hr-Sinfonieorchester an der Kopernikusschule

Freigericht
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Normalerweise wäre das hr-Sinfonieorchester auf seiner Schultour durch Hessen auch an der Kopernikusschule Freigericht zu einem Konzert eingeladen gewesen.

Anzeige
Anzeige
Anzeige


musikllkksf.jpg

Pandemiebedingt konnte die Schultour in diesem Jahr nicht wie geplant stattfinden und der Hessische Rundfunk musste kreativ werden. Neben Livestreams von Konzerten und kurzen Erklärvideos zu den einzelnen Instrumenten, bot das Orchester auch Online-Musikstunden für Musikklassen an.

Im Rahmen dieses Programms konnte der Musik-Leistungskurs der Kopernikusschule Freigericht am vergangenen Mittwoch den Solofagottisten Theo Plath für eine digitale Doppelstunde als Gast begrüßen. Zusammen mit hr-Moderator Jochen Doufrain führte Theo Plath durch die Musikgeschichte seines Instrumentes, spielte Ausschnitte aus Mozarts Fagottkonzert, gab Einblicke in Saint-Saëns Fagottsonate und gab den hochgradig diffizilen Beginn von Strawinskys Balletmusik "Le sacre du printemps" zum Besten. Zusammen mit dem Musiklehrer des Kurses, Michael Meininger, wurden in einem Vorgespräch gezielte Schwerpunkte für den digitalen Unterricht festgelegt. Besonders die Epoche des musikalischen Expressionismus spielt im Curriculum des Leistungskurses eine wichtige Rolle und sorgte im vorherigen Unterricht bereits für viel Gesprächsbedarf. So verdeutlichte Theo Plath dann auch an gezielten Beispielen aus Strawinskys Ballett, wie alle bislang geltenden Regeln und Formen der Musik hier aufgehoben werden und es dadurch zu einem großen Umbruch in der Musikgeschichte kommt. Interessant wurde es vor allem, als er den Bogen weiter zu einem zeitgenössischen Stück für Fagott solo des Schweizer Komponisten Heinz Holliger spannte. Darin wird bewusst mit den klanglichen Extremen des Fagotts experimentiert und Theo Plath, u.a. Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs 2019, zeigte den interessierten Schülerinnen und Schülern diese Extreme seines Instrumentes par excellence auf.

Auch wenn digitaler Beifall in Form von eingeblendeten Emojis nur geringfügig erfüllend sein mag, so waren die vielen Fragen des Leistungskurses Zeugnis genug für den großen Anklang des Online-Unterrichtes. Zugeschaltet mit Schul-iPads konnte sich jede Schülerin und jeder Schüler melden und mit eigenem Videobild übertragen gezielt Fragen stellen. Besonders spannend waren die authentischen Einblicke in das Leben eines Profimusikers. Die ehrliche Beantwortung von Fragen, wie zum Beispiel: "Was passiert, wenn du mal nicht geübt hast?" oder "Hast du schon mal eine Stelle so richtig verhauen?", machte den Beruf des Profimusikers für den Leistungskurs nahbar und rückten ihn als Berufswunsch vielleicht sogar ein stückweit näher.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de