Zweites Corona-Schuljahr an Beruflichen Schulen

Gelnhausen
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Mit dem letzten Schultag am vergangenen Freitag (16. Juli) endet an den Beruflichen Schulen Gelnhausen (BSG) das Schuljahr 2020/2021.



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Niemand hätte wohl im August 2020 erwartet, welchen turbulenten Verlauf dieses zweite Corona-Schuljahr nehmen würde. Die Corona-Pandemie hat viele Planungen auf den Kopf gestellt. Lockdown in nahezu allen Lebensbereichen, Schulschließungen, „Homeschooling“, Lernen in kleinen Gruppen mit Masken und Abständen, Verzicht auf Freundinnen und Freunde in der Schule und eine vorsichtige, schrittweise Rückkehr in Richtung Normalität haben den Alltag auch von den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Lehrkräften an den Beruflichen Schulen Gelnhausen enorm durcheinandergebracht und ihnen allen viel abverlangt. Mit anerkannten Abschlüssen und Zeugnissen, die am vergangenen Freitag ausgegeben wurden, ist es aber an den Beruflichen Schulen Gelnhausen (BSG) dennoch gemeinsam gelungen, dieses Schuljahr „fast normal“ zu beenden.

Das Ergebnis dieser gemeinsamen Bemühungen kann sich wirklich sehen lassen, denn neben den vielen Einschränkungen in allen schulischen Bereichen bot die Corona-Pandemie auch einen „Turbomodus“ für den Digitalisierungsfortschritt an den BSG. Bedingt durch den Distanzunterricht, bei dem ein Teil bzw. die komplette Klasse zu Hause unterrichtet wurde, griff man zur Organisation des Unterrichts auf cloudbasierte Lösungen zurück: Besonders die Software „Teams“ als Bestandteil des Office-Paketes erwies sich hierbei als funktionierende Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte, untereinander zu kommunizieren – selbstverständlich im Rahmen der Vorgaben bzw. Duldung des hessischen Datenschutzbeauftragten. Die Nutzung dieser Software hat zudem den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler optimal auf das Berufsleben vorbereitet werden, da „MS Teams“ und auch „MS Office 365“ beispielsweise in vielen Bereichen der Wirtschaft verwendet werden.

Grundvoraussetzung der Digitalisierung ist aber eine ausgereifte technische Infrastruktur. Auch hier können die Beruflichen Schulen Gelnhausen von vielen Fortschritten berichten: So weisen nun alle Gebäude einen Glasfaseranschluss auf, alle Unterrichtsräume sind zudem mit moderner IT-Ausstattung an das Netzwerk der Schule angeschlossen und außerdem besteht für die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich mit eigens mitgebrachten Geräten („bring your own device“) in das schulinterne WLAN einzuloggen. Im Rahmen eines Pilotprojektes zusammen mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut wurde ein Klassenraum der BSG zudem mit der zukunftsträchtigen VLC-Technik, bei der die Datenübertragung per Licht stattfindet, ausgestattet.

Trotz der coronabedingten Einschränkungen im Schulalltag und der damit verbundenen Wechsel zwischen verschiedenen Unterrichtskonzepten konnte jede Unterrichtsstunde nach regulärem Stundenplan stattfinden. Möglich machte das ein tragfähiges Kommunikations-konzept, das man an den Beruflichen Schulen Gelnhausen entwickelte und das nicht nur die schulinterne Kommunikation allgemein, sondern auch die Arbeit schulinterner Arbeitsgruppen vereinfachte. Man erreichte dadurch schnellere Verfahrensabläufe, effizientere Arbeitsweisen und eine bessere Kooperation innerhalb des Kollegiums.

Die insgesamt guten Ergebnisse der Abschlussprüfungen in den verschiedenen Schulformen der BSG zeigen zum Einen auf, dass der Distanzunterricht bei vielen Schülerinnen und Schülern das eigenständige Arbeiten gefördert hat, dass aber auch bei einigen anderen in diesem Bereich Kompensationsbedarf besteht. Verwiesen sei an dieser Stelle auf das Förderprogramm „Löwenstark – der BildungsKICK“ des Landes Hessen, mit dem Kindern und Jugendlichen geholfen werden soll, verpassten Lehrstoff nachzuholen und sozial und emotional wieder in die Spur zu finden. An den BSG werden in den kommenden Wochen im Rahmen dieses Programmes Konzepte zur gezielten Förderung und zur Kompensