Heilende Arnika vor dem Aussterben retten

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Der Landschaftspflegeverband (LPV) Main-Kinzig-Kreis hatte zur Jahreshauptversammlung in den Bürgertreff nach Biebergemünd eingeladen.



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Vorsitzender Klaus Schejna und Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes, Barbara Fiselius, hatten für die Versammlung wieder einen besonderen Programmpunkt ausgewählt:  Zu Beginn stellte Dr. Jörg Weise vom Botanischen Garten Marburg das Projekt „ArnikaHessen“ vor.

„In den letzten 20 Jahren sind  die Bestände der Arnika, lateinisch Arnica montana, die zu der Pflanzenfamilie der Korbblütler gehört, drastisch zurückgegangen. Im Spessart ist sie vom Aussterben bedroht“, berichtete Weise. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, damit die Arnika und auch ihr Lebensraum nicht vollkommen verschwinden. Dr. Weise informierte, dass im Rahmen des Projektes ArnikaHessen Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen erforscht werden. Ziel ist die langfristige Erholung und Stabilisierung der Arnika  und ihrer Begleitvegetation. „Als Ergebnis der Forschung soll ein Managementkonzept stehen, welches von der Modellregion Hessen auf andere Gebiete Deutschlands übertragen werden kann. Bei alldem bringt ArnikaHessen Forschung und Menschen vor Ort zusammen, um auch nach Projektende, also nach dem Jahr 2020, die Pflege und den Schutz der Arnika-Bestände und ihrer Lebensräume nachhaltig zu sichern“, so Dr. Weise. Zu den Projektregionen, in denen Verträge mit den Bewirtschaftern auf freiwilliger Basis abgeschlossen werden, gehört auch der Spessart. Hier verhandelt der LPV vor Ort die Vertragsinhalte.

Klaus Schejna bedankte sich bei Dr. Jörg Weise für den informativen Vortrag und eröffnete im Anschluss die Jahreshauptversammlung. Geschäftsführerin Barbara Fiselius gab danach einen Überblick über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Die Zertifizierungslehrgänge zum Landschaftsobstbauer werden nach wie vor sehr gut angenommen. Im Dezember geht es in die nächste Runde mit der elften und zwölften Staffel, die in Steinau-Marborn und im Bildungshaus Main-Kinzig – erstmals in Kooperation mit der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH - durchgeführt werden. Man kann sich jetzt für die neuen Lehrgänge anmelden. Ausführliche Informationen gibt es auf der Homepage www.lpv-mkk.de. Bereits zum zweiten Mal läuft derzeit die umweltpädagogische Fortbildung „Streuobst erleben“, die der LPV in Zusammenarbeit mit den beiden Umweltpädagoginnen Anika Hensel und Britta Hirt anbietet.

In zahlreichen Kommunen im Main-Kinzig-Kreis und in der Wetterau wurden Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt, zudem wurden in Maintal, Nidderau und Rodenbach Pflegemaßnahmen organisiert. Weiter gibt es Artenschutzprojekte für Iris sibirica, Wendehals und Kreuzotter. Im Februar wurde in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Botanischen Garten Frankfurt und der tatkräftigen Unterstützung des Landwirtes Hagen Römer aus Rodenbach auf einer Ackerfläche in Rodenbach das vom Aussterben bedrohte Zwerggras (Mibora minima) wieder angesiedelt.

Erfolgreich ist auch die Initiative „Main-Kinzig-Kreis blüht“, die vor einem Jahr vom MKK mit ehrenamtlicher Unterstützung ins Leben gerufen wurde mit dem Ziel, dem Rückgang der Artenvielfalt im Siedlungsbereich bei blütensuchenden Insekten entgegenzuwirken und die Biodiversität zu fördern. Der LPV wirkt intensiv an dem Projekt mit. „Mittlerweile haben sich in vielen Gemeinden und Städten bereits Arbeitsgruppen gegründet und so manche Rasenfläche in eine blühende Landschaft verwandelt“, resümierte Barbara Fiselius.

Es standen auch Neuwahlen für den Vorstand auf der Tagesordnung. Der Vorstand setzt sich aus drei Gruppierungen (Kommunalpolitik, Landwirtschaft und Naturschutz) mit drei gleichberechtigten Sprechern und jeweils mehreren Beisitzern zusammen. Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna, der für die kommunalpolitischen Anliegen zuständig ist und seine Beisitzer - Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, ihr Vertreter Edgar Kreuzer und Bürgermeister Rainer Schreiber (Jossgrund) - wurden in ihren Ämtern bestätigt. Für zwei frei gewordene Plätze wurden Bürgermeister Klaus Büttner (Niederdorfelden) und Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber aufgestellt und einstimmig gewählt. Für den Bereich Landwirtschaft steht weiterhin Erhard Reul an der Spitze. Alle Beisitzer – Heinz Bensing, Alfred Hau, Konrad Kuhlenkamp, Stefan Kistner, Matthias Wacker und Walter Strauch – wurden wiedergewählt. Fritz Dänner vertritt den Naturschutz. Die Beisitzer Bodo Delhey, Karl Seyler, Herbert Steinhauser und Gerhard Weinrich wurden in ihren Ämtern bestätigt. Angela Binder und Bürgermeister Malte Jörg Uffeln (Steinau) bleiben weiterhin Revisoren.

Das SchaufensterSpessart im Schafhof in Burgjoss, das von den drei Verbänden  LPV, Naturpark Hessischer Spessart und SpessartRegional geführt wird, hat seit Ostern neben den normalen Öffnungszeit während der Woche auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Dieses Angebot wird von der Öffentlichkeit sehr gut angenommen. Weiterhin berichtete Fiselius von den Entwicklungen der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute (HAOWR), deren Geschäftsführung der LPV vor zwei Jahren übernommen hat. Zweimal jährlich erscheint der Apfelbote mit aktuellen Artikeln, einer Terminübersicht und Werbeanzeigen für die jeweiligen Regionalschleifen. Der Landschaftspflegeverband und auch die HAOWR waren mit einem Stand am Umweltfest in Rodenbach und beim Bergwinkelmarkt in Schlüchtern vertreten.

Bei einem leckeren, regionalen Essen fand die Versammlung einen geselligen Abschluss.

Foto (von links): Referent Dr. Jörg Weise vom Botanischen Garten Marburg, LPV-Geschäftsführerin Barbara Fiselius und Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna, der auch Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes ist.

Foto: Der neu-, bzw. wiedergewählte Vorstand des Landschaftspflegeverbandes mit Geschäftsführerin Barbara Fiselius (zweite von rechts) und Vorsitzendem Klaus Schejna (dritter von rechts).


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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