EU-Wasserrahmenrichtlinie im Wetteraukreis

Wetterau
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Erster Kreisbeigeordneter und Landwirtschaftsdezernent Jan Weckler und der Leiter des Fachdienstes Landwirtschaft Hermann Götz haben in Friedberg den Vertrag zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU) unterzeichnet.



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„Damit wird der Wetteraukreis vom Regierungspräsidium in Darmstadt bis 2020 für weitere 3 Jahre beauftragt, die landwirtschaftlichen Betriebe zum Wasserschutz zu beraten. Dabei geht es vor allem um Möglichkeiten zur Reduzierung des Stickstoffeintrags in das Grundwasser und zur Reduzierung von Phosphateinträgen in die Oberflächengewässer“, so Landwirtschaftsdezernent Jan Weckler. Die dabei anfallenden Kosten für die Beratung, Informationsveranstaltungen, Düngeempfehlungen sowie Boden- und Düngeanalysen werden vom Land Hessen getragen.

Grundlage des dafür zwischen dem Regierungspräsidium und dem Wetteraukreis geschlossenen Vertrags ist die europäische Wasserrahmenrichtlinie. Darin wird gefordert, möglichst bis zum Jahr 2027 einen qualitativ guten Zustand des Grundwassers zu erreichen. Bereits seit 2012 ist der Wetteraukreis Projektträger für das von der Oberen Wasserbehörde des Regierungspräsidiums Darmstadt betreute und vom Hessischen Umweltministerium finanzierte Beratungsprojekt zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Maßnahmenraum „Wetteraukreis“. In den vergangenen sechs Jahren sind beachtliche Erfolge für den Grundwasserschutz im Kreisgebiet erreicht worden. An den Projekten wolle man weiter arbeiten, so der Erste Kreisbeigeordnete Jan Weckler.

Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat dazu ein Bewirtschaftungsplan mit Maßnahmenprogramm aufgestellt. Dieses ist die Basis für die verschiedenen Beratungsprojekte in den landwirtschaftlich genutzten Regionen in Hessen. Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler betonte im Zuge der Vertragsunterzeichnung die Bedeutung des Grundwasserschutzes für die Umwelt und für die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser. Er wies darauf hin, dass das nunmehr im Wetteraukreis weitergeführte Beratungsprojekt mit zu den größten Projektaufträgen in Hessen gehört. „Der Erfolg hängt aber letztendlich von der Freiwilligkeit und dem Kooperationswillen aller Beteiligten ab. Wegen der Kompetenz und Erfahrung, die der Wetteraukreis, der Maschinenring Wetterau e.V. aus Wölfersheim und das Ingenieurbüro Schnittstelle Boden aus Ober-Mörlen besitzen, bin ich sicher, dass das vereinbarte Projekt in guten Händen liegt und weiterhin erfolgreich sein wird“, sagte Weckler.

Der Maschinenring Wetterau e.V. und das Ingenieurbüro Schnittstelle Boden werden vom Wetteraukreis als Bietergemeinschaft vertraglich erneut bis 2020 beauftragt, bei der Beratung zu unterstützen. Unter der Projektträgerschaft des Wetteraukreises wird etwa 800 Landwirten in 71 Wetterauer Gemarkungen in den Jahren von 2018 bis 2020 wieder eine Beratung zur grund- und oberflächengewässerwasserschützenden Landbewirtschaftung angeboten. Damit erstrecken sich die Beratungen auf alle Gemarkungsflächen des Wetteraukreises, bei denen nach einem Rechenmodell höhere Stickstoffbelastungen sowie eine Erosionsgefährdung vorliegen können. Zusätzlich werden im Raum Hungen und Frankfurt am Main alle Landwirte in zwölf weiteren Gemarkungen beraten. Damit wird im Wetteraukreis und angrenzenden Gemarkungen eine Fläche von weit mehr als 21.000 Hektar erreicht.

Bodenproben zur Ermittlung des Nährstoffgehaltes der Böden und darauf aufbauende Düngeempfehlungen sind hier ebenso an der Tagesordnung wie zum Beispiel Stickstoff- bzw. Phosphor-Bilanzierungsrechnungen, Feldbegehungen, Demonstrationsversuche und Wirtschaftsdüngeranalysen. Das Beratungsprojekt hat ein finanzielles Volumen von knapp einer Millionen Euro. Geld, das für den Wirtschaftskreislauf im Wetteraukreis gut sei, so Landwirtschaftsdezernent Weckler. Alle Beteiligten werden bei der Durchführung des Projekts an einem „runden Tisch“ mitarbeiten.

Durch diesen Service werden die Landwirte in die Lage versetzt, möglichst viele Informationen in Ihre Bewirtschaftungsplanung einzubeziehen und auf dieser Grundlage sehr gezielt zu düngen. Hierdurch entstehen weniger Überschüsse, es ergibt sich eine sinkende Belastung des Trinkwassers mit Nitrat. Der Leiter des Fachdienstes Landwirtschaft, Hermann Götz, unterstrich, dass Grundwasserschutz im Wetteraukreis eine lange Tradition habe und schon vor 20 Jahren die ersten Grundwasserschutzprojekte im Kreisgebiet eingerichtet wurden.

Weckler ergänzte, dass gerade die Auswirkungen der letzten Starkregenereignisse unmissverständlich deutlich gemacht haben, dass das Thema Erosionsschutz stärkere Beachtung finden muss: „Der Wetteraukreis steht für die Erzeugung von gesunden und wertvollen Nahrungsmitteln, das bedingt auch eine nachhaltige, Ressourcen schonende Produktionsweise. Der Schutz des Grundwassers ist ein ureigenes Interesse der Landwirtschaft. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir mit diesem Beratungsprojekt gute Erfolge erzielen werden“.

Foto: Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler (v. Mitte), der 1. Vorsitzende des Maschinenrings Wetterau e.V. Paul Karpf (v.l.)sowie Dr. Mathias Peter (v.r.) vom Ingenieurbüro Schnittstelle Boden bei der Vertragsunterzeichnung mit Vertretern des Fachdienstes Landwirtschaft des Wetteraukreises Hermann Götz und Dr. Hendrik Kamps (h. Mitte) sowie Vertretern der Bietergemeinschaft.


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