Angewandte Sozialkunde: Lehrer als Wahlhelfer einsetzen

Vogler
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Bundestagswahl und die Entscheidung über den künftigen Bürgermeister der Barbarossastadt Gelnhausen werfen in vielfacher Hinsicht ihre Schatten voraus. Das gilt nicht nur für die vielen größeren und kleineren Plakate. Nicht nur manch ein Baum wird Ende September aufatmen, wenn er von Plakaten befreit wird. Vorher wird es sicherlich noch Druckschriften in alle Briefkästen geben, damit der Wähler sich informieren kann, an welcher Stelle er am besten sein Kreuzchen setzt.



In den Stadt- und Gemeindeverwaltungen rüsten sich derweil die Bediensteten, um die Stimmzettelflut am Wahlabend richtig zu kanalisieren um möglichst rasch ein Ergebnis an die Landratsämter melden zu können. Mit Wehmut denken die Wahlhelfer an längst vergangene Zeiten zurück. Damals, als noch Wahlmaschinen eingesetzt werden konnten, war das Zählen einfach. Um 18 Uhr gaben die Maschinen das Ergebnis im Wahllokal bekannt, Fehlerquote nahezu Null.

Ärgerlich also, dass heute immer mehr Parteien und Wählergruppen antreten. Es wird zwar keine unhandlich großen Papierbogen wie bei der jüngsten Kommunalwahl geben. Der Stimmzettel wird dennoch eine große Auswahl von Direktkandidaten für die Erststimme und Listen für die Zweitstimme anbieten.

Deutlich kleiner wird jedoch von Wahl zu Wahl die Zahl der Ehrenamtlichen, die in den Stimmlokalen den geregelten Ablauf und die anschließenden Zählungen besorgen. Schon jetzt werden landauf landab Helfer gesucht, die sich dieser durchaus verantwortungsvollen Aufgabe stellen. Da es für diese tagesfüllende Sonntagsbeschäftigung nur eine kleine Aufwandsentschädigung gibt, ist Freizeit stärker gefragt als staatsbürgerliches Engagement.

Dabei ist der Wahlvorgang doch eine gute Gelegenheit für alle Lehrkräfte, die dem Nachwuchs die Bedeutung des Wahlvorgangs näher bringen sollen. Unter dem Stichwort "angewandte Sozialkunde" müsste diese Berufsgruppe sich eigentlich freiwillig melden, um praktische Erfahrungen vor Ort zu sammeln. Auch mit Blick auf die Arbeits- und Urlaubstage wäre Lehrern der Einsatz als Wahlhelfer doch durchaus zumutbar...

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (66) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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