Damit würdigt das Land die Arbeit der vielen haupt- und ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteure, die sich in der Region für die Erinnerungskultur stark machen.

Umweltministerin Priska Hinz erklärte: „Die Geschichte zu bewahren ist unser Auftrag. Die jüngere Generation hat die Grenze mit dem Todesstreifen nicht persönlich erleben müssen. Welche Bedeutung das Erinnern gerade auch heute noch daran hat, verdeutlichen wir mit dem Nationalen Naturmonument. Gleichzeitig schafft es Raum für Neues und schützt einen einzigartigen Biotopverbund, der sich an der Grenze entwickelt hat. Ich freue mich, dass wir wichtige Projekte der Erinnerungskultur und des Naturerlebens an diesem besonderen Ort nun auch finanziell unterstützen können.“

Erinnerungskultur und einzigartigen Naturraum fördern

Hessen hat am 26. Januar 2023 das Gesetz über das Nationale Naturmonument „Grünes Band Hessen“ beschlossen und damit den Grundstein für das größte Naturschutzprojekt des Landes gelegt, das gleichzeitig Teil des länderübergreifenden Projektes „Grünes Band“ ist.

Seitdem ist viel passiert. Die Landesverwaltung baut zusammen mit dem Regierungspräsidium Kassel eine Schutzgebietsverwaltung auf, welche sich um die Belange des Projektes kümmern wird. Die Grundlage für die Arbeit am Grünen Band wird der Pflege-, Entwicklungs- und Informationsplan sein, der nun vorbereitet wird.

Mit den in dieser Woche vom Regierungspräsidium Kassel übersandten Förderbescheiden werden vier Projekte unterstützt, die dazu beitragen, das neue Schutzgebiet weiter bekannt und die deutsch-deutsche-Teilungsgeschichte erlebbar zu machen.

Geschichte mit Ausstellungen und Touren am Grünen Band nachvollziehen

Der Arbeitskreis Grenzinformation e. V. als Träger des Grenzmuseums Schifflersgrund wird mit der Förderung eine neue digitale Dauerausstellung des Museums realisieren. Diese befasst sich mit den Ursachen für die Teilung und den Systemkonflikt im Kalten Krieg, mit dem Leben an und mit der Grenze zwischen Hessen und Thüringen sowie mit den Nachwirkungen bis in die Gegenwart. Das Grüne Band nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Fördersumme: rund 67.000 Euro

Die Point Alpha Stiftung wird mit der Förderung eine digitale Ausstellung zur Rolle der des Bundesgrenzschutzes im Kalten Krieg realisieren. Der 1951 gegründete Bundesgrenzschutz (BGS), der die Grenze für die Bundesrepublik sichern sollte und über den verliehenen Kombattantenstatus auch in militärischen Konflikten hätte eingreifen können, spielte in der Zeit der Teilung Deutschlands eine bedeutende, aber bislang wenig beachtete Rolle. Fördersumme: rund 65.000 Euro

Die Jugendbildungsstätte Ludwigstein richtet sich mit ihrem Projekt an Schulklassen von der Grund- bis zur Berufsschule sowie an Jugend- und Pfadfindergruppen. So bringen verschiedene Kanu-, Fahrrad und Wandertouren das Grüne Band einer jungen Zielgruppe näher. Die Touren binden Informationen und Ausstellungen über das Leben in der ehemaligen Grenzregion zur Zeit der deutschen Teilung, den Kalibergbau sowie der Flora und Fauna des Gebietes ein. Fördersumme: rund 24.000 Euro

Der Wildecker Geschichtsverein betreibt ehrenamtlich einen Grenzlehrpfad dessen Bestandteil auch ein ehemaliger Beobachtungsturm der Grenztruppen ist, der bei Führungen geöffnet wird und einen spannenden Ausblick auf die ehemalige Grenze ermöglicht. Der Geschichtsverein wird mit der Förderung das Innere des Beobachtungsturms vollständig renovieren, um den Gesamteindruck für Besucherinnen und Besucher zu verbessern. Fördersumme: rund 5.000 Euro

Hintergrund:

Das Grüne Band ist ein lebendiges Zeugnis deutscher Geschichte. Während der Zeit der Teilung wurde im Osten mit Grenzsicherungsanlagen und unter Schießbefehl sichergestellt, dass sich niemand über den Kolonnenweg und Kontrollstreifen dem Grenzzaun nähern konnte. Entlang dieser Grenze entwickelte sich aber auch unberührt die Natur und es entstand ein einzigartiger Biotopverbund auf über 12.000 Kilometern Länge – vom Norden Norwegens bis ans Schwarze Meer. Diese Flächen entlang der Grenze sind zu einem Rückzugsgebiet bedrohter Arten geworden, weshalb mit dem Ende des Kalten Krieges das größte Naturschutzprojekt Europas ins Leben gerufen wurde, an welchem auch Deutschland einen maßgeblichen Anteil hat.


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