CDU Main-Kinzig ist von Geschlossenheit weit entfernt

Vogler
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Main-Kinzig-CDU hat eine neue Führung. Mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert steht erstmals eine Frau an der Spitze des Kreisvorstandes.



Nach den unglückseligen Ereignissen des vorangegangenen Parteitages wurde jetzt ein neuer Vorstand etabliert. Doch zu welchem Preis? Eine altgediente weibliche Politikerin aus Schlüchtern hat bereits im Vorfeld das Handtuch geworfen. Das mag in Anbetracht ihres desaströsen Abstimmungsergebnisses bei der Nominierung eines "Hauptamtlichen" für die Kreisverwaltung noch verständlich sein. Bemerkenswerterweise kommt hinzu, dass der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion fast zeitgleich ebenfalls erklärt, er stehe als stellvertretender Kreisvorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Beides keine guten Vorzeichen für die anstehende Wahl eines Kreisbeigeordneten der Union.

Bei dieser Wahl sind 44 Stimmen erforderlich. Die - nicht ganz so - große Koalition verfügt rechnerisch über 52 Stimmen - wenn alle bei der Sitzung an Bord sind und SPD und CDU ohne wenn aber und ihre Stimme für den CDU-Bewerber abgeben. Ob die anderen Parteien und Wählergruppen im Kreis mit zusammen 35 Stimmen den CDU-Kandidaten wählen ist sehr unwahrscheinlich.

In der Vergangenheit gab es sehr oft Gegenstimmen und Enthaltungen bei derartigen Wahlen - selbst wenn alles klar zu sein schien. Geheime Abstimmungen sind immer wieder eine Chance für Abgeordnete in der Wahlkabine ihr Missfallen per Stimmzettel zu artikulieren. In der CDU sind die Gegensätze innerhalb der Fraktion ohnehin noch nicht abgebaut.

Die einstige Spitzenkandidatin und jetzige Kreisvorsitzende hat nach den Kommunalwahlen keinerlei Anstalten gemacht, sich auf lokaler Ebene verstärkt einzubringen. Da besteht erheblicher Nachholbedarf. Hinter der vorgehaltenen Hand ist davon die Rede, dass die einstige Nummer Eins der CDU-Kreistagsliste viel zu wenig Einfühlungsvermögen für kommunale Themen mitbringe.

Auch bei den Sozialdemokraten gibt es Stimmen, die eine "GroKo" im Allgemeinen und im Kreis im Besonderen ablehnen. Schließlich verfügt die SPD in der Kreisregierung - bestehend aus den Haupt- und Ehrenamtlichen - über eine starke Position, nachdem die Union bei den damaligen Wahlen - wie so oft - nicht komplett vertreten war. Nicht zu unterschätzen ist auch die Wirkung des Bildes der Union, die von Geschlossenheit bislang weit entfernt zu sein scheint. Das Argument einer "verlässlichen Mehrheit" ist zumindest derzeit einigen Sozialdemokraten nicht recht vermittelbar.

Es deutet vieles darauf hin, dass die Protagonisten der neuen Mehrheit im Kreis noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (67) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2