Direktvermarkter knüpfen an einem Netzwerk

Eingeladen hatte der Erzeuger-Verbraucher-Dialog des Fachdienstes Landwirtschaft des Wetteraukreises und die Modellregion Ökolandbau Wetterau. „Ein Weg für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ist der Ausbau der Direktvermarktung und des Vertriebs regionaler Produkte“, führte Hermann Götz, Fachdienstleiter Landwirtschaft Wetteraukreis, in die Veranstaltung ein.

Für Direktvermarkter stellt der Wetteraukreis unter der Adresse „direktvermarkter.wetterau.de“ eine eigene Homepage zur Verfügung, in der zur Zeit 70 Betriebe gelistet sind. Umfangreiche Betriebsportraits geben den Höfen ein „Gesicht“ und geben an, welche landwirtschaftliche Produkte wo regional zu erwerben sind. Ansprechpartnerin im Fachdienst für Betriebe, die sich auf der Direktvermarkter-Homepage darstellen möchten, ist Dörte Striebl im Rahmen des Erzeuger-Verbraucher-Dialogs. Hinzukommen verschiedene Projekte im Bereich der Vermarktung der Modellregion Ökolandbau Wetterau (oekomodellregion.wetterau.de).

Nicole Nefzger von der Aktionsgemeinschaft Echt Hessisch! aus Friedberg präsentierte die aktuellen Trends in der Direktvermarktung. Wie Betriebe Ihre Direktvermarktung optimieren können erläuterte Marie-Luise Brandau, Beratungsteam Landtourismus und Erwerbskombination des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Im Anschluss an die Vorträge waren die Teilnehmer eingeladen, sich an acht Stationen über die zahlreichen Vermarktungsstrukturen im Wetteraukreis zu informieren:

Bauernmärkte und Online-Bestellung

Über die Aktivitäten der Erzeugergemeinschaft Wetterauer Direktvermarkter e.V und das Etablieren von Bauernmärkten sprach Geschäftsführer Norbert Schön. Derzeit gibt es vier Bauernmärkte mit starker Kundenbindung in der Wetterau Bad Vilbel, Florstadt, Rosbach, Wöllstadt), ein weiterer Markt in Niddatal ist in Planung. Leo Gärtner erläuterte das Landmarktkonzept: Regionale Direktvermarkter liefern ihre Produkte an eine Vielzahl von Rewe-Märkte. Unterstützt und organisiert werden die Erzeuger dabei durch die Vereinigung der hessischen Direktvermarkter e.V.

Eva Maria Scharf (Zum Gerippte, Ockstadt), Sabine Müller (Marienhof, Hungen) und Annette Kreiling (Kräuterexpertin, Bad Vilbel) berichteten über die Arbeit des Wetterauer Landgenuss e.V. und den Verkauf eigener Produkte an Spitzenköche aus der regionalen Gastronomie. Der Bio-Hopper aus Ossenheim beliefert Verbraucher mit zertifizierten Bioprodukten. Vorrangig vermarktet Geschäftsführer Uli Heß Produkte aus der Wetterau und ist um landwirtschaftliche Erzeuger bemüht. Mario Nahke, Nahketing GmbH, Friedberg: „Was Regionales“ stellte sein Konzept der online Vermarktung von regionalen Produkten in der Wetterau vor. Gemeinsam mit regionalen Erzeugern arbeitet das Unternehmen an einem virtuellen Marktplatz.

Für Green Ox Aria Food GmbH, Bad Nauheim, sprach Jannick Scheibner über die Online-Plattform zur Fleischvermarktung. Für das alteingesessenes Unternehmen Phönix GmbH kam Peter Keil zu Wort. Der Bio-Großhandel mit Sitz in Rosbach, vermarktet neben einer großen Produktpalette Bio-Produkte aus dem Kreisgebiet. Zum Abschluss gab es reges Interesse an der „Regionalkarte“ der Bürger AG FRM. Jörg Weber stellte das System der Rabattkarte vor. Verbraucher erhalten in Bio-Verkaufsstellen und bei nachhaltig, sozial und fair arbeitenden Anbietern Rabatte auf den Einkauf. Die Regionalkarte Hessen hat derzeit 35 Akzeptanzstellen, 100 sind geplant.

Die Händler äußerten ihren Willen, verstärkt regionale Produkte aus der Wetterau in ihr Sortiment aufzunehmen und ermutigten die Erzeuger, Kontakt mit ihnen aufzunehmen.

Foto: Forum Vermarktung: junge Unternehmer und Direktvermarkter des Wetteraukreises, Landmarktberater und Beraterin für Landtourismus und Erwerbskombinationen des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen, Fachdienst-Landwirtschaft.