Meilenstein für den Profifußball in Frankfurt

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Die Eintracht Frankfurt Fußball AG steht vor der Umsetzung eines fundamentalen Meilensteins zur langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung des Profifußballs in Frankfurt.



Am heutigen Donnerstag haben sich die Eintracht Frankfurt Fußball AG und die Stadt Frankfurt auf die Eckpunkte über die zukünftige Nutzung und infrastrukturelle Entwicklung der Commerzbank-Arena ab dem 1. Juli 2020 geeinigt. Beide Parteien unterzeichneten eine Absichtserklärung (Letter of Intent), welche die wesentlichen Inhalte der bis zum 30. Juni 2035 angelegten Zusammenarbeit festschreibt und in den kommenden Wochen in ein umfangreiches Vertragswerk überführt werden soll.

Der DFB-Pokalsieger von 2018 wird zukünftig das uneingeschränkte Recht zur Nutzung des Stadions inklusive des umliegenden Trainingsgeländes als ganzjähriger Mieter erhalten. Inbegriffen ist hierbei auch das Recht zur Untervermietung an Dritte für weitere Veranstaltungen wie Konzerte (u.a. im sogenannten „Konzertsommer“), Businessevents und sonstige Sportveranstaltungen. Im Zuge dessen obliegen auch die Vergabe des Caterings und die Vermarktung des Namensrechts an der Arena der Eintracht. Der Stadt wird über die Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH eine jährliche Eigennutzungsquote von 20 Prozent für eigene Veranstaltungen vorbehalten bleiben. Die Besitzgesellschaft wird zudem die Verantwortung für das Technische Facility Management übernehmen.

Zudem wird die Stadt Frankfurt bis spätestens zum Beginn der Saison 2023/2024 das Stadion auf eine Gesamtkapazität von bis zu 60.000 Plätzen im Bundesligabetrieb ausbauen. Im Mittelpunkt der Ausbaumaßnahmen steht dabei eine Umwandlung von Sitz- zu Stehplätzen im Oberrang der Nordwestkurve. Dazu liegen auch die Umbaumaßnahmen jener Räumlichkeiten auf der Gegentribüne, in denen gegenwärtig die Geschäftsstelle von Eintracht Frankfurt untergebracht ist und in denen zukünftig weitere Hospitality-Flächen geschaffen werden sollen, im städtischen Verantwortungsbereich. Im Gegenzug verpflichtet sich der Klub, in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen in den Ausbau und die Erneuerung der digitalen Infrastruktur des Stadions vorzunehmen.

Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann sagt: „Wir freuen uns, dass wir nach langen und nicht immer einfachen Gesprächen mit der Stadt ein Modell der Zusammenarbeit gefunden haben, das man für uns, für die Stadt, aber auch für Fans, Publikum und Partner des Stadions als Win-Win-Win-Situation bezeichnen kann. Mit der heutigen Verabredung wird sichergestellt, dass die wirtschaftlichen Verwertungsrechte des Stadions vollumfänglich auf Eintracht Frankfurt übergehen und das Stadion auch in seiner Gestaltung zukünftig viel stärker als Heimspielstätte der Eintracht wahrgenommen wird. Damit schreiben wir 15 Jahre nach der Eröffnung der Commerzbank-Arena ab dem kommenden Sommer ein neues Kapitel und treten auch bezüglich des geschäftlichen Aufgabenbereichs der Eintracht Frankfurt Fußball AG in eine neue Entwicklungsstufe ein. Wir werden unseren Beitrag dazu leisten, die Erfolgsgeschichte der Arena fortzuschreiben und das Stadion in den nächsten Jahren auch zu einem digitalen Leuchtturm der Region weiterzuentwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit von Eintracht Frankfurt aus eigener Kraft weiter zu stärken“.

Stadtrat Markus Frank betont: „In harten, aber von gegenseitiger Wertschätzung geprägten, fairen Verhandlungen ist es uns gemeinsam gelungen, eine zukunftsfähige und tragfähige Lösung für den künftigen Betrieb unserer Arena zu entwickeln und unsere Besitzgesellschaft stärker als bisher in das operative Geschäft einzubinden. Mit dieser Absichtserklärung, deren Umsetzung in einen Vertrag noch unter dem Gremienvorbehalt steht, haben wir alle unterschiedlichen Interessenslagen berücksichtigt“. 

Der seit 2005 bestehende Vertrag zum Betrieb der Commerzbank-Arena zwischen der städtischen Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH (SSF) und dem bisherigen Betreiber (Stadion Frankfurt Management GmbH) endet am 30. Juni 2020. Im nächsten Schritt folgt nun die detaillierte Ausverhandlung des Vertrages.


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