Sportkreis bespricht Ziele, Visionen und Maßnahmen

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„Sportkreis-Konzept 2020“, unter diesem Titel stand die zweitägige Klausurtagung des Sportkreises Main-Kinzig.



Geleitet von Florian Kaiser von der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes wurde in mehrstündigen Sitzungen Ziele, Visionen und Maßnahmen besprochen, die dem Sportkreis die Richtung für die kommenden Jahre vorgeben werden.

„Die Tagung soll einen anderen Rahmen abseits der Vorstandssitzungen bieten“, eröffnete Kaiser im Sitzungsaal des Landgasthofes Jossgrund die Klausurtagung. Neben dem informativen Austausch solle aber auch der persönliche Kontakt gepflegt werden: „Das langfristige Ziel ist das Schaffen einer Basis, damit alle an einem Strang ziehen.“ Das Ziel der Klausurtagung sei vom Hessischen Landessportbund festgelegt: „Jeder Sportkreis soll ein eigenes Konzept zur mittel- und langfristigen Zukunftsfähigkeit des Sportkreises erstellen und als Leitlinie seines Handels verwenden.“ Dieses Konzept steht unter dem Titel „Sportkreis-Konzept 2020“.

„Wichtig ist dieses Konzept, da sich die Ausgangssituation der Sportkreise verändert hat“, erklärt Kaiser. Dazu gehöre ein Wertewandel in der Gesellschaft, aber auch „ein verändertes Freizeit- und Sportverhalten“. Natürlich spiele auch der demographische Wandel eine Rolle: „Diese aktuellen Herausforderungen können nur mit Hilfe von strategischem Management bewältigt werden.“ Der erste Schritt sei hier die Situationsanalyse, in der der aktuelle Standpunkt und die Ausgangssituation des Sportkreises analysiert würden: „Ermittelt werden im Rahmen der Analyse Chancen und Stärken, aber auch Risiken und Schwächen.“ Unter Berücksichtigung der verschiedenen Sichtweisen wie die der haupt-oder ehrenamtlich tätigen Personen sei diese Definition die Grundlage für jede Entscheidung. Dabei seien die wichtigsten Anspruchsgruppen des Sportkreises zu beachten: „Diese sind Vereine, Politik und Verbände.“

Im Anschluss werden die langfristigen Ziele festgelegt, sowie eine Strategie erstellt: „Die Strategie soll den Ausgleich zwischen der jetzigen Situation des Sportkreises und der Zielsetzung erreichen“, erklärt Kaiser. Im vierten Schritt werden dann die Maßnahmen festgelegt, die hierfür getroffen werden müssen: „Berücksichtigt werden dabei die Situationsanalyse, die Zielsetzung und die Strategie.“ Dann könne man zum vorletzten Schritt kommen, die „Umsetzung der Maßnahmen. Hier gibt es aber auch noch einige Punkte zu planen. Unter anderem die zeitliche Umsetzung, also wann welche Aktivität stattfinden soll, und die Personalplanung, also wer sich um die Umsetzung kümmert, wer für welche Maßnahmen zuständig ist und wie die Aufgaben verteilt werden." Während der Durchführung der Maßnahmen ist natürlich auch eine Kontrolle notwendig. Dann müsse geklärt werden, „ob das Ziel vollständig oder annähernd erreicht worden ist und ob gegebenenfalls Korrekturen bei der Zielsetzung vorgenommen werden müssen“.

