„KlangKunst in Industriekultur“: FLOWING WATER

Das gemeinsame Projekt von Kulturfonds Frankfurt RheinMain und KulturRegion FrankfurtRheinMain, das seit 2014/15 in loser Folge stattfindet, präsentiert ortsbezogene Arbeiten von Klangkünstler*innen in Eltville, Hanau, Neu-Isenburg, Rödermark und Rüdesheim, die sich mit der lokalen industriellen Vergangenheit auseinandersetzen.

Das Kunstwerk „Flowing Water“ von Echo Ho lädt zu einer multisensorischen Interaktion in einer komplexen Erzählung von der Poesie des Wassers ein. Ein schattenhafter Innenraum aus projizierten Wassertanks und eine Komposition aus installierten Lautsprechern bilden eine sphärische Klangwelt. Sie basiert auf Aufnahmen, die im Inneren eines der riesigen historischen Tanks gemacht wurden. Hölzerne Wandelemente sind mit einer Karte der unterirdischen Versorgungssysteme und imaginären Körperfiguren (Wasser, Bäume, Tiere und Menschen) bemalt. Sie sind mit verschiedenen kurzen Klanggeschichten als Audiodateien verbunden, die über kleine, ebenfalls in die Holzwände integrierte Lautsprecher abgespielt werden. Die Besucher*innen können diese Geschichten aktivieren, indem sie die gemalten Elemente berühren und so in die verschlungene Erzählwelt der Klänge von Wasser und einer Geschichte des Anthropozäns eintauchen.

Echo Ho ist Klangkünstlerin und Performerin. In Peking geboren, studierte sie erst in Hongkong und dann an der Kunsthochschule für Medien in Köln, wo sie sechs Jahre als künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Seit 2020 ist sie Lehrbeauftragte für den Bereich Sound an der Hochschule der bildenden Künste Essen. In ihrer künstlerischen Praxis geht Echo Ho über Musik und Performance hinaus, indem sie verschiedene Medienformen, Materialien und Genres an den Schnittstellen von Kunst, Philosophie und Technologie zusammenführt.

Das Rhein-Main-Gebiet verfügt über eine Fülle von interessanten Orten der Industriekultur mit besonderer Vergangenheit. Viele unterschiedliche Industriezweige treffen hier aufeinander. Manche Bauten werden noch genutzt, andere sind seit Jahren stillgelegt, wieder andere wurden umgewidmet und dienen nun neuen Zwecken. Die Orte der Industriekultur sind in der Region als „Route der Industriekultur Rhein-Main“ als ein Schwerpunkt-Projekt der KulturRegion zusammengefasst und alljährlich im Sommer Schauplatz der „Tage der Industriekultur Rhein-Main“. Dies bildete den Ansatz für das gemeinsame Projekt von Kulturfonds und KulturRegion, Künstler*innen mit Schwerpunkt Sound, Licht und Video mit ortsbezogenen Arbeiten zu ausgewählten Industriebauten zu beauftragen.

An fünf Orten der Region wurde jeweils ein*e Künstler*in gebeten, sich mit der Geschichte und der akustischen und visuellen Aura der Orte auseinanderzusetzen. Die industrielle Vergangenheit der Produktionsstätte sollte dabei im Mittelpunkt der Arbeiten stehen. Das Programmheft zu den diesjährigen „Tagen der Industriekultur“ steht zum Download unter unter www.krfrm.de/tdik2023. Weitere Informationen zu "KlangKunst" und die Broschüre unter https://kulturfonds-frm.de/klangkunst-2023.

Altes Wasserwerk Projektion | Foto: Echo Ho