wichtig das Thema Arbeitszeit ist. „In keinem anderen Bundesland ist die Arbeitszeit so hoch – unsere Lehrer leiden unter Arbeitsbelastung und die Polizisten schieben drei Millionen Überstunden vor sich her und haben einen durchschnittlichen Krankenstand von mehr als sechs Wochen.“ Aber auch Multijobber und wachsende Arbeitszeitentgrenzung seien ein Problem.

Da das Mahl der Arbeit aber auch ein Dankeschön an die Personal- und Betriebsräte der Region sein sollte, war das anschließende Essen ein angemessener Rahmen für den gemeinsamen Austausch und angeregte Diskussionen auch mit dem einen oder anderen Lokalpolitiker. „Ein durch und durch gelungener Abend“, freute sich Ditzel im Anschluss an die Veranstaltung.

Foto: DGB-Regionsgeschäftsführerin Ulrike Eifler hielt das Impulsreferat zum Mahl der Arbeit. Foto: DGB