Maßlose Ungerechtigkeit gegenüber ländlichem Raum

Wetterau
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Sage und schreibe 900 Millionen Euro könnte der Neubau der Städtischen Bühnen in Frankfurt kosten.



Landrat Joachim Arnold bezeichnete ein solches Projekt als Beispiel der maßlosen Ungerechtigkeit und als Affront gegenüber dem ländlichen Raum, der im Gegensatz mit extrem niedrigen Budgets auskommen muss. 900 Millionen Euro, das ist eine Neun mit acht Nullen, mehr als doppelt so viel, wie der Wetteraukreis in seinem Gesamthaushalt zur Verfügung hat inklusive Ausgaben für soziale Hilfen, Schulen, Kreisstraßen und Krankenhäusern.

„Wir sind froh, dass wir die fünf Wetterauer Musikschulen als wichtige Kulturträger mit 100.000 Euro im Jahr unterstützen können oder die öffentlichen Büchereien durch die Anschaffung von Bücherkisten mit 5.000 Euro. Einige Wetterauer Kommunen können wichtige Kulturschaffende vor Ort nicht einmal mit kleinen Beträgen unterstützen, um deren wichtiges Wirken und Schaffen dauerhaft zu erhalten.“ Beispielhaft nennt der Wetterauer Landrat den Brettl-Palast in Ortenberg-Selters oder etwa das kulturhistorisch wertvolle Kunstgussmuseum in Hirzenhain. „Wenn wir nur einen Bruchteil des Geldes im Rahmen des kommunalen Finanzausgleiches zur Verfügung gestellt bekämen, wie jetzt in Frankfurt verplant werden kann, könnten wir eine Vielzahl von Initiativen und Kunstschaffenden unterstützen. Das hätte sicherlich eine breitere Wirkung als ein Neubau der Städtischen Bühnen in Frankfurt, auch wenn deren Wirken vielleicht nicht in den internationalen Feuilletons ihren Niederschlag finden würde.“

„Kulturpolitik ist wichtig und trägt zum Zusammenhalt der Menschen bei. Ein solches Missverhältnis bei den Ausgaben zwischen Stadt und Land nehme ich aber als maßlose Ungerechtigkeit und als Affront gegenüber jenen wahr, die hier vor Ort mit ganz anderen Mitteln hervorragende Arbeit leisten.“

Foto: Mit 100.000 Euro jährlich unterstützt der Wetteraukreis die fünf Musikschulen. „Wir würden gern mehr tun“, sagt dazu Landrat Arnold.


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