White Wings: Am Ende fehlen zwei Punkte

Basketball
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Wenn die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau etwas aus dem Heimspiel gegen die Artland Dragons mitnehmen, dann die Erkenntnis: der Kampfeswille ist zurück.



Das attestierte auch Headcoach Simon Cote, der nach hart umkämpften 40 Minuten sagte: „Ich bin stolz auf unser Team.“ In den besonders spannenden letzten beiden Spielminuten war das Momentum dann aber auf Seiten der Gäste aus Quakenbrück, die hauchdünn mit 88:90 gewannen.

Die ersten Punkte machte ex-White-Wing Paul Albrecht an alter Spielstätte. Anschließend gestaltete sich bis zur etwa fünften Minute ein weitestgehend ausgeglichener, offener Schlagabtausch beider Teams. Dann kamen die Gäste in eine erste Hochphase, eingeleitet ausgerechnet durch einen Alley-Oop-Dunk von Demetris Antwaun, aufgelegt von Chase Griffin. In der Folge gaben die Dragons den Ton an: Erst traf Jannes Hundt für drei, dann gelang auch dem späteren Topscorer Danielius Lavrinovicius der Wurf von außen. Auf Seiten der Hanauer lief es aus der Distanz hingegen auch über den Rest des Abends nicht ganz so erfolgreich. Statt dessen setzen sie auf ihre Großen unter dem Korb: Topscorer Kalidou Diouf, aber auch Josef Eichler punkteten vor der ersten Pause noch einmal und verkürzten den Rückstand auf 16:23.

Das zweite Viertel begann beinahe als Spiegelbild des ersten. Wieder eröffneten die Dragons eine Hochphase per Alley-Oop, wieder hieß das Duo Antwaun und Griffin. Eine wichtige Antwort lieferte Luquon Choice: Er traf in der dritten Spielminute von außen für Drei und ließ somit keine Punkteserie für die Gäste zu. Zwar wollten die Distanzwürfe in der Folge erneut nicht so recht fallen, allerdings lief es auf kürzerem Weg erneut umso besser. Eichler, Till-Joscha Jönke, Alex Angerer und am Ende auch Diouf sorgten für wichtige Treffer, das zweite Viertel ging punktetechnisch an die Hausherren. Mit einem verkürzten Rückstand von 36:39 ging es in die Halbzeitpause.

Und auch im punktereichsten dritten Viertel blieb alles beim Alten: Hanau tat sich aus der Distanz schwer, für die Dragons fielen die Dreier hingegen besser und diesmal sogar besonders zahlreich. Der ein oder andere vertane Korbleger wurde so durch Distanzschüsse von unter anderem Hundt, Griffin und Eric Curth wettgemacht. Die White Wings ließen sich davon dennoch nicht beirren und hielten an ihrem Gameplan fest. So konnte trotz des vermeintlich höheren Aufwandes Quakenbrück nicht zu sehr davonziehen. „Wir haben den Ball offensiv heute besser laufen lassen, als bisher in der gesamten Saison“, lobt Hanaus Headcoach Simon Cote das Team. So kam die Mannschaft am Ende auf 15 Assists, erkämpfte sich gleichzeitig immer wieder wichtige Freiräume für Punkte. Mit 63 zu 69 ging es in den dramatischen Schlussabschnitt.

Da nämlich wurde das Spiel zu einer wahren Zitterpartie. Und wieder war es Choice, der eine Wende einleitete. Drei Minuten vor Schluss verkürzte er mit einem Dreier erst auf 77:78 und traf dann gleich zwei weitere Male wichtige Würfe von außen und brachte sein Team so zwei Minuten vor Schluss sogar erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Vorsprung ­- mit 83:82. 20 Sekunden später traf Lavrinovicius beide seiner Freiwürfe, Diouf antwortete sofort per Korbleger. Neckbreaker für die Gastgeber war jedoch dann Eric Curth: Innerhalb von gerade einmal 23 Sekunden traf er zwei Mal aus der Distanz und brachte die Dragons so mit 85:90 in Führung. Diouf verkürzte auf 87:90 und fünf Sekunden vor Schluss wurde Jönke für zwei Freiwürfe noch einmal an die Linie geschickt. Dabei traf er leider nur den Zweiten, einen erneuten Ballbesitz konnten sich die Hanauer dann nicht mehr erkämpfen. Mit 88:90 ging das Spiel knapp verloren.

„Es war ein Zwei-Punkte-Rückstand gegen ein gutes Team. Und auch wenn wir nicht gewonnen haben, sehe ich einen Fortschritt in unserer Mannschaft. Offensiv waren wir stärker, defensiv haben wir uns immer wieder den Ball gesichert“, sagt Cote nach der Partie. Doch wie so häufig entscheiden gerade bei knappen Spielen die Kleinigkeiten. Die Dragons trafen in der heißen Phase einige schwierige Würfe. Und: „Wir haben minimal mehr Fehler gemacht, als Artland.“ Dennoch habe sich die Mannschaft in der letzten Woche im Training stark verbessert und das auch im Spiel umgesetzt. „Wir müssen mental positiv bleiben und weiter arbeiten. Wenn wir das tun, bin ich mir sicher, dass wir das Momentum drehen und endlich auch einige Siege einfahren werden.”

Highlights aus der Partie sowie die Pressekonferenz können im Livestream-Channel der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau unter https://airtango.live angesehen werden.

Für die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau spielten:

Jordon Talley (5 Punkte/1 Rebound/1 Assist)
Josef Eichler (11/5/0)
Till-Joscha Jönke (19/2/1)
Dorian Pinson (5/3/7)
Jeramie Woods (10/5/1)
Tom Zott (0/0/0)
Luquon Choice (12/2/2)
Alexander Angerer (6/4/2)
Jaleel Crawford (0/0/0)
Kalidou Diouf (20/7/1)


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