Gesundheits- und Pflegeakademie beendet

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„Die Zeit verging wie im Fluge. Schade, dass es nun vorbei ist.“ Fast schon traurig äußert sich eine Teilnehmerin zum bevorstehenden Abschluss der ersten Hanauer Gesundheits- und Pflegeakademie.



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Im Herbst des letzten Jahres kamen die Schülerinnen und Schüler der Eppsteinschule aus den Jahrgängen 8, 9 und 10 erstmalig zusammen, und hoben die erste Gesundheits- und Pflegeakademie in Hanau aus der Taufe. Die Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. und ihre Partner hatten den Vorsatz, ein Pilotprojekt ins Leben zu rufen, Kinder und Jugendliche innerhalb der Berufsorientierung für den Pflegebereich zu begeistern. „Es ist wirklich erstaunlich, mit welchem Engagement die Schüler vom ersten bis zum letzten Tag dabei waren“, so Daniela Grund, Projektleiterin der Gesundheits- und Pflegeakademie bei der GfW. „Auch unsere Partner waren mit Herzblut dabei. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit über die letzten Monate.“

„Die Lebenserwartung in unserem Land steigt seit Jahren, der Bedarf nach Pflegekräften entwickelt sich analog dazu,“ so Werner Kroth, Vorsitzender des Gesamtverbandes der Arbeitgeber Osthessen und Geschäftsstelle Hanau – Offenbach der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). „Das Thema Pflege geht uns früher oder später alle an; seit Jahren fehlen tausende Mitarbeiter im Pflegebereich, mit steigender Tendenz. Daher haben wir in Kooperation mit unseren Partnern und der Agentur für Arbeit, mit der Gesundheits- und Pflege-Akademie ein Projekt geschaffen, das junge Menschen, zum Teil spielerisch, an die Pflegeberufe heranführt.“

Großen Anteil am Zustandekommen dieser 1. Hessischen Gesundheits- und Pflegeakademie hat die Vereinte Martin Luther + Althanauer Hospital Stiftung Hanau (VMLS): Hier unterstützte vor allem die Pflegeakademie, das stiftungseigene Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Altenpflege. Schulleiterin Christina Lademann begrüßte auf der Abschlussveranstaltung das Engagement der Schüler: „Ihr habt Euch wirklich reingehängt und großen Einsatz gezeigt. Und natürlich hoffen wir, dass all das, was Ihr über Pflege erfahren habt, sich in Euren Köpfen positiv verfestigt und Ihr tatsächlich diesen Berufsweg einschlagt.“

Harald Sattler, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hanau, die das Modellprojekt zur Hälfte finanziert, freut sich über die Begeisterung der Jungen und Mädchen für diese Berufssparte. „Altenhilfe ist so vielseitig und bietet viele Möglichkeiten. Daher haben wir auch eines unserer Hauptaugenmerke auf die Herausforderungen im Pflegebereich gelegt und unterstützen dieses Projekt in vollem Umfang im Rahmen der Möglichkeiten, die uns das Berufsorientierungsprogramm des Bundes zur Verfügung stellt.“

Für die Eppsteinschule war es ein neuer Baustein in ihrem Berufsorientierungskonzept. „Wir sind sehr froh, an diesem neuen Format partizipieren zu können, da es innerhalb der Berufsorientierungsphase für unsere jugendlichen Teilnehmer umfangreiche Einblicke schafft, um auch Vorbehalten entgegen zu wirken, die die Pflegeberufe, auch in der heutigen Zeit noch mit sich bringen. Wir sind uns sicher, dass die Schülerinnen und Schüler der Eppsteinschule nach dem Besuch der Gesundheits- und Pflegeakademie einen viel besseren Blick auf diesen auch gesellschaftlich wichtigen Berufszweig haben“, erläuterte Stephan Bülte, begleitende Lehrkraft der Eppsteinschule und bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten.

Auftakt für die Akademie war im Oktober des letzten Jahres in den Räumen der Agentur für Arbeit in Hanau, die das Gesamtprojekt als Partner ebenso begleitet, wie die Vereinte Martin-Luther-Stiftung Hanau, der Arbeitgeberverband Oberhessen, das Klinikum Hanau, die DAK und der Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen. „Starke Partner sind der Garant für das Gelingen solcher Projekte. Seit über 50 Jahren hat die GfW hier immer wieder gute Ideen mit viel Engagement und vor allem starken Partnern umgesetzt. Das macht uns auch ein Stück weit stolz“, so Reinhold Maisch, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftskunde.

Ein abwechslungsreiches Programm wartete auf die Teilnehmer: „Wenn Schüler/innen sich so sehr engagieren, einen Teil ihrer Freizeit investieren, und das Ganze noch freiwillig, sehe ich unsere Aufgabe darin, ihnen durch vielfältige, interessante aber auch mit Spaß gestaltete Nachmittage die Teilnahme an unserer Akademie ein Stück weit zu versüßen“, so Burkhard Pölker, einer der Projektkoordinatoren schmunzelnd. Und das scheint gelungen. Das Programm über die letzten Wochen und Monate war sehr interessant gestaltet. Nicht nur wurde viel über die Notwendigkeit und Vielfältigkeit der Pflegeberufe informiert, sondern auch sehr viel, zum Teil spielerisch, in der Praxis erprobt. Unter anderem machten die interessierten Jugendlichen einen Rollstuhlführerschein, lernten etwas über gesunde Ernährung, über kultursensible Pflege, wurden durch einen Genuss-Parcour geleitet, und bekamen einen Einblick, wie es sich mit verschiedensten Einschränkungen leben lässt, und wie dankbar man in diesem Fall für adäquate Unterstützung ist. Sensibilisierung durch eigenes Erfahren, zum Teil durch vertauschte Rollen, ein Konzept, das sehr gut angenommen wurde. „Ich gehe jetzt mit einem anderen Blick durch die Welt. Tatsächlich werde ich nach meiner Schule einen Pflegeberuf erlernen, und mein berufliches Leben dazu nutzen, die Welt ein Stück weit angenehmer zu gestalten“, so einer der Teilnehmer voller Überzeugung. „Die Gesundheits- und Pflegeakademie hat mir ein Stück weit die Augen geöffnet.“

Zur Abschlussveranstaltung in den Räumen der VMLS gab es ein weiteres Highlight: Küchenchef Herrmann Allmeritter und sein Team sorgten gemeinsam mit den Teilnehmern für das leibliche Wohl der Gäste. Dabei lernten die Schüler auch gleich die Bedeutung regionaler und saisonaler Küche kennen, denn die drei Gänge waren mit Spargelcremesuppe, Tafelspitz mit grüner Soße und neuen Kartoffeln sowie mit einem Erdbeerdessert auf Frühling und auf Zutaten aus der Region ausgerichtet. Doch nicht nur am Herd waren die Teilnehmer eingebunden, sie übernahmen auch den Service am Tisch.

Dies sollte die wohl durchweg als gelungenes Projekt zu bezeichnende 1. Hanauer Gesundheits- und Pflegeakademie abrunden. Schon für diesen Herbst ist ein weiterer Durchlauf der Akademie geplant.

Foto: Alle Beteiligten der Abschlussveranstaltung stellen sich dem Fotografen.

Foto: Teilnehmer servieren das Abschlussmenü.


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