Erneuerbare Energien: Rekordzubau bei Photovoltaik

Hessen
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"Energie aus hessischen erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind ist aus Hessen nicht mehr wegzudenken: Im ersten Halbjahr 2023 machten die Erneuerbaren Energien im Bereich Strom den größten Anteil, nämlich 57 Prozent des in Hessen erzeugten Stroms aus. Im gesamten Jahr 2022 wurde so viel erneuerbarer Strom wie noch nie erzeugt und die Erneuerbaren haben 2022 mit knapp 49 Prozent zur hessischen Stromerzeugung beigetragen – bei insgesamt deutlich gewachsener Stromerzeugung", teilt das Hessische Wirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung mit.



Der Ausbau der Erneuerbaren Energien habe wesentlich dazu beigetragen, dass 2022 erstmals seit 2010 wieder mehr als die Hälfte des hessischen Stromverbrauchs in Hessen erzeugt worden sei und nicht mehr aus anderen Bundesländern komme. Dies gehe aus dem Energiemonitoringbericht 2023 hervor, der Daten für das gesamte Jahr 2022 und das erste Halbjahr 2023 auswerte und einordne.

Haus mit Solardach

„In den vergangenen Jahren hat sich der Anteil der in Hessen erzeugten erneuerbaren Energie kontinuierlich erhöht. Dieser Trend wird sich weiter verstärken: Zusätzlich zu einem erneuten Rekordzubau bei Photovoltaikanlagen im Jahr 2022 nimmt auch in der Windenergie der Ausbau endlich wieder deutlich zu“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Grüne) anlässlich der Veröffentlichung des jährlich erscheinenden Energiemonitoringberichts. 

"Nach dem Rekordzubau im Bereich Photovoltaik von Anlagen mit insgesamt 381 Megawatt (MW) Leistung im Jahr 2022 wurden in den ersten sechs Monaten von 2023 bereits weitere 283 MW Leistung in Betrieb genommen. Es ist damit zu rechnen, dass es auch im zweiten Halbjahr einen kräftigen Zubau gegeben und das Jahr 2023 damit Höchstwerte beim Zubau und damit der Stromerzeugung aus Sonne zu verzeichnen hat. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen auf Dächern und an Balkonen ist nach wie vor hoch. Das Jahr 2023 wird für die aus Sonne erzeugte Energie ein weiteres Rekordjahr“, sagte Al-Wazir. „Ein Grund sind sicher die Erleichterungen in unserem hessischen Energiegesetz sowie die besseren Rahmenbedingungen auf Bundesebene.“

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Auch im Bereich der Windenergie sei nach schwachen Jahren in Folge falscher politischer Entscheidungen auf Bundesebene wieder ein deutlicher Anstieg zu erkennen. "Der Nettozubau in den ersten sechs Monaten im Jahr 2023 betrug bereits fast so viel neuinstallierte Leistung (93,4 MW) wie in den beiden gesamten Vorjahren zusammen (112,7 MW). Die Flaute liegt hinter uns, der Ausbau der Windkraft in Hessen nimmt wieder Fahrt auf“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Laut Marktstammdatenregister seien in Hessen bis Anfang Dezember 36 neue Windräder in Betrieb genommen worden – 2022 waren es demnach nur 15: „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir wissen auch, dass wir noch besser werden müssen“, kommentierte der Minister diese aktuelle Auswertung, deren Zahlen zwar noch nicht im Energiemonitoringbericht enthalten sind, die aber die positive Entwicklung bei der Windenergie auch im zweiten Halbjahr 2023 bestätigen.

Schnellere Genehmigung von Windkraftanlagen

Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene hätten die Rahmenbedingungen für mehr und schnellere Genehmigungsverfahren geschaffen. "So wurde gesetzlich festgelegt, dass der Bau und der Betrieb von Windkraftanlagen im überwiegenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen, was Abwägungsentscheidungen vereinfacht. Mit der EU-Notfallverordnung ist die Pflicht zu Umweltverträglichkeitsprüfungen entfallen. Auf Landesebene wurden zusätzliche Stellen für die Bearbeitung der Anträge geschaffen; eine gemeinsam mit den Naturschutzverbänden erarbeitete Verwaltungsvorschrift erleichtert den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zudem die Bearbeitung: Zur Beschleunigung der Klageverfahren wurde ein neuer Senat am Verwaltungsgerichtshof in Kassel eingerichtet. Der Zuwachs in der Windenergie ist ein Erfolg unserer Maßnahmen, mit denen wir Hindernisse abgebaut und Engpässe beseitigt haben“, sagte Al-Wazir. „Ich bin zuversichtlich, dass dieser Schwung anhält. Rund 450 Windräder sind aktuell in der Pipeline – entweder sind sie bereits genehmigt oder sie befinden sich noch im Genehmigungsverfahren, hunderte weitere sind angekündigt. Die Fläche dafür ist da: Hessen ist eines von zwei Bundesländern, das schon die Vorgaben des Bundes erfüllt und bereits ausreichend Flächen für den Windenergieausbau reserviert hat.“

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Deutlicher Rückgang des Energieverbrauchs

Der Energiemonitoringbericht 2023 zeige, dass der Energieverbrauch für Wärme insgesamt im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen sei (um 25 Petajoule bzw. 8,4 Prozent). "Dies ist zum einen auf die deutlich mildere Witterung, zum anderen aber auch auf Einsparbemühungen als Reaktion auf die gestiegenen Energiepreise zurückzuführen. Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird. Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien ist die Energieeffizienz und das Energiesparen elementar. Hier sind wir im Durchschnitt ebenfalls auf einem guten Weg“, sagte Minister Al-Wazir. Auch beim gebäuderelevanten Endenergieverbrauch (EVV) sei eine deutliche Abnahme des gesamten Endenergieverbrauchs um 6,4 Prozent im Vergleich zu 2021 zu erkennen. Der größte Teil des gebäuderelevanten EEV sei dabei weiterhin auf die Bereitstellung von Raumwärme entfallen. „Hier gilt es, ebenso konsequent wie bei der Stromerzeugung auf die Erneuerbaren Energien zu setzen und die Gebäude energieeffizienter zu machen“, sagte Al-Wazir.

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"Der Bestand an Verbrennerfahrzeugen in Hessen ist inzwischen rückläufig, gleichzeitig nimmt die Elektromobilität weiter Fahrt auf: Während im Jahr 2022 zum fünften Mal in Folge die Bestände an Diesel-Pkw abgenommen haben, ist der Bestand rein strombetriebener Fahrzeuge um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich angestiegen. Neben den privaten Ladepunkten nimmt auch die Zahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte weiter deutlich zu. Zum Stichtag 1. Mai 2023 gab es in Hessen gemäß Bundesnetzagentur insgesamt 6.079 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.


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