Projekt „Demokratie-leben!“ ermöglicht Weidigausstellung

Wetterau
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Friedrich-Ludwig Weidig war ein Vordenker der Demokratie, der für seine Überzeugungen gestorben ist.



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Die Ausstellung zum Leben und Wirken, die im Foyer des Friedberger Kreishauses zu sehen war, kann ab sofort in den Wetterauer Schulen gezeigt werden. Friedrich Ludwig Weidig wurde im Jahr 1791 in Oberkleen bei Butzbach geboren und absolvierte ein Theologiestudium in Gießen. Schon in jungen Jahren sah er das Leben als Verpflichtung zu Tugend und Tüchtigkeit an und stemmte sich gegen die Unterdrückung des Vaterlandes, kämpfte gegen Willkür und Intoleranz.

Weidig lehrte an der lateinischen Knabenschule in Butzbach und kritisierte vor seinen Schülern immer wieder die Obrigkeit, gegen ihn wurde deshalb ein Untersuchungsverfahren aufgrund „politischer Betätigung im Unterricht“ angestrengt. Nationale Einheit und politische Freiheit waren zentrale Gedanken für Weidigs politische Aktivitäten. Er kämpfte im Untergrund für Vaterland, Demokratie und Freiheit und veröffentlichte zusammen mit Georg Büchner den „Hessischen Landboten“ um die Obrigkeit scharf zu kritisieren.1834 kam es zum Verrat des Hessischen Landboten. Weidig wurde verhaftet und kam ins Gefängnis nach Friedberg, später nach Darmstadt. Dort weigerte er sich ein Geständnis abzulegen und musste ein Martyrium über sich ergehen lassen, unter anderem durch unmenschliche Verhöre und körperliche Züchtigung. Am 23. Februar 1837 nahm sich Weidig das Leben.

„Für die hessische Geschichte und die Identität der Hessen ist Friedrich Ludwig Weidig von sehr großer Bedeutung. Seine Vision von Freiheit und Demokratie ist heute noch aktuell, er ist auch heute noch ein Vorbild für alle Demokraten. Ich möchte heute alle Schulen im Wetteraukreis animieren, diese Ausstellung auszuleihen und im Rahmen der politischen Bildung im Unterricht zu bearbeiten“, sagt Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.

Doch Weidig war nicht nur Vordenker, sondern auch Lehrer mit Leidenschaft. An der Knabenschule in Butzbach brachte er den Schülern auch turnerische Fähigkeiten bei. Auf dem Schrenzer in Butzbach – dem ersten Turnplatz in Hessen – entstand die „Butzbacher Freiheitsbewegung“. Noch heute sind Sportvereine die Plätze, an denen Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Offenheit gelebt wird.

Die Ausstellung über Friedrich Ludwig Weidig zeigt auf zwölf Schautafeln seinen Lebensweg, aber auch seinen Einsatz für eine liberale, demokratische Gesellschaft seiner Zeit auf. Die 32-seitige Broschüre ist geeignet für gesellschaftspolitischen Unterricht und der Auseinandersetzung mit dem Thema Demokratie und Liberalität.

Die Ausstellung soll Schulen im Rahmen der außerschulischen politischen Bildung zur Verfügung gestellt werden. Interessierte Schulen können ihre diesbezüglichen Anfragen richten an Rolf Lutz, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder an den Wetteraukreis, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dieses Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert durch das Bundesfamilienministerium und findet in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie des Wetteraukreises statt. Schülerinnen und Schülern soll mit dieser Ausstellung und der Begleitbroschüre vermittelt werden, dass es lohnt, sich für Liberalität, Demokratie und Toleranz auch gegen Widerstände einzusetzen.

Foto: Rolf Lutz, Ehrenvorsitzender des Sportkreises Wetterau, freut sich über 1.000 Begleitbroschüren zur Weidigausstellung, die ihm Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch überreicht.


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