Kaiser ging hier vom theoretischen gleich in den praktischen Teil über und besprach gemeinsam mit den anwesenden Vorstandsmitgliedern die Chancen und Risiken, die von den Anwesenden bereits im Vorfeld zu dieser Klausurtagung erarbeitet worden waren. Als wichtigste Aspekte werden die Integration und Inklusion gesehen sowie der demographische Wandel. Auch die Zusammenarbeit, besonders mit Ganztagsschulen, stelle eine Chance für den Sportkreis Main-Kinzig dar. Weitere Chancen seien die Weiterbildungen, der Pressebereich, die guten Netzwerkstrukturen und die Vereinbarung zum Thema Kindeswohl mit dem Main-Kinzig-Kreis. Auch in der Bedeutung des flächengrößten Sportkreises, den zahlreichen Veranstaltungen mit Vereinen und im Coaching durch den Landessportbund sehen die Vorstandsmitglieder Chancen. Gleichzeitig gebe es aber auch viele Risiken, unter anderem die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern, was immer schwieriger werde. Aufgrund der immer stärkeren Belastung der Sportvereine und des dort gezeigten Ehrenamts werden die Rahmenbedingungen für die Sportvereine immer schlechter – damit auch die Resonanz in der gemeinsamen Zusammenarbeit und der Unterschied zwischen Stadt und Land sei in den Sportarten und in der Vereinskultur sehr ausgeprägt. Ebenso bedrohen Hallennutzungsgebühren immer mehr Sportvereine. Im Rahmen einer weiteren, regen Diskussion über die von Kaiser vorgestellten Punkte wurden weitere Chancen für den Sportkreis Main-Kinzig ergänzt. „In Zukunft soll der Bekanntheitsgrad gesteigert werden, ebenso soll der Kontakt zu regionalen Fachverbänden gesucht werden“, so die Anwesenden. Als Chance werden auch die Vereinsberatung und die administrative Unterstützung des Sportkreises, ein „Vereinsservice“, gesehen.

Im Vorfeld erhielt Kaiser auch von den Mitgliedern einen ersten Überblick über die selbstgesehenen Stärken des Sportkreises: „Dazu zählen die Aus- und Weiterbildung, sowie unsere eigenen Geschäftsstellen, die für die Sportvereine immer einen Ansprechpartner in der Nähe darstellen. Aber auch das große Know-how in den einzelnen Bereichen und die vielen Förderungen, die der Sportkreis den Vereinen zukommen lässt, sind Stärken“, zählt Kaiser die Punkte auf. Auch die kurzen Wege der Vereine zum Sportkreis sei ein wichtiger Punkt: „Der Sportkreis ist ein guter Interessenvertreter der Vereine“, stellten die Anwesenden fest. Durch die vielen Außenstellen sei ein guter Kontakt zu den Vereinen möglich und innerhalb des Vorstandes sind die einzelnen Zuständigkeiten und Aufgabengebiete klar, was einen guten und reibungslosen Arbeitsablauf ermögliche. Einzelne Arbeitsabläufe seien aber noch optimierungswürdig, um schneller zu arbeiten. Zudem werde man in Zukunft an der Gewinnung von Ehrenamtlichen und Engagierten arbeiten, um auch die einzelnen Ausschüsse personell stark aufzustellen. Weitere Themen im Rahmen der Situationsanalyse waren unter anderem die Verbesserung des internen Austausches und eine damit einhergehende Intensivierung des Postverkehrs. Auch das Thema Ganztagsschulen steht auf der Agenda. „Hier kann der Sportkreis etwas tun im Hinblick auf Kooperationen und Förderungen. Die Ganztagsschulen sind ein Risiko und eine Chance zugleich. Wichtig ist hier eine gute „Verzahnung“ und eine Verbindung mit den Sportabzeichen“, so die Anwesenden.

