Löwen: Fritzmeier bleibt Sportdirektor

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Die Löwen Frankfurt und Franz-David Fritzmeier werden auch in Zukunft gemeinsame Wege gehen.



Beide Seiten haben sich darauf geeinigt, die jeweilige Vertragsoption zu ziehen und den laufenden Kontrakt vorzeitig um zwei Jahre bis 2023 zu verlängern. Fritzmeier übernahm die Position des Sportdirektors bei den Löwen kurz vor Ende des Jahres 2017.

Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier: „Ich freue mich, den eingeschlagenen Weg bei den Löwen Frankfurt fortsetzen zu können. Meine Entscheidung, Ende 2017 nach Frankfurt zu gehen, war eine goldrichtige Entscheidung. Mein Ziel mit einem großen Club wie den Löwen etwas aufzubauen ist in vollem Gange und ich freue mich auf die Fortsetzung der Arbeit. Es war immer mein Ziel langfristig an einem Plan arbeiten zu können und auf einem guten Fundament – wie ich es hier vorgefunden habe – aufzusetzen. Die Zusammenarbeit ist von großem Vertrauen geprägt und das ist elementar für eine erfolgreiche Arbeit.“

Geschäftsführender Löwen-Gesellschafter Stefan Krämer: „Franz hat die Löwen-Philosophie voll verinnerlicht und es geschafft, den sportlichen Bereich auf ein neues Qualitäts-Level zu heben – insbesondere im strukturellen Bereich. Weiterhin ist es ihm gelungen, die Löwen Frankfurt zu einer Heimat für junge und talentierte Spieler zu entwickeln. Hier werden sie hervorragend ausgebildet und im Spiel der Löwen als wichtige Säulen integriert. Die sportlichen Ergebnisse sprechen für sich und ganz besonders freut mich die überragende Heimbilanz der vergangenen Spielzeit. Wir sind glücklich, einen solchen Fachmann und harten Arbeiter weiter im Löwen-Rudel zu haben.“

Löwen-Gesellschafter Andreas Stracke: „Ich schätze an Franz die Gesamtheit seiner Sicht auf die Dinge, welche nicht im sportlichen Bereich endet, sondern auch die Facetten des Marketings sowie der Fan- und Partner-Aktivitäten berücksichtigt. Darüber hinaus trägt er den Löwen im Herzen.“ Unter der Führung des 40-Jährigen haben sich die Löwen im gesamten sportlichen Bereich stark professionalisiert und feierten bereits mehrere Erfolge. Schon wenige Monate nach Beginn seiner Tätigkeit übernahm Fritzmeier vorübergehend das Traineramt mitten in den DEL2-Playoffs 2017/2018 nach einem 0:2-Serienrückstand gegen die Kassel Huskies. Mit vier Siegen in Folge konnten die Löwen ihren großen Rivalen besiegen und ins Halbfinale einziehen.

Als Sportdirektor stellte er so dann das Trainerteam und die Mannschaften zusammen, die in den folgenden beiden Jahren jeweils die Hauptrundenmeisterschaft der DEL2 gewinnen konnten. 2018/2019 erreichten die Löwen gleich im ersten Jahr mit dem jungen Trainerteam um Matti Tiilikainen das Playoff-Finale. Ehe Fritzmeier nach Frankfurt kam, hospitierte der Diplom-Sportmanager bei mehreren finnischen und schwedischen Spitzenteams und unternahm mehrere Scoutingtouren. Zuvor war er als Cheftrainer der Krefeld Pinguine tätig. Fritzmeier arbeitete zudem als Assistenz-Trainer und Assistenz-Sportdirektor bei den Kölner Haien und in Krefeld. Seine erste Trainerstation waren die Füchse Duisburg. Als Spieler absolvierte er 376 Partien in der DEL und mehr als 150 Spiele in der 2. Bundesliga.

Aktuelle Stellungnahmen von Franz-David Fritzmeier zu derzeit vorherrschenden Themen:

Frankfurt als Erstligastandort:
„Es ist toll, dass wir hier die Möglichkeit haben unser Team um das Team in den letzten Jahren immer weiter - aber gezielt - zu vergrößern und den Spielern gute Bedingungen zu ermöglichen. Dabei ist es uns auch gelungen, die richtigen Personen für die betreffenden Positionen zu gewinnen. Natürlich bringt die Situation um die in die Jahre gekommene Eissporthalle besondere Herausforderungen mit sich, das heißt sie bietet keine zeitgemäßen Voraussetzungen. Mit viel Aufwand, Kreativität und Liebe zum Detail versuchen wir aktuell das Beste daraus zu machen. In Bezug auf die neue Löwen-Spielstätte muss die Stadt Frankfurt dieses Jahr Farbe bekennen und die jahrelange Hängepartie beenden. Wir brauchen hier ein verbindliches Hallen-Planszenario für das Ziel der Erstklassigkeit!“

Corona-Situation – Herausforderungen durch die Pandemie:
„Das jähe Ende der letzten Saison hat uns emotional sehr getroffen. Wir waren bereit und gierig auf die Playoffs, aber dann kam es anders. Die vergangenen Wochen galt es, die durch die Corona-Pandemie entstandene Verunsicherung zu managen. Einerseits aus Clubführungssicht die Risiken zu reduzieren und für die ungewisse Zukunft vorbereitet zu sein, dabei trotzdem unseren Spielern und Trainern eine gewisse Sicherheit zu geben. Keine einfache Situation, da die Unsicherheit aufgrund der noch nie erlebten Thematik hinsichtlich der Pandemie groß war. Jetzt versuchen wir Schritt für Schritt wieder den Alltag zurückzuerobern. Das Sommertraining läuft, natürlich unter Einhaltung der für den Profisport geltenden Bestimmungen, und mit der Liga arbeiten wir an Hygienekonzepten zur Vorbereitung auf die neue Saison.“

Löwen-Kaderplanung 2020/2021:
„Wir gehen weiter unseren eingeschlagenen Weg und konnten für die bevorstehende Spielzeit viele Spieler des letztjährigen Hauptrundensiegerteams halten. Auch unsere jungen Spieler arbeiten gerade sehr hart im Sommertraining, um den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu machen. Auch aufgrund der Liga-einheitlichen Kaderregelungen werden die jungen Spieler immer wichtiger. Für die kommende Saison bedeutet das, wenn man mit voller Kaderstärke (zwölf Stürmer, sieben Verteidiger, zwei Torhüter) antritt, müssen davon sechs Spieler in die U24- und wiederum zwei davon in die U21-Regelung fallen. Dazu kommt noch, dass zwei der U21-Spieler mit einem Fördervertrag der DEL2 ausgestattet sein müssen. Die letzten Kaderentscheidungen werden wir auch von der Entwicklung der Pandemie und ihre möglichen Auswirkungen auf den Ligaspielbetrieb abhängig machen. Hier sind wir unter anderem von den vorgegebenen Rahmenbedingungen der Politik und davon abhängig, wie schnell sich auch die wirtschaftliche Lage wieder verbessert. Wir benötigen für den Erfolg das Engagement aller Beteiligten, von Fans die Dauerkarten kaufen, über Sponsoren und Partner, welche den Löwen weiter den Rücken stärken, bis hin zur Politik, welche unsere Rahmenbedingungen mit beeinflusst. In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmal mit dem immer an uns herangetragenen Image der „Millionarios“ aufräumen. Sicher ist Frankfurt eine Bankenstadt, was aber leider nicht bedeutet, dass hier die Straßen mit Geldscheinen gepflastert sind und man diese nur aufheben muss. Wir arbeiten alle in der Organisation jeden Tag hart daran unseren Etat zu ermöglichen und unsere Fans zu begeistern. So überragend unsere Stadt und der Standort auch sind, gibt es in vielen Bereichen auch Kostenpunkte, die so an anderen DEL2-Standorten nicht vorherrschen. Ein Punkt ist das Thema Wohnraum für unsere Spieler: Hier haben wir einen immensen Kostenpunkt. Das Thema der immer weiter fortschreitenden Professionalisierung hatte ich bereits angesprochen. Deshalb gilt es weiterhin effektiv zu arbeiten und die Team-Chemie im Löwen-Rudel beizubehalten, damit wir uns gegen die anderen Top-Teams der Liga – welche ihre Spieler auch nicht mit Knöpfen bezahlen - behaupten können.“


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