Grillen mit Holzkohle: Angst- und Panikmache

Vogler
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Beim Grillen mit Holzkohle wird die Luft rund um den Grill durch Feinstaub und Ruß belastet. Das jedenfalls gibt das Umweltbundesamt zum Besten.



Gas- und Elektrogrills seien in diesem Punkt gesünder und schonten die Umwelt stärker, erklärt die Behörde. Wäre der 1. April nicht bereits lange vorbei, man könnte meinen, es handelt sich um eine nicht ganz ernst gemeinte Nachricht. Dem ist aber mitnichten so. Die dem Bundesumweltministerium nachgeordnete Behörde belegt eindeutig, wie abgehoben und wirklichkeitsfern die amtierende Bundesregierung agiert. Wer erwartet hatte, das zuständige Ministerium würde diese unglückselige Verlautbarung zumindest relativieren, sah sich enttäuscht.

Und weiter heißt es in dem Elaborat: Wer auf Holzkohle nicht verzichten möchte, sollte die Glut keinesfalls mit Bier ablöschen und lieber Grillschalen verwenden. Tropften Bier oder Fett auf die glühenden Kohlen, steige Rauch auf, der sich auf das Grillgut legt, so könnten Krusten entstehen, die krebserregende Stoffe enthalten, argumentieren die staatlichen Umweltaktivisten.

Gerstensaft transportiert Geschmacksstoffe und Krusten schmecken oft nicht schlecht. Dies ist in der Praxis beim Grillen ein gewünschter Effekt. Überdies hat sich über viele Jahre hinweg nicht ergeben, dass der Verzehr von Gegrilltem die Sterblichkeitsrate signifikant erhöht.

Doch damit nicht genug. Im gleichen Atemzug bekommen Alu-Grillschalen ihr Fett weg. Aluminium könne sich schließlich durch Säure und Salz auflösen und Teile davon können ins Grillgut übergehen. Deshalb der Ratschlag des Umweltbundesamtes: Gegartes Fleisch erst nachträglich würzen. Tomaten oder Schafskäse in Salzlake sollte lieber nicht in Alu-Folie gegrillt werden. Wie verrückt ist das denn? Der Autor dieser "Gesundheitsratschläge" lebt anscheinend auf einem anderen Stern. Der Begriff "Marinieren" ist in Regierungskreisen offenbar völlig unbekannt und was passiert, wenn Tomaten auf den heißen Grillrost liegen, ist augenfällig.

In der warmen Jahreszeit vermittelt Grillen ein positives Lebensgefühl. Wo kommen wir eigentlich hin, wenn der Staat sich einmischt, und eine gemütliche Grillrunde an einem lauen Sommerabend dadurch zu gängeln versucht, dass die Zubereitung von Steaks und Gemüse unter dem Aspekt von Feinstaubimmissionen geregelt wird? Diese Form von Angst- und Panikmache ist ein weiteres trauriges Beispiel, wie Staatsverdrossenheit amtlicherseits gefördert wird. Deutschland macht sich lächerlich, wenn der Staat in die Grillgewohnheiten seiner Bürger einzugreifen versucht und sie entsprechend maßregelt.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (67) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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