Gelnhäuser Firma Huth stellt Flüchtling als Servicetechniker ein

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Kaum eine halbe Seite beträgt der schmucklose Lebenslauf von Alaadin Abu Zaher. Knappe biografische Angaben aus seiner syrischen Heimat und die ehrliche Selbsteinschätzung, dass seine Deutschkennnisse noch Luft nach oben haben. Damit das Interesse eines Arbeitgebers zu wecken ist ziemlich aussichtslos, das weiß auch Erika Kollmann, die sich beim Jobcenter des Kommunalen Centers für Arbeit um die Vermittlung von Flüchtlingen kümmert.



Da sie aber um Abu Zahers großes Geschick im Umgang mit Metall weiß, greift sie zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, als sie den 32jährigen der Firma Huth Tore in Gelnhausen Hailer vorstellt. Sie schickt einfach zahlreiche Fotos von handgeschmiedeten Toren, Zäunen und Fenstergittern mit, die der junge Mann in handwerklicher Perfektion geschaffen hatte. Dieter Tien, Geschäftsführer bei Huth, ist sofort begeistert und gibt dem Flüchtling eine Chance in seinem Fachbetrieb. Huth fertigt, vertreibt und verbaut seit über vierzig Jahren unter anderem Haustüren, Garagen-, Hof- und Industrie-Tore sowie Vordächer im Rhein-Main-Gebiet und in Thüringen. Alaadin Abu Zaher ist als Servicetechniker eingestellt und montiert gemeinsam mit Kollegen die verschiedenen Produkte der Firma Huth vor Ort beim Kunden. „Einen Flüchtling einzustellen, ist eine Herausforderung“, stellt Huth-Chef Tien klar. „Man darf das als Arbeitgeber nicht unterschätzen, vor allem die Sprachbarrieren aber auch die kulturellen Unterschiede fordern von beiden Seiten Geduld, Toleranz und Einfühlungsvermögen.“ Aus diesem Grund begleitet KCA-Fachfrau Kollmann Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach Start der Beschäftigung weiter engmaschig. „Wir unterstützen mit Rat und Tat“, so Kollmann. Im Fall von Alaadin Abu Zaher finanziert das Jobcenter den deutschen Führerschein. Denn ohne den wird er zukünftig nicht selbstständig auf Montage fahren können. Da er bereits in Syrien Auto gefahren ist, geht es mehr um die Umgewöhnung auf die deutschen Verkehrsverhältnisse. Die Kosten sind überschaubar.

„Natürlich wägen wir bei jeder Investition immer sorgfältig ab, ob sie sinnvoll und angemessen ist“, betont Michael Krumbe, Vorstand des KCA-Jobcenters, der weiter hervorhebt: „Sämtliche uns zur Verfügung stehenden Förderinstrumente setzen wir selbstverständlich ebenfalls für Arbeitssuchende ohne Fluchthintergrund ein.“ Bei Huth blickt man optimistisch in die Zukunft. Im täglichen Umgang mit den Arbeitskollegen verbessern sich Abu Zahers Sprachkenntnisse zügig. Seine fachliche Eignung hat er bereits unter Beweis gestellt, sodass ihm alle Türen offenstehen.

Arbeitgeber, die ebenfalls daran interessiert sind, Flüchtlinge einzustellen, erreichen Erika Kollmann unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | 06051-9741-41910 | 0171-9791897. 

Foto: Dieter Tien, Geschäftsführer der Huth GmbH, Alaadin Abu Zaher und Erika Kollmann vom KCA-Jobcenter.


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