Der Sportkreis Main-Kinzig sieht sich als Interessenvertreter und Ideengeber für die 580 Vereine des Main-Kinzig-Kreises. Er ist ein Dienstleister in überfachlichen Fragen des Sportes und ein Vertreter gegenüber der Politik: „Wir kämpfen für die Vereine“ lautet hier das Credo. Der Sportkreis ist eine Unterorganisation des Landessportbundes und eine „Außenstelle“ von diesem: „Wir sind Ansprechpartner in allen Fragen rund um den Sport und ein ‚Anwalt für Bewegung‘, der als Vermittler und Berater den Vereinen unterstützend zur Seite steht. Wir möchten die Rahmenbedingungen für die Vereine zum Beispiel durch administrative Aufgaben verbessern. Ebenso steht eine Verbesserung der Kommunikation mit Kommunen, Verbänden und weiteren Anspruchsgruppen auf unserem Programm. Hier gilt es diese auch als Vermittler zu verbessern“, so die Anwesenden. Die Notwendigkeit von Sport und Bewegung für die eigene Gesundheit soll nach außen getragen werden, ebenso soll die Sportentwicklung mitgestaltet werden: „Durch Fort- und Weiterbildungen möchten wir das Vereinsmanagement stärken und die überfachliche Jugendarbeit fördern.“ Lobbyarbeit für die Vereine und das Bilden von Netzwerken seien hier wichtige Punkte. „Den Sportkreis gibt es als Ergänzung und Unterstützung des Landessportbundes, womit wir Nähe zu den Vereinen schaffen wollen. Wir möchten Themen setzen, die in der konkreten Vereinsarbeit untergehen“, erklärt der Vorstand: „Es geht darum, Visionen für den organisierten Sport zu entwickeln und für die Vereine da zu sein.“ Bei speziellen Projekten helfe man, wo es nötig ist und begleite und moderiere Veränderungsprozesse: „Eine zentrale Aufgabe hat der Sportkreis auch bei der Bewerbung und Abwicklung der Sportabzeichen.“

Bis 2020 möchte der Sportkreis ein „globaler Player“ im Main-Kinzig-Kreis werden. Dazu möchte man mit jedem Verein mindestens einmal jährlich Kontakt herstellen. Auch die enge politische Zusammenarbeit mit dem Kreis soll fortgesetzt und intensiviert werden: „Bis 2020 soll auch eine höhere Teilnehmerquote auf dem Sportkreistag erzielt werden.“ Ausgebaut werden sollen die Kooperationen sowie die präventiven Angebote des Sports. Dazu soll auch das Interesse am Sport nach dem Motto „Sport statt Handy“ weiter geweckt werden: „Integration und Inklusion sind auch wichtige Themen auf der Agenda des Sportkreises.“ Die Zahl der Sportabzeichen soll auf 10 000 klettern und das Team im Vorstand soll vergrößert werden. „In vier Jahren möchten wir als kompetenter Bildungspartner wahrgenommen werden“, sieht der Vorstand als Ziel: „Und auch als kompetenter Vermittler unter anderem zwischen Politik und dem Sport.“ Eine Maßnahme für dieses Jahr soll die Vergrößerung des Jugendteams sein. Das Bildungsteam wird einige Veranstaltungen zum Thema Flüchtlinge und Kindeswohl initiieren. Im Referat Breitensport wurde eine Veranstaltung zum Thema „Sport in Betrieben“ im zweiten Quartal dieses Jahres angesetzt. Gesucht werden noch Interessierte, die im Ausschuss zum Thema „Schule und Verein“ mitarbeiten möchten.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit soll die Zahl der Empfänger des Newsletters sowie die Likes auf Facebook gesteigert werden, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Mit den Politikern auf Kreisebene möchte man im dritten Quartal einen „Abend des Sports“ veranstalten, und die Arbeit mit den Kooperationspartnern solle gepflegt und intensiviert werden. „Es war eine sehr erfolgreiche, interessante und lehrreiche Klausurtagung“, freut sich der Vorsitzende Stefan Bahn. Die Erwartungen, strategisch zu arbeiten und die persönliche Zusammenarbeit zu verbessern, konnten erfüllt werden. Denn es wurde nicht nur gearbeitet, sondern auch einige gemütliche Stunden zusammen verbracht: „Dies hat uns auch im persönlichen Kontakt untereinander gestärkt“, freut sich Bahn. Voller Tatendrang werde man nun die erarbeiteten Punkte angehen und freue sich gemeinsam auf die Zukunft des Sportkreises Main-Kinzig.

Foto: Gruppenbild der Teilnehmer mit Florian Kaiser von der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes.


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