Hochschule und Hessen Mobil arbeiten zusammen

Ausbildung
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Im Zusammenhang mit einer geplanten Brückenerneuerung bei Butzbach wagen die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) und Hessen Mobil, das Straßen- und Verkehrsmanagement des Landes Hessen neue Wege der Zusammenarbeit.



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Die Auswirkungen des allgemeinen Fachkräftemangels sind auch bei Hessen Mobil deutlich zu spüren. Darüber hinaus soll den Studierenden während des Studiums mehr Praxisbezug ermöglicht werden. Gemeinsam wurde daher die Idee geboren, ein reales Projekt von Hessen Mobil im Rahmen einer Semesterarbeit des Masterstudiengangs im Fachgebiet Stahl-, Verbund- und Brückenbau, kollektiv umzusetzen. "Theorie" und "Praxis" gehen so Hand in Hand.

Hessen Mobil plant derzeit eine neue Brücke über die B3 im Bereich von Butzbach-Pohl-Göns. Bei dem vorhandenen Brückenbauwerk aus dem Jahre 1953 wurden gravierende Schädigungen festgestellt, u.a. infolge von Tausalz, zunehmendem Schwerverkehr und Achslasterhöhung. Eine Kosten-Nutzen-Berechnung ergab, dass ein mittelfristiger Neubau wirtschaftlicher wäre, als eine aufwendige grundhafte Sanierung. Die Studierenden sollen nun einen Brückenvorentwurf für diesen Ersatzneubau erstellen sowie die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Brückentypen untersuchen, die technischen und räumlichen Randbedingungen klären und ein Abbruchkonzept für die vorhandene Brücke entwickeln. Der Auftakt bildete Anfang Mai eine Tagesexkursion, bei der die Studenten unter der Anleitung Ihres Professors, Herrn Dr. Kühn, bereits vor Ort tätig werden konnten.  In Kleingruppen wurde beispielsweise die Brücke vermessen, auf Hohlstellen abgeklopft und mit dem Rückprallhammer zerstörungsfrei die Betondruckfestigkeit überprüft. Weiterhin erfolgte eine Überprüfung von Anzahl und Lage der vorhandenen Bewehrungsstähle in den Pfeilern mit unterschiedlichen Mess- und Detektionsinstrumenten unter Anleitung der Mitarbeitern von Hessen Mobil. Zur betontechnologischen und abfalltechnischen Beurteilung wurden zusätzlich zwei Bohrkerne aus der sogenannten Bauwerkskappe und der Fahrbahntafel entnommen.

"Es ist schön zu sehen, mit welch engagiertem Einsatz die Vertreter von Hessen Mobil ihr umfangreiches Praxiswissen an die Studenten weitergeben" stellte Herr Prof. Dr. Kühn zufrieden fest. Und im Gegenzug lobte der für die Region Mittelhessen zuständige Baudezernent von Hessen Mobil, Herr Helmut Klein, die hohe Motivation und das Interesse sowie die tatkräftige Mithilfe der angehenden Bauingenieure bei den vorbereitenden Untersuchungen. Im Nachgang werden nun alle Erkenntnisse zusammengetragen. Zahlreiche andere Randbedingungen wie z.B. Kampfmittelräumanfrage, Leitungstrassenauskünfte, sind nun in den nächsten Monaten gemeinsam zu klären. Den Abschluss der Semesterarbeit bildet die Vorstellung eines Brückenvorentwurfes für den Ersatzneubau der Brücke über die B3 bei Pohl-Göns vor Vertretern von Hessen Mobil. Für die besten drei Varianten wird dabei im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs ein motivierendes Preisgeld ausgelobt. Die Jury setzt sich aus Herrn Prof. Dr. Kühn und zwei Vertretern von Hessen Mobil aus dem Bereich des Bauwerksentwurfes zusammen.

Mit dem Wettbewerb "Kleiner Brückenpreis" wird aber nicht nur den Studierenden eine praxisorientierete Ausbildung angeboten; auch Hessen Mobil erhält dabei die Möglichkeit von sich als interessanten, öffentlichen Arbeitgeber zu überzeugen.


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