Klinikum Hanau auf Barrierefreiheit überprüft

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Stellvertretend für andere Menschen mit körperlicher Behinderung hat ein Team das Klinikum Hanau auf seine Barrierefreiheit überprüft.



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Oft sind es nur Kleinigkeiten, wie ein zu hoch angebrachter Handtuchhalter in der Toilette, die Rollstuhlfahrern das Leben erschweren. Wer nicht selbst von einer körperlichen Beeinträchtigung betroffen ist, dem fällt so etwas wahrscheinlich gar nicht auf. Um aber auf genau solche Dinge aufmerksam zu machen, haben jetzt Rita Thierolf und Gabriele Möser einen Rundgang durch das Klinikum Hanau gemacht, um es auf seine Barrierefreiheit zu überprüfen. Beide Frauen sitzen im Rollstuhl und haben neben ihren persönlichen Einschränkungen darauf geachtet, was für seh- oder hörbehinderte Menschen Probleme darstellen könnte. Ihre Ergebnisse pflegen sie jetzt in eine Art Datenbank auf der Website der Initiative „Menschen in Hanau“ ein, die die Navigation in öffentlichen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung erleichtern soll. Neben dem Rathaus war das Klinikum Hanau jetzt die zweite städtische Einrichtung, die das Checkerteam vom Eingangsbereich bis in die Patientenzimmer unter die Lupe genommen hat.

Bei ihrem Besuch wurden die beiden neben der Projektkoordinatorin Karin Clemens außerdem vom Beauftragten für Service und Sicherheit, Bernd Emmerich, Patientenfürsprecherin Beate Funck und Stephan Wolff, der sich um das Beschwerdemanagement im Klinikum kümmert, begleitet. Die Verbesserungsvorschläge des Teams können so direkt innerhalb des Hauses weitergegeben und umgesetzt werden. Bereits außerhalb des Hauptgebäudes hat das Team seine Überprüfung begonnen: Die zehn extrabreiten Parkplätze für Rollstuhlfahrer im neuen Parkhaus fielen dabei positiv auf, genauso wie der Leitstreifen von der Leimenstraße bis zum Haupteingang des Klinikums für blinde und sehbehinderte Menschen. Vom Hauptgebäude und der Neurologie aus sind außerdem alle weiteren Fachbereiche des Hauses barrierefrei erreichbar. Das Team lobte auch die sprechenden Aufzüge und gut erreichbaren, taktilen Tasten innerhalb und außerhalb derselben, das ist besonders für Menschen mit Sehschwierigkeiten wichtig. Außerdem arbeiten im Klinikum Mitarbeiter mit Basiswissen in Gebärdensprache, die hörbehinderte oder gehörlose Menschen bei der Kommunikation unterstützen können. Mit Beschäftigten aus 42 Nationen hat das Haus einen Dolmetscherpool aufgebaut, aus dem Mitarbeiter bei Patientengesprächen hinzu gerufen werden können, wenn in Behandlungen oder Aufklärungsgesprächen eine Sprachbarriere auftritt. Die höhenverstellbaren Tische und Untersuchungsliegen in den chirurgischen Ambulanzen und in der Röntgenabteilung sowie die größere Umkleidekabine im Röntgen, in der man sich auch mit Rollstuhl gut bewegen kann, erleichtern den Aufenthalt im Klinikum für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung.

Die Gruppe machte aber auch auf verbesserungswürdige Punkte im Haus aufmerksam: Die hohe Infotheke im Eingangsbereich erschwert beispielsweise die Kommunikation auf Augenhöhe für Rollstuhlfahrer, mit einer seitlichen Absenkung könnte das aber behoben werden. In vielen Fällen helfen auch schon zusätzliche Hinweisschilder, wie auf den ebenerdigen Kassenautomaten auf dem Parkplatz vor dem Klinikum oder eine Behindertentoilette in unmittelbarer Nähe, weiter. Kontrastmarkierungen und längere Handläufe an Treppenauf- und -abgängen, und ein Öffnungsradius vor Automatiktüren wären außerdem sinnvoll, um die Navigation im Haus zu erleichtern.

„Es ist wichtig, dass Betroffene uns solche Verbesserungsvorschläge direkt mitteilen, dann kann an den entsprechenden Stellschrauben gedreht werden, um den Aufenthalt – egal ob als Patient oder Besucher und ob mit oder ohne körperliche Einschränkung – im Klinikum so problemlos und angenehm wie möglich zu gestalten“, so Patientenfürsprecherin Beate Funck. „Wir sind froh, dass wir so freundlich im Klinikum empfangen wurden und sich alle die Zeit für diesen Rundgang mit uns genommen haben. Wenn die Zusammenarbeit gut funktioniert, können wir gemeinsam die Barrierefreiheit verbessern und das Leben für Menschen mit Beeinträchtigungen erheblich erleichtern“, ergänzt Rita Thierolf. Mit der Checkliste der Initiative und ihren persönlichen Notizen aus dem Termin wollen sich Bernd Emmerich und Stephan Wolff jetzt an die entsprechenden Stellen im Klinikum wenden, um die Verbesserungsvorschläge direkt anzugehen.

Foto (von links): Hinten Bernd Emmerich, Beauftragter für Service und Sicherheit, Projektkoordinatorin Karin Clemens, Patientenfürsprecherin Beate Funck und Stephan Wolff vom Beschwerdemanagement am Klinikum Hanau. Vorne Gabriele Möser und Rita Thierolf.

Foto-Quelle: Klinikum Hanau


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