Aug in Aug mit Wattwurm, Queller und Austernfischer

Freigericht
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Wie viele Eier legt eigentlich ein Austernfischer? Wie kommen die Pflanzen an der Küste mit dem hohen Salzgehalt zurecht?

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Wovon ernähren sich Muscheln und Wattwürmer? Nur einige von vielen Fragen, auf die 32 Schülerinnen und Schüler der Kopernikusschule Freigericht gemeinsam mit ihrer dänischen Partnerschule aus Aalborg während einer einwöchigen meeresbiologischen Exkursion im Juni auf der dänischen Ostseeinsel Læsø eine Antwort suchten.

Um die Fragen beantworten und zahlreiche Experimente wissenschaftlich fundiert durchführen zu können, haben sich die Schülerinnen und Schüler des Wahlunterrichtskurses „Ökologie“ der Jahrgangsstufe 10 unter der Leitung von Olaf Sailer bereits seit Beginn des Schuljahres 2018/19 intensiv vorbereitet. Da galt es, sich zunächst mit Methoden der ökologischen Feldforschung vertraut zu machen und mit deren Hilfe Ökosysteme im Nahraum der Kopernikusschule zu untersuchen. Neben den Teilnehmern des Wahlunterrichtes hatten auch Oberstufenschüler des Jahrgangs Q2 die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an der Exkursion zu bewerben. Die eigentliche Exkursionsvorbereitung begann dann mit der Kontaktaufnahme mit den dänischen Mitschülern und der Bildung von deutsch-dänischen Forschergruppen zu den Themen Watt, Strand und Spülsaum, Dünen, Salzwiesen und Vögel. Jede Forschergruppe sollte eine Reihe von vorgegebenen Experimenten durchführen und konnte zusätzlich eigene Forschungsaufträge entwickeln.

Das Forschungscamp wurde auf dem Campingplatz in Vesterø auf Læsø eingerichtet. Jedes Forscherteam bestehend aus vier Personen bezog eine Campinghütte und hatte die Aufgabe, sich selbst zu versorgen und die Forschungsaktivitäten zu planen und zu dokumentieren – und das Ganze auch noch auf Englisch. In den ersten anderthalb Tagen wurden auf mehreren Fahrradtouren die Insel erkundet und mögliche Forschungsstandorte unter die Lupe genommen. Wo gibt es die besten Dünen, das schönste Watt, die besten Vogelbeobachtungsmöglichkeiten, die artenreichsten Strände und Salzwiesen? Nach der gemeinsamen Inselerkundung hatten dann alle Forschungsgruppen zweieinhalb Tage Zeit, eigenverantwortlich ihre Forschungen durchzuführen. Die Vogelgruppen suchten beispielsweise nach Nestern, die sie mit GPS kartierten, oder beobachteten das Fluchtverhalten oder den Nahrungserwerb verschiedener Vogelarten. Die Wattgruppen untersuchten die Lebensgewohnheiten des Wattwurms und anderer Wattbewohner. Die Gruppe Strand und Spülsaum bestimmte und zählte Muscheln und Schnecken am Strand und untersuchte das Angespül nach Lebewesen, aber auch nach Müll. Die Dünen- und Salzwiesengruppen kartierten die Pflanzen und untersuchten deren Strategien, mit hohem Salzgehalt oder ständiger Übersandung zurechtzukommen. Für alle Lebensbereiche wurden natürlich auch die abiotischen Lebensbedingungen bestimmt: Salzgehalt, Bodenfeuchtigkeit, Humusgehalt, Lichtgenuss und vieles mehr. Als Ergebnis der Forschungen ist ein fast hundertseitiger Forschungsbericht entstanden. Am letzten Exkursionstag hatte jede Forschergruppe die Aufgabe, ihre Forschungsergebnisse im Gelände den anderen Gruppen zu präsentieren, sodass jeder einen Gesamtüberblick über das untersuchte maritime Ökosystem bekam.

Natürlich gab es auch ausreichend Zeit, einfach nur die herrliche Natur und die Ruhe auf der Insel zu genießen und den Alltag zu entschleunigen. Ein großes Volleyballturnier oder eine Nachtisch-Challenge, bei der jede Hausgruppe einen Nachtisch kreieren musste, der von einer Jury bewertet wurde, sorgten für Abwechslung und förderten die deutsch-dänische Zusammenarbeit.


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