Jobs im Wandel der Zeit

Nicht nur sind neue Jobs entstanden, sondern es wurden auch traditionelle Tätigkeiten verändert oder weiterentwickelt. Und im Zuge dessen werden andere Anforderungen an Angestellte, Arbeitstätige sowie Jobsuchende gestellt. Welche Entwicklungen lassen sich beobachten, und wie wirken sie sich auf die Jobwelt aus?

Digitalisierung in der Jobwelt

Das digitale Zeitalter, in dem vieles per Smartphone, Tablet-PC, Laptop oder Computer erledigt wird und sich das Internet in jeder Lebenslage etabliert hat, stellt wohl die größte Evolution von Jobs im Laufe der Zeit dar. Es sind neue Jobs entstanden, die sich mehrheitlich auf das Internet stützen. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Online-Shops, bei denen der Angestellte nicht im Ladengeschäft arbeitet, sondern am Computer sitzt, um diverse Vorgänge zu regeln. Man kann heute bei einem Online-Casino arbeiten, Online-Games entwickeln, Software programmieren, Online-Marketing anbieten oder sich mit einem Online-Business selbstständig machen. Das verlangt andere Fachkenntnisse und Vorgehensweisen, mag je nach Fall zu finanziellen Ersparnissen führen und macht es leichter, von zu Hause aus im Home Office zu arbeiten. {jathumbnail off}

Wer heute nach einem Job sucht, der liest nicht mehr so sehr die Stellenausschreibungen in der Zeitung, sondern surft im Internet auf Jobbörsen und in Foren. Es gibt sowohl Portale zur Stellenausschreibung für Unternehmen als auch Portale, bei denen Jobsuchende Profile anlegen und kontaktiert werden können. Andere Online-Jobbörsen vereinen Suchende und Stellenausschreiber. Bewerbungen werden nicht per Post gesendet oder gefaxt, sondern zunehmend per E-Mail geschickt, komplett mit Anhängen wie Lebenslauf, Referenzen und Fotos. Diverse Firmen – sowohl klein und mittelständisch als auch groß – bieten die Möglichkeit der Online-Bewerbung an. Sie besitzen ein eigenes Bewerberportal auf ihrer Webseite, über das zumindest die erste Stufe des Recruiting geregelt wird.

Für Bewerber bedeutet dies, dass sie sich ausreichend mit dem Computer und dem Internet auskennen müssen, um sich erfolgreich zu bewerben. Für die Personalabteilung von Betrieben wiederum bedeutet die Digitalisierung von Jobs, dass Bewerbungen anders verwaltet werden. Hinzu kommt, dass oft der Weg hin zu einem papierlosen Büro gesucht wird und man die Personalakten von Angestellten komplett digital verwaltet. Sogar innerhalb des digitalen Bereiches sind mehrere Entwicklungen zu beobachten. Eine Infografik auf statista.de zeigt auf, dass in den Jahren 2014 bis 2016 immer mehr Jobsuchende mit dem Smartphone oder dem Tablet-PC statt mit dem PC online Jobs suchen – obwohl der Computer mit über 90 % nach wie vor an erster Stelle steht. Plattformen sollten somit auf mobile Endgeräte abgestimmt sein, und Bewerber müssen all ihre Daten für Bewerbungen digital bzw. mobil zur Hand haben. Nicht vergessen sollte man die Bedeutung von Social Media in der Jobwelt. Laut Statista sagen mehr als 60 % der Deutschen aus, dass ihnen soziale Netzwerke (wie Facebook, LinkedIn, Xing und Twitter) bei der Jobsuche helfen. Ebenfalls über 60 % informieren sich laut Umfrageergebnissen vor dem Vorstellungsgespräch mithilfe der Social-Media-Präsenzen über den Arbeitgeber.

Andere Jobs, andere Anforderungen

Aktuelle Jobangebote verlangen nicht nur bestimmte Fachkenntnisse aus dem Studium oder der Ausbildung sowie einschlägige Erfahrung, sondern auch sogenannte soft skills. Sie werden immer häufiger bei Vorstellungsgesprächen überprüft und beziehen sich auf eine gute Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit und Stressresistenz. Das hängt zum Teil damit zusammen, dass es immer mehr Jobs im Servicesektor gibt, bei denen der Umgang mit Kollegen und Kunden (offline und online) wichtig ist. Davon einmal abgesehen kommt kaum eine Arbeit ohne Computer aus. Des Weiteren sind Fremdsprachenkenntnisse von großer Bedeutung auf dem aktuellen Stellenmarkt. Zumindest Englisch ist gefragt, und weitere Sprachen sind von Vorteil. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Unternehmen immer öfter multinational oder international handeln, und zum anderen damit, dass mit dem Internet leichter global agiert und interagiert wird. Aus- und Weiterbildungen, mehrfache bzw. vielseitige Qualifikationen und Auslandspraktiken sind heute an der Tagesordnung. Ein duales Studium beispielsweise soll verschiedene Kenntnisse in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum vermitteln, damit die unterschiedlichsten Jobs angenommen werden können. Das ist indirekt damit verbunden, dass bei Firmen ein Personalabbau bemerkbar ist: Mehr und mehr Betriebe suchen nach einem Allrounder, der abteilungsübergreifend handelt und mehr als nur eine Tätigkeit ausübt. Beratende Berufe und das Arbeiten als Freelancer sind des Weiteren im Kommen.

Die Evolution der Jobformen

Eine Festeinstellung ist längst nicht mehr Standard. Immer mehr Arbeitssuchende greifen auf die Zeitarbeit und auf die Hilfe von Arbeitsagenturen zurück. Speziell Personen, die noch kaum Erfahrung gesammelt haben, nicht hochqualifiziert sind oder in einem hart umkämpften Berufsfeld nach einem Job suchen, fallen auf zeitlich begrenzte Einstellungen zurück. Sie erstellen ein Profil, registrieren sich bei einer Zeitarbeitsfirma und sind für mehrere Monate oder ein Jahr bei einem Betrieb tätig. Das ist mit Vor- und Nachteilen verbunden, u. a. mit der Bezahlung zu bestimmten Stundensätzen und der Abwicklung von Verträgen über eine Agentur als Vermittler. Vor allem Bürojobs wie Sekretär sind hiervon betroffen. Seit Neustem gibt es in der Bundesrepublik außerdem sogenannte Mini-Jobs und Midi-Jobs als Beschäftigungen in der Gleitzone und mit einem Mindesthonorar.