Durch Methodentraining Lernkompetenz verbessern

Wächtersbach
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Wie lerne ich das Lernen? Können Eier wirklich fliegen? „Die Jugend von heute ist lieber Mainstream[1]“. Ist das gut oder schlecht?

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Mit diesen und weiteren Inhalten setzten sich die Schüler[2] der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 der Friedrich-August-Genth-Schule gemeinsam mit ihren Klassenlehrern während der Methodentrainingstage intensiv auseinander.

Das „eigenverantwortliche Lernen“ und das Beherrschen verschiedener Methoden sind zentrale Voraussetzungen für einen erfolgreichen schulischen und beruflichen Werdegang. Empirische Forschungen zeigen aber, dass 50% der Lernschwierigkeiten von Schülern auf fehlende Methoden und Techniken, die es den Schülern überhaupt erst ermöglichen, sinnvoll zu lernen und Lernziele zu erreichen, zurückzuführen sind. Lernen ohne zu wissen „wie denn eigentlich?“kann vor allem bei lernschwächeren Schülern von Lernschwierigkeiten bis hin zu Lernversagen führen.

Daher hat sich bereits seit über zehn Jahren die Durchführung des Methodentrainings an der Friedrich-August-Genth-Schule fest etabliert. Ziel der Trainingstage ist es, mit den Schülern elementare Lern- und Arbeitstechniken zu erproben, die dabei helfen, neue Wissensinhalte zu erschließen und das Gelernte selbstständig auf andere Situationen zu übertragen. Um die neu eingeführten Methoden zu festigen, werden diese in den folgenden zwei Jahren in verschiedenen Fächern geübt und die Schüler begleitet ein Dokumentationsbogen als Nachweis ihrer individuellen Methodenkompetenz.

Darüber hinaus umfasst das Methodentraining an der FAG die Förderung der Kommunikation, der Kooperation sowie der Lesekompetenz. Schulleitungsmitglied Christiane Edo Ros erklärt zusammenfassend: „Das Methodentraining ist wie eine tragende Säule eines Hauses. Ohne Methodenkompetenz ist Fachkompetenz nicht denkbar. Die methodische Schulung beginnt ganz bewusst im fünften Schuljahr und wird ständig im Sinne von Lernspiralen wiederholt und vertieft.“

So stand das Training der Jahrgangsstufe 5 unter dem Aspekt „Lernen lernen“. Neben dem Erlernen grundlegender Arbeitstechniken, um einen umfangreicheren Sachtext zu erschließen, ging es um das effektive Arbeiten in einer Gruppemit dem Ziel einer Gruppenpräsentation. Kooperation und Teamfähigkeit waren gefragt und die Gruppenarbeit bot eine gute Möglichkeit, auch neue Klassenkameraden besser kennenzulernen. Am dritten Tag ermittelten die Schüler verschiedene Lernkanäle durch einen Lerntypentest.

Ausgehend von dem Grundsatz Goethes:„...Überhaupt lernet niemand etwas durch bloßes Anhören, und wer sich in gewissen Dingen nicht selbst tätig bemühet, weiß die Sachen nur oberflächlich und halb.“[3]durchliefen die Schüler dann einen Stationsdurchlauf, der möglichst viele Sinne ansprach, die beim Lernen helfen und die unterschiedlichen Lerntypen berücksichtigte. Es überrascht nicht, dass die Bastelstation Pinguine zu der „coolsten des Tages“ erkoren wurde, denn Schüler merken sich rund 80 – 90 % von dem, was sie sich in tätiger Weise aneignen. Nicht umsonst steckt im dem Wort begreifen: „greifen“, was auf die besondere Bedeutung des taktilen Sinnes hinweist.

In den siebten Klassen lag der Schwerpunkt der Trainingstage auf kooperativen Lern- und Arbeitsformen. Die Schüler wurden durch das praktische Experiment des „Eierfluges“ für gemeinsame Lösungen sensibilisiert. In den Schülerevaluationen wurde durchgängig „die Übung mit dem Ei am besten [bewertet], weil es sehr Spaß gemacht [habe], zusammen nach einer Lösung zu suchen“. Die entwickelten Flugprodukte zeigten dann auch die unterschiedlichsten Möglichkeiten auf und wurden auf ihre Flugtauglichkeit hin erprobt.

Nachdem der zweite Tag ausgehend von der Methode Gruppenpuzzle in einen visualisierten Vortrag mündete, wurde das Training am dritten Tag entweder mit der Recherche und Präsentation zum Thema „Drogen“ oder mit einer Power Point Präsentation zum Thema „Ökosystem Wald“ und dem Einblick in das Erstellen eines Handouts abgeschlossen. Die freie Recherche bot einen Einstieg in einen sinnvollen Umgang mit Suchmaschinen im Internet und bei den PPP konnte ideal an die Vorkenntnisse der Schüler, die bereits in der fünften Klasse erfolgreich den ITG (Informationstechnische Grundbildung) Kurs an der FAG absolviert hatten, angeknüpft werden.

In den Klassen der Jahrgangsstufe 9 zog sich das Thema „Präsentieren“ wie ein roter Faden durch die drei Tage. Nachdem mit Hilfe spontaner Vorträge Regeln für eine gelungene Präsentation besprochen wurden, ging es im Folgenden darum, inhaltliche Aspekte zu einem Thema zu sammeln, zu ordnen, zu strukturieren und in eine formale Gliederung münden zu lassen. Am darauf folgenden Tag lernten die Schüler das sogenannte Assessement-Verfahren kennen, ein Auswahlverfahren, das Unternehmen nutzen, um den geeignetsten Bewerber für die zu besetzende Stelle auszuwählen. Eingebunden wurde hinsichtlich persönlicher Stärken und Schwächen der Schüler der neu eingeführte Berufswahlpass. Ganz praktisch wurden dann ermittelte Stärken wie etwa die Fähigkeit, eine Strategie für Problemlösungen zu entwickeln, dann in der Marshmallow- Challenge erprobt, die den Schülern viel Spaß bereitet hat.

Im Anschluss an Recherche- und Stoffordnungsarbeiten über verschiedene Rollen endete die geleistete Vorarbeit am Abschlusstag mit einer groß angelegten, als TV- Show gestalteten Debatte. Hier wurden die gesammelten Ergebnisse kreativ und äußerst überzeugend umgesetzt.

Im Anschluss an die Trainingstage betont die für das Methodentraining an der FAG zuständige Oberstudienrätin Tanja Relecker, dass „neben der Fachkompetenz die intensive Schulung der für die schulische und berufliche Ausbildung der Schüler so bedeutenden Schlüsselqualifikationen der Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und des selbstständigen Lernens eine wichtige und lohnende Aufgabe bleibt.

Sowohl das positive Feedback von Schülerseite als auch konkrete Verbesserungsvorschläge, wie z.B. der Wunsch der Jahrgangsstufe 9 das Thema Berufswahl und Zukunftsmöglichkeiten stärker zu berücksichtigen, sind wichtig, um das Methodentraining in den kommenden Jahren weiter optimieren zu können.“

[1] http://www.sueddeutsche.de/leben/jugendliche-mainstream-was-ist-das-eigentlich-1.2978130.

[2]Der Begriff Schüler schließt auch alle Schülerinnen mit ein, der Begriff Lehrer alle Lehrerinnen.

[3]http://gutenberg.spiegel.de/buch/-1912/176.


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