Filme kritisch schauen: Evonik-Azubis analysieren diskriminierende Szenen

Workshopleiter Abhinav Sawhney (links) vermittelte auch umfassendes theoretisches Grundlagenwissen zu den Themen Diskriminierung und Rassismus. Foto: Evonik Industries

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Praktisch jeder weiß, was Diskriminierung bedeutet, war womöglich selbst schon betroffen. Doch wie spiegelt sich diskriminierendes Verhalten im Alltag wider, welche Wurzeln hat es und vor allem: Wie können wir ihm wirksam entgegentreten? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Evonik-Auszubildende aus dem Industriepark Wolfgang (IPW) in einem ganztägigen Workshop, den die Jugend- und Auszubildendenvertretung initiiert und organisiert hatte.



Dabei näherten sich die jungen Leute dem Thema gemeinsam mit Workshopleiter Abhinav Sawhney über sieben sehr unterschiedliche diskriminierungskritische Kurzfilme an. Im Anschluss diskutierte der Teilnehmerkreis rege: Welche Bilder werden im Film vermittelt? Was war gut? Was nicht und warum? Welche Diskriminierungsform wurde thematisiert? Wie wirken die Filme auf das Publikum?

Dass der Workshop auf das Medium Film setzte, kam nicht von ungefähr, denn hinter dem Konzept steht die Initiative „spots. – Bündnisse für Filmkultur, Jugend und Demokratie” der Deutschen Filmakademie und der AWO Hanau. Ziel des Projektes ist es, Kinos und kulturelle Bildungsstrukturen zu stärken und über das Medium Film Teilhabe, Demokratie und Antidiskriminierung zu fördern. „Mit unserem Workshop-Programm zu Filmbildung und Antidiskriminierung stärken wir das kulturelle Leben, die Vielfalt und den demokratischen Austausch. Unter professioneller Anleitung lernen Jugendliche, Filme diskriminierungskritisch zu schauen und für ein Kinoprogramm zusammenzustellen. Dabei fungieren sie auch als Kuratoren. Denn die von ihnen ausgewählten Filme werden bei einem Filmfestival am 4. Oktober im Hanauer Kinopolis gezeigt und diskutiert“, erklärt Anna Jagust, Leiterin des Instituts für Familienbildung der AWO Hanau und spots.-Projektkoordinatorin.

„Um in puncto Toleranz und Vielfalt klar Position zu beziehen, beteiligt sich der IPW schon seit Jahren mit diversen Aktionen an den ‚Internationalen Wochen gegen Rassismus‘. Doch das genügte uns nicht, wir wollten uns inhaltlich intensiver mit dem Thema Antidiskriminierung beschäftigen und ein entsprechendes Angebot für die Auszubildenden schaffen“, berichten Louis Heppner und Luca Schleevoigt von der Jugend- und Auszubildendenvertretung von Evonik am Standort Hanau-Wolfgang. So kam der Kontakt zu Anna Jagust und dem Filmprojekt spots. zustande. Das Resümee ist durchweg positiv: „Der Workshop hat uns hervorragendes Handwerkszeug mit auf den Weg gegeben. Wir fühlen uns nun viel besser in der Lage, diskriminierendes Verhalten zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.“

Auch bei den anderen Auszubildenden kam der Workshop sehr gut an – vor allem auch dank der Konzeption. „Die Filme thematisieren Diskriminierung nicht plakativ, sondern auf eine sehr vielschichtige Weise. Auf mich hat besonders die analytische inhaltliche Tiefe Eindruck gemacht“, schildert Teilnehmer Maxim seine Eindrücke. Als bereichernd empfanden er und seine jungen Kolleginnen und Kollegen zudem das umfassende theoretische Grundlagenwissen, das Abhiav Awhney zu den Themen Diskriminierung, Rassismus, deren Entstehung und Methodiken vermittelte. Auch der Workshopleiter zeigt sich nach dem Tag im Industriepark zufrieden: „Die offene, reflektierte Haltung der jungen Teilnehmer*innen hat mich tief beeindruckt und einen fruchtbaren, konstruktiven Austausch ermöglicht, von dem alle profitieren können.“ Im nächsten Schritt werden die Auszubildenden die drei von ihnen ausgewählten Beiträge beim Filmfestival im Oktober anmoderieren und mit den Festivalbesucher*innen diskutieren.

Das Engagement für demokratische Werte ist in der Unternehmenskultur von Evonik fest verankert. Ein Beispiel dafür ist die Aktion „MUTausbruch“, bei der die Azubis des ersten Lehrjahres über die Geschichte der Evonik-Vorgängergesellschaften in der NS-Zeit informiert werden und sich anschließend in Workshops mit Themen wie Rassismus, Hassrede, Antisemitismus sowie Fake News und Rechtsradikalismus beschäftigen.

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Workshopleiter Abhinav Sawhney (links) vermittelte auch umfassendes theoretisches Grundlagenwissen zu den Themen Diskriminierung und Rassismus. Foto: Evonik Industries

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Anna Jagust und Abhiav Awhney (vorn im Bild) mit einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops. „spots.“ ist der Name des Filmprojekts. Foto: Evonik Industries


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