Mathilden-Hospital in Büdingen: Prof. Laurer neuer Chefarzt in Unfallchirurgie

Vor 20 Jahren hatte Prof. Laurer für eineinhalb Jahre bei Chefarzt Dr. Rummel als Assistenzarzt am Mathilden-Hospital gearbeitet. Ein Schritt, der den Laien angesichts der großen und internationalen Namen in Prof. Laurers Studium und medizinischer Ausbildung zunächst erstaunt.

Prof. Laurer erläutert, dass zwischen prominenten Häusern in Leiden (Niederlande, St. Gallen (Schweiz), den USA oder der Goethe-Universität Frankfurt und dem Mathildchen kein Gegensatz besteht. „Ich wollte zwischendurch in einem kleinen Haus sein, weil Sie die Basischirurgie in einer kleinen Klinik anders erlernen können.“ Weil in kleineren Krankenhäusern die einzelnen Abteilungen enger zusammenarbeiten, gibt es dort einen weniger spezialisierten Blick auf die Patienten.

Seine Leidenschaft für die Unfallchirurgie hatte Prof. Laurer schon früh im Studium entdeckt und durch zahlreiche Fortbildungen immer weiter ausgebaut. Das „sehr breite Patientenspektrum vom Kleinkind bis zum Senior“ habe ihn daran gereizt und dass man Verletzungen „vom Scheitel bis zur Sohle“ behandelt, stellt Prof. Laurer fest. Dabei gebe es wenig Routine und schnelle Entscheidungen seien gefordert. „Sie müssen sofort reagieren,“ beschreibt er die besonderen Herausforderungen der Unfallchirurgie.

„Nicht jede Konstellation, auf die Sie treffen, haben Sie schon einmal erlebt.“ Immer müsse man mit unerwarteten Situationen und Entwicklungen rechnen. „Da muss man beim ersten Schnitt schon den Plan B im Kopf haben.“ Wenn Prof. Laurer über sein spezielles Fachgebiet erzählt, versteht er es, seine Begeisterung auch Außenstehenden zu vermitteln. „Ich freue mich immer, wenn etwas Neues kommt. Damit ist er prädestiniert für die Lehre. Seit 2012 unterrichtet er Studenten an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität. Seit 2017 ist er dort außerplanmäßiger Professor. „Die jungen Leute, die an den Kursen teilnehmen, spüren sofort, dass man Praktiker ist“, hebt er die Verknüpfung von Berufserfahrung und Lehre hervor.

Obwohl Prof. Laurer nur knapp eineinhalb Jahre als Assistenzarzt bei Dr. Rummel am Mathilden-Hospital gearbeitet hat, ist schon damals seine enge Bindung an Büdingen und die Region entstanden. Als er im Jahr 2000 von einem Teil seiner Ausbildung aus den USA zurückkam, suchte er eine passende Wohnung für sich und seine Familie. Dabei waren die Angebote in Frankfurt und den unmittelbaren Vororten überteuert und oft auch noch in schlechter Lage. In einem Stadtteil von Büdingen ließ sich schließlich eine ruhige Wohnlage mit einer kurzen Anfahrt zur Arbeit an der Uni-Klinik verbinden.

Auch bei der medizinischen Versorgung, betont Prof. Laurer die Stärken der Region insbesondere des Bergman Clinics Mathilden-Hospitals. Das beginnt bereits bei der Arbeitsatmosphäre. „Entweder Sie treffen mit 1000 Menschen an einem Ort zusammen, an dem Sie zufällig sind oder Sie haben eine Familie“, beschreibt er den Unterschied zwischen großen Kliniken und dem „Mathildchen“.

Ein Unterschied, der auch ein direkter Vorteil für die Patienten ist. „“Der Patient ist bei uns deutlich zentraler im Mittelpunkt“, erklärt Prof. Laurer. Durch die kleineren Abteilungen seien intensive Besprechungen der Fälle und mehr Erfahrungsaustausch möglich. „Durch unsere geringere Patientenzahl schaffen wir es gerade auch die kritischen Fälle intensiver durchzusprechen.“

Dabei gebe es aber keinen falschen Ehrgeiz, Patienten, für die das Mathilden-Hospital nicht die notwendige technische Ausstattung habe, im Haus zu behalten. Prof. Laurer betont, „wir sind alle Manns genug, Patienten, wenn es nötig ist, an besondere Fachkräfte abzugeben.“

Den neuen Chefarzt der Unfallchirurgie am Bergman Clinics Mathilden-Hospital Professor Helmut Laurer fasziniert an seinem Fachgebiet, dass er auch nach jahrzehntelanger Berufserfahrung und internationalen Fortbildungen im Klinikalltag immer wieder neuen Herausforderungen begegnet.