Main-Kinzig-Kreis feiert 25 Jahre AQA

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Drei Buchstaben, die für eine bessere Zukunft stehen: Am Samstag feiert die „AQA“ ihr 25-jährige Bestehen, so lange, und sogar noch ein paar Jahre darüber hinaus, wird vor allem jungen Menschen bereits der Weg auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt geebnet. Gefeiert wurde mit einem Tag der offenen Tür an den Standorten in Gründau und Hanau, begonnen wurde mit einem Festakt, bei dem sich die versammelten, die die kreiseigene Gesellschaft einst zum Leben erweckten. Und das teilweise gegen erhebliche Widerstände.



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„Die Augen der jungen Menschen leuchteten, Begeisterung kam auf“, erinnert sich Alt-Landrat Hans Rüger (CDU) an den November 1983 zurück. Die Maschinenfabrik „Wibau“ in Rothenbergen ging Kurs, 1.200 Arbeitsplätze und auch 80 Ausbildungsstellen waren betroffen. „Ich traf auf junge Menschen mit traurigem Blick, tief enttäuscht über diese Gesellschaft“, habe schnell gehandelt werden müssen. Die Idee einer Auffanggesellschaft entstand, der Vorläufer der jetzigen „AQA“ war geboren. „Ihr könnt hier eure Ausbildung fertig machen, die Verträge werden übernommen“, sei er nach der Überbringung dieser Nachricht glücklich und zufrieden von Gründau ins damalige Landratsamt in Hanau zurückgefahren.

Der weitere Verlauf im Zeitraffer: Schon im Februar 1984 traten 50 Auszubildende im Metall- und Elektrobereich ihre Ausbildung beim neu gegründeten Berufsbildungszentrum (BBZ) an. Ab 1989 wurden neben 75 Ausbildungsstellen erstmals auch 30 Plätze für die Erwachsenenbildung zur Verfügung gestellt. 1991 dann die Umwandlung des BBZ in eine gemeinnützige GmbH, weitere Tätigkeitsbereiche wie Hauswirtschaft, Bürowirtschaft, Elektrogeräte-Recycling und Sportgerätebau wurde aufgenommen. 1998 entstand eine hauseigene Vermittlungsagentur, mit 800 Firmen wurde in den folgenden Jahren bei dieser aktiven Beschäftigungspolitik kooperiert. Sechs Jahre später dann nach der Hartz IV-Reform die Gründung der „AQA“, 12.000 Langzeitarbeitslose mussten fortan betreut werden. Regionalzentren in Maintal, Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern wurden eröffnet, 150 neue Stellen geschaffen. Seit 2010 sind wesentliche Aufgaben des Kreissozialamtes und der AQA im Kommunalen Center für Arbeit (KCA) zusammengefasst.

Doch längst nicht alles lief reibungslos: Die Hartz IV-Reform und die damit verbundene Neugestaltung der Arbeitsvermittlung stellte das System im Main-Kinzig-Kreis in Frage. „Ein Monsterwerk der Bürokratie“, sagt Landrat Erich Pipa (SPD) noch heute, sein Widerstand hat ihn damals sogar zur Hauptsendezeit ins Fernsehen gebracht, „wir haben so manchen Bundespolitiker in den Wahnsinn getrieben“, machte der dabei auch nicht vor eigenen Genossen halt. „Wir waren uns sicher, dass wir das besser können, weil es bei denen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, um mehr geht, als um einen Job“, würden Überschuldung, fehlende Qualifizierungen, aber auch Krankheiten oder Gefängnisaufenthalte eine besondere Betreuung benötigen. Und obwohl der Widerstand im Main-Kinzig-Kreis ungebrochen blieb, wünscht sich Pipa weitere Verbesserungen: „Die Abrechnung mit dem Bund ist so komplex, dass fast ein besonderes Studium dafür notwendig ist“, kritisiert er die bürokratischen Vorschriften mit seitenlangen Maßnahmenbeschreibungen. Wie er am liebsten handelt, erklärte er dann auch gleich: Um einer Krankenschwester den Weg von Birstein zu ihrem Arbeitsplatz in Gelnhausen zu ermöglichen, wurde erst der Führerschein und dann auch das Auto finanziert. „Aber sie war dadurch aus der Sozialhilfe raus“, seien auch solche Entscheidungen sinnvoll gewesen.

„Ein Hilfesystem, das für jedes gesellschaftliche Problem maßgeschneiderte Lösungen anbietet“, ist die AQA für die Erste Kreisbeigeordnete und Aufsichtsratschefin Susanne Simmler (SPD) bis heute, sie dankte Geschäftsführerin Helmtrud Abs und ihrem Team für einen Weg, der weder für Betroffene noch für Beschäftigte immer leicht ist. Vier Menschen, die es geschafft haben, stellten ihr neues Leben auf der Feier zum 25-jährigen AQA-Bestehen in kurzen Video-Einblendungen vor, die Mitarbeiter hatten sich zudem mit einem humorvollen Ausblick auf die nächsten 25 Jahre in die Veranstaltung eingebracht. Die Besucher vom Tag der offenen Tür konnten sich ein Eindruck von den Qualifizierungsmöglichkeiten machen und bekamen zudem gezeigt, was in den Werkstätten alles produziert wird. Zwischen den Standorten in Gründau und Hanau war dafür extra ein Buspendelverkehr eingerichtet worden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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