Demenz: Abteilung im Wohnstift wird umgewandelt

Zur Verwirklichung einer Neukonzeption für die Pflege und Betreuung von Demenz-Erkrankten soll das 5. OG von einem beschützenden in einen offenen Bereich umgewandelt werden. „Damit folgen wir dem „Werdenfelser Weg“, so die Erste Kreisbeigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Simmler zu den Motiven für die Veränderungen im Wohnstift. Die Verantwortlichen in Hanau schließen sich damit einer bundesweiten Initiative von Betreuern an, die sich jeweils in ihrem eigenen Tätigkeitsumfeld aktiv darum bemühen, dass Fixierungen und Freiheitsentziehungen von kranken und alten Menschen vermieden werden.

Dementiell veränderte Menschen haben oft einen gesteigerten Bewegungsdrang, der sich bei nicht Ausleben in Verhaltensauffälligkeiten ausdrückt. Architektur schafft hier Verhalten. Die geplanten Umbauten im Wohnbereich des Wohnstifts berücksichtigen dies. Ausgehend vom Treppenaufgang wird im Bereich der Küche und der Wohnzimmer ein Rundlauf ermöglicht. Die Erneuerung der Fußböden, die Optimierung der Beleuchtung –orientiert an den Tageszyklen-, die Begrünung der Dachterrasse sind ebenfalls Maßnahmen, um zur Beruhigung des Personenkreises beizutragen. Darüber hinaus wird der derzeit am Ende des Ganges liegende Pflegestützpunkt in die Mitte des Obergeschosses verlegt, um kurze Wege zu ermöglichen.

Über die konzeptionelle und bauliche Neuordnung im 5.OG hinaus, betrifft noch eine Maßnahme den Bewegungsdrang der Bewohner. Die Bewohner erhalten bei Bedarf ein Armband, das über Funk zu orten ist. „Der „Bewegungsradius“ für desorientierte Bewohner erweitert sich somit enorm“, so Einrichtungsleiter Schlosser. Insgesamt werden 20 Plätze im Wohnstift umgestaltet, 18 davon in Einzelzimmern.

Foto: Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und der Einrichtungsleiter Michael Schlosser  vor den Plänen für den neuen offenen Bereich für Demenz-Kranke im Wohnstift in Hanau