Wer möchte noch zum BOB-Lokal werden?

Wetterau
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Quer durch die Wetterau unterstützen Gastronomiebetriebe die Aktion BOB, bei der es darum geht jungen Fahrerinnen und Fahrern davon zu überzeugen, dass sie sich nicht unter Alkoholeinfluss hinters Steuer setzen.



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Zwei neue Lokale aus Bad Nauheim kamen nun dazu und es dürfen gerne noch mehr werden. Schon seit 2007 gibt es die Aktion BOB in Mittelhessen - ein Erfolgsprojekt in der Verkehrssicherheitsarbeit, dessen Wirkung auf die Unfallvermeidung bei Fahranfängern sogar in einer Studie der Justus-Liebig-Universität nachgewiesen wurde. Der Gedanke dahinter ist einfach: Eine Gruppe junger Leute ist beispielsweise unterwegs zum Feiern. Vorher treffen sie eine Absprache wer an diesem Abend der Fahrer ist und die anderen sicher von einem Ort zum anderen und schließlich wieder nach Hause bringt. Der Fahrer ist der BOB des Abends. Mit einem knallgelben Schlüsselanhänger bekommt er zum Dank dafür in den teilnehmenden Lokalen ein alkoholfreies Getränk gratis und dokumentiert mit dem Anhänger gleichzeitig die Übernahme seiner wichtigen Rolle nach außen.

Von Büdingen über Butzbach, Wölfersheim, Bad Vilbel und Karben bis nach Bad Nauheim gibt es in verschiedensten Orten der Wetterau inzwischen fast 70 teilnehmende Gastronomiebetriebe. Das "Soul4Drinks" im Ernst-Ludwig-Ring und das "Fashion" in der Reinhardstraße sind ganz neu dabei. Begleitet von den BOB-Koordinatoren der Polizei, Polizeihauptkommissar Jürgen Sill und Polizeioberkommissar Christian Sippel, und dem Schutzmann vor Ort für Bad Nauheim, Polizeioberkommissar Bernd Büthe, brachte heute Inhaber Pavlos Tsiaousis den obligatorischen BOB-Aufkleber am Soul4Drinks an.

An der Eingangstür des Fashion übernahm dies die Angestellte Meryem Kaya stellvertretend für den Inhaber Nebojsa Vasovic. "Wünschenswert wäre es natürlich, wenn alle Gastronomen diese Aktion unterstützen würden", erklärte Jürgen Sill, der den Inhabern der beiden Lokale für die Unterstützung dankte und ihnen ein Startpaket an BOB give-aways zur Verfügung stellte. Wer noch keinen BOB-Schlüsselanhänger hat, der kann diesen in den teilnehmenden Lokalen oder natürlich bei jeder Polizeidienststelle bekommen. Über 235.000 Stück wurden davon seit Beginn der Aktion in Mittelhessen verteilt. Bei Workshops in Schulen und Ausbildungsbetrieben tritt die Polizei zudem in Dialog mit den jungen Fahrerinnen und Fahrern, vor allem der am meisten gefährdetsten Altersgruppe der 18 bis 24- Jährigen. Die Gefahren des Straßenverkehrs und Verhaltensweisen, die diese Gefahren minimieren, werden mit ihnen erarbeitet. Dazu zählt nicht nur die Gefahr durch Alkoholkonsum, sondern natürlich auch die Beeinflussungen durch Drogen, die Ablenkung durch das Handy und das Risiko überhöhter Geschwindigkeiten. Über 52.000 junge Menschen konnten bei über 2000 Workshops bereits erreicht werden. Kooperationspartner wie Fahrschulen und Hilfsdienste erreichten darüber hinaus über 50.000 weitere Heranwachsende.

Der Erfolg der Aktion Bob ist eindeutig: Im Jahr 2006 - vor dem Start - wies die Unfallstatistik für Mittelhessen noch 288 Unfälle auf, bei denen Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren unter Alkoholeinfluss standen. In den zehn Folgejahren sank die Zahl dieser Unfälle sukzessive auf 105 im Jahr 2016. Ein Rückgang um über 63 Prozent! Wer selbst die Aktion BOB unterstützen möchte, der ist herzlich dazu eingeladen.

Alle Infos und Ansprechpartner gibt es auf der Internetseite der Polizei Mittelhessen: https://www.polizei.hessen.de/dienststellen/polizeipraesidium-mittelhessen/aktion-bob/

Foto: Christan Sippel, Pavlos Tsiaousis, Bernd Büthe, Jürgen Sill.


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