Wohnbaugenehmigungen erstmals wieder rückläufig

Betrug die Zahl im Jahr 2014 noch 11.068, so sind im vergangenen Jahr „nur“ noch 10.215 Genehmigungen zu verzeichnen. Der leichte Abfall ist insbesondere in den größeren Städten zu beobachten. „Im langfristigen Vergleich sind die Baugenehmigungen immer noch hoch, aber die Dynamik lässt nach“, kommentiert Verbandsdirektor Ludger Stüve (SPD) die Zahlen. Er appelliert an die Kommunen, im Bemühen um die Schaffung von Wohnraum nicht nachzulassen. „Die vorhandenen Flächenpotenziale in den Innen- wie Außenbereichen sollten jetzt zügig entwickelt werden. Insbesondere sollten die Kommunen dafür sorgen, dass der soziale Wohnungsbau angekurbelt wird.“ Zudem plädiert Stüve für gesetzliche Erleichterungen: So sollten die Umweltprüfungen auf ein realistisches Maß zurückgeführt, Planungsabläufe gestrafft und Baustandards unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten überprüft werden. Zudem sollten Förderprogramme für Innentwicklungsvorhaben aufgestockt werden.

Seit dem Jahr 2010 ist die Zahl der Baugenehmigungen im Verbandsgebiet stetig gestiegen. So lag nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes die Zahl im Jahr 2010 bei 5.912, im Jahr 2011 bei 8.173, im Jahr 2012 bei 8.299 und im Jahr 2013 bei 10.366. Die Zahl der Baufertigstellungen spiegelt die Zahl der Baugenehmigungen mit einer Zeitverzögerung von rund zwei Jahren in etwa wider. So wurden beispielsweise im Jahr 2014 8.926 Wohnungen und Häuser fertiggestellt. Der Regionalverband hatte erst vor kurzem eine Prognose vorgestellt: Um der hohen Nachfrage Herr zu werden, müssten bis zum Jahr 2030 rund 184.000 Wohnungen in den 75 Verbandskommunen gebaut werden.