Weihnachtsbaum gehört zu unserem Kulturkreis

Vogler
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Jetzt werden sie wieder angeboten, in allen Größen, mit pieksenden Spitzen oder als "Nordmanntanne" mit einem eher weichen Nadelkleid. Die Rede ist von den Weihnachtsbäumen, die bereits jetzt in voller Pracht auf öffentlichen Plätzen zu bewundern sind und am Weihnachtsfest besonders die Kinderaugen zum Strahlen bringen.



Der Tannenbaum hat sich weltweit als Symbol für fortdauerndes Leben - gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit – durchgesetzt. Ob Tanne oder Fichte - wichtig ist allein das Immergrün der Nadelbäume. Mit diesem Symbol haben Dichter, Maler und Fotografen das Bild der typisch deutschen Weihnacht in der ganzen Welt verbreitet: Die vollständige, harmonische Familie steht mit vor Glück strahlenden Kindern singend vor dem Weihnachtsbaum und verkörpert eindrucksvoll die Sehnsucht nach Frieden und einer heilen Welt.

Früheste Berichte vom Weihnachtsbaum als Mittelpunkt familiärer Feiern stammen von Adligen. Liselotte von der Pfalz berichtet 1708 ihrer Tochter von der Kindheit: „Auf die Tische stelle man Buchsbäume und befestigte an jedem Zweig ein Kerzchen. Das sieht herzallerliebst aus ….“.

Nach dem Wiener Kongress war das preußische Berlin kultureller Mittelpunkt Zentraleuropas. Durch verwandtschaftliche Bindungen der europäischen Fürstenhäuser hielt der Weihnachtsbaum von Deutschland aus umgehend Einzug in Wien, Moskau, Paris und London. Mit der Biedermeierzeit im 19. Jahrhundert wird der Weihnachtsbaum eleganter Mittelpunkt des Weihnachtsfestes der gutbürgerlichen Familien. Und wie zur Kaiserzeit empfehlen bis heute Frauenzeitschriften, wie ein solcher Baum „individuell“ geschmückt werden kann.

Der Adventskranz wird schon damals als "Weihnachtsbaumersatz" für die ärmeren Bevölkerungsschichten geboren. Auch dieser vorweihnachtliche Schmuck der Wohnstuben ist ein Symbol, mit Licht und Wärme die Tristesse der späten Herbsttage ein wenig angenehmer zu gestalten. Das Christentum hat diese Tradition zwar nicht begründet, wohl aber hat die Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest Adventskranz und Weihnachtsbaum zu einem festen Bestandteil in unserem Kulturkreis werden lassen. Allein deswegen lohnt es sich, diesen Brauch zu bewahren.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (66) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de