Projekt: Ein Tablet für Menschen mit Demenz

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Katja Sommer von der sozialen Betreuung im Wohnstift in Hanau erhielt bereits bei der Vorstellung ihrer Idee „Ein Tablet für Menschen mit Demenz“ bei der Bundestagung des Bundesverbandes der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB) großen Applaus.



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Und so erstaunte es nicht, dass das Wohnstift in Hanau beim Wettbewerb „Low-Hanging-Fruits“ des BKSB und Einrichtungsleiter Stephan Hemberger die zweithöchste Auszeichnung entgegennehmen konnte. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 500 € verbunden. Erste Gratulanten waren Geschäftsführer Dieter Bien und Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe Robert Steingrübner von den Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ), zu denen das Wohnstift in Hanau gehört.

„Ziel des Wettbewerbs des BKSB ist es, nicht ganz alltägliche Projekte der Pflegeeinrichtungen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, um aufzuzeigen, wie kommunale Pflegeeinrichtungen die Wohn- und Lebensqualität ihrer Bewohner verbessern“, betonte der BKSB-Bundesvorsitzende ,Otto B. Ludorff, bei der Preisverteilung in Esslingen.

Das von Katja Sommer und ihrer Kollegin Cordula Delp entwickelte und in Esslingen preisgekrönte Projekt sah unter dem Titel „Ein Tablet für Menschen mit Demenz“ die Einführung eines speziell für Bewohner mit Demenz entwickelten Tablets mit Programmen zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und des Selbstvertrauens sowie zur Stabilisierung der Identität vor. Das Tablet enthält eine umfangreiche Sammlung von Spielen, Rätseln, Texten, Fotos und Filmen. „Die Bewohner werden während der Nutzung des Tablets immer von einer Mitarbeiterin begleitet“, wusste Sommer zu berichten. Diese wählt die Angebote aus und orientiert sich dabei  an dem Stadium der Demenz und den individuellen Fähigkeiten und Interessen der Bewohner. Die Mitarbeiterin achtet zudem darauf, dass eine Überforderung oder Reizüberflutung vermieden wird, auch wenn die Spiele und Filme demenzgerecht nur von kurzer Dauer sind. Durch die Spiele, Gedichte oder Bilder können bei den Bewohnern zudem Erinnerungen hervorgerufen werden. Katja Sommer bei der Vorstellung: „ Sollten einmal negative Gefühle geweckt werden, werden die Bewohner sofort aufgefangen und die Beschäftigung mit dem Tablet abgebrochen. Das Wohlbefinden der Bewohner steht immer im Mittelpunkt.“

Überraschend für die Fachkräfte im Wohnstift war, wie schnell viele der Damen und Herren mit der eigenständigen Bedienung des Tablets zurechtgekommen sind, es kaum Berührungsängste gab. Die Mitarbeiterinnen des Projekts haben im Wohnstift die Erkenntnis gewonnen, dass auch Menschen mit Demenz sich auf neue Erfahrungen einlassen wollen und können. Sommer zu den Delegierten des BKSB in Esslingen: „Indem Bewohner beispielsweise den Umgang mit dem Tablet verstehen und selbstständig Felder anklicken, um ein Spiel fortzusetzen, zeigt, dass  Menschen mit Demenz  in individuellem Ausmaß lernfähig sein können.“

Mit dem Preis in Esslingen hat das APZ nach 2015, wo Einrichtungen aus Gründau und Hanau mit „InSeL“ (Integration und Senioren Lieblos) und „Bewegt gedacht“ (Aktivierung der Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen durch ein Trainingskonzept mit positiver Auswirkung auf die körperlichen und geistigen Funktionen)  die beiden ersten Wettbewerbsplätze belegt hatten,  erneut ihre Kreativität bei der Versorgung und Betreuung von Bewohnern unter Beweis gestellt. Und ist ausgezeichnet worden.

Das Wohnstift musste sich in Esslingen übrigens großer Konkurrenz und weiterer guter Vorschläge erwehren, so etwa von Einrichtungen in Köln (Projekt: E-Rischka an den Rhein), in München (Projekt: „Chip- Chancen in der Pflege) oder in Augsburg (Projekt: „Hallo! Sprachliche und interkulturelle Förderung von Azubis in der Altenpflege“). Den Wettbewerb gewann übrigens der Seniorenpark Dölitz von der Städtische Altenpflegeheime Leipzig gGmbH mit dem Projekt „Frauen - Wellness“, bei dem es um die Einführung eines Frauen-Wellness-Tages mit verschiedenen Stationen (Schönheitspflege, Qi-Gong, Smoothie) zur Stärkung des Wohlbefindens, der Beweglichkeit und der Kommunikation untereinander ging.

Foto: Freude bei den Verantwortlichen der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises: Stolz zeigen Wohnstift-Einrichtungsleiter Stephan Hemberger den Scheck mit 500 € und Katja Sommer die Urkunde für die gute Idee. Von links: Robert Steingrübner, Stephan Hemberger, Katja Sommer und Dieter Bien.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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