Wegen Betruges und Beihilfe zum Betrug mit Lastkraftwagen sitzen ab Mittwoch, 6. September, drei Männer auf der Anklagebank im Landgericht Hanau. Die Staatsanwaltschaft Hanau wirft dem im Jahr 1966 in Nürnberg geborenen Angeklagten, dem im Jahr 1979 in Ulas Köyü in der Türkei geborenen Angeklagten und dem im Jahr 1982 in Alzenau geborenen Angeklagten, sämtliche deutscher Staatsangehörigkeit, mit ihrer Anklageschrift vor, in der Zeit von Januar 2016 bis März 2016 Betrugsstraftaten mit Vermögensverlusten großen Ausmaßes begangen zu haben.
Bei den Angeklagten soll es sich um den Geschäftsführer, den Verkehrsleiter und den Disponenten eines Speditionsunternehmens gehandelt haben. Diese sollen den Plan gefasst haben, hochwertige LKW und Auflieger anzumieten bzw. zu leasen, jedoch den Mietzins beziehungsweise die Leasingraten nicht zu bezahlen und die Fahrzeuge auch nicht zurückzugeben, sondern gewinnbringend ins außereuropäische Ausland (Irak) zu verkaufen. Um ihre Verantwortung zu verschleiern, sollen sie das Speditionsunternehmen zum Schein an einen gesondert verfolgten Käufer veräußert und diesen gegen ein monatliches Gehalt und eine Gewinnbeteiligung als Scheingeschäftsführer eingesetzt haben.
In dieser Weise sollen die Angeklagten 5 LKW, 38 Sattelzugmaschinen und 39 Kühlauflieger mit einem Gesamtwert von über 6 Millionen Euro gemietet bzw. geleast haben. Zum Teil konnten die LKW und Anhänger wieder sichergestellt und ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden, bei Fahrzeugen im Gesamtwert von fast 1,5 Millionen Euro soll dies jedoch nach der Anklage nicht der Fall sein, so dass ein Vermögensschaden großen Ausmaßes entstanden sein soll.
Der Prozess vor der 7. Großen Strafkammer beginnt am Mittwoch, 6. September, um 9 Uhr in Saal A 215 im Landgericht Hanau. Fortsetzungstermine sind für 13.09.2023, 15.09.2023, 20.09.2023, 22.09.2023, 27.09.2023 und 29.09.2023, jeweils 9:00 Uhr, anberaumt.
