Schöne Schränke statt schöne Tore

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„Ach, hätte ich doch nur mal.“ Diese selbstkritische Bilanz nach einem langen Arbeitsleben  wollte sich Vincenzo Pulino ersparen.



Deshalb wagte der Schreiner vor nunmehr 25 Jahren  den Schritt in die Selbstständigkeit. Es sei durchaus ein Risiko gewesen, doch es habe sich am Ende ausgezahlt. „Ich habe den Schritt nicht einen Moment bereut“, resümiert der Italiener.

Spezialisiert hat sich Pulino auf den Innenausbau. Hotels in Mailand und Florenz, Büros im gesamten Bundesgebiet: Dem 59-Jährigen ist kein Weg zu weit, wenn es gilt, namhaften Unternehmen zu einem ansprechendem  Interieur zu verhelfen. Je nach Auftragslage beschäftigt Pulino zwischen drei und fünf Mitarbeitern. Seit 2008 befindet sich der Firmensitz in Großkrotzenburg, nachdem  der Meister  seinen Betrieb 1992 in Hochstadt gegründet hatte.

Im Alter von 12 Jahren war Pulino aus Sizilien gekommen. Gemeinsam mit seiner Mutter und fünf Geschwistern folgte er seinem Vater Giovanni Pulino, einem Gastarbeiter der ersten Stunde. Dieser  hatte seine  Heimat bereits 15 Jahre zuvor verlassen, um sich in Deutschland eine Existenz aufzubauen. Sein Vater war es auch, der Vincenzo, dem zweitältesten der Pulino-Kinder,  dazu brachte, Schreiner zu werden. „Mein Vater war selbst Schreiner und es war sein Wunsch, dass ich in seine Fußstapfen trete“, erzählt der Jubilar. Für den jungen Vincenzo war dies anfänglich eher ein „Beruf statt eine Berufung“, wie er schmunzelnd  gesteht. Pulino, ein begeisterter Fußball, hätte lieber sein Hobby zum Beruf gemacht. „Ich wollte immer Profi werden“, seufzt er. Immerhin hat er es dann bei den Sportfreunden Seligenstadt bis in die Verbandsliga  geschafft.

Den beruflichen Schwerpunkt legte er  ganz auf die Verarbeitung von Holz. Nach der Hauptschule begann er in der Schreinerei Noll in Mühlheim  seine Lehre. Die Meisterprüfung legte er am 20. August 1983 ab. 1988 trat er  eine Meisterstelle bei der Firma Bilstein in Frankfurt an. „Fünf Jahre später hatte ich dann soviel Erfahrung gesammelt, dass ich den Schritt in die Selbstständigkeit wagen konnte“, sagt er. Unterstützt wurde er stets von seiner Frau Monika, die ihm den Rücken  freihielt, sodass er sich auf die Weiterentwicklung des Betriebes konzentrieren konnte. Die beiden Söhne Kai Fabio (31) und Robin Alessandro (26) sind ihre eigenen beruflichen Wege gegangen.

Bei der Jubiläumsfeier in der Werkstatt in Großkrotzenburg mit allen Mitarbeitern, Kunden sowie Schreinerkollegen aus der Innung stieß auch Obermeister der Tischler-Innung Hanau, Stefan Hötzel, auf das Jubiläum mit an. Als Geschenk hatte Hötzel eine Urkunde sowie einen Strauß Blumen mitgebracht. Pulino habe eine vorbildliche Karriere gemacht, die vielen Immigranten in Deutschland als Vorbild dienen könne, lobte Hötzel das Lebenswerk des geschäftstüchtigen Italieners.

Foto: KH-Geschäftsführer Axel Hilfenhaus, Obermeister Joachim Hildebrandt, stv. Präsident Wolfgang Kramwinkel (von links) sowie Ehrenobermeister Dietrich Brüggemann, stv. Obermeister Uwe Beckmann, Stefan Hötzel (von rechts) gratulierten Vincenzo Pulino (Bildmitte) zu seinem 25-jährigen Betriebsjubiläum.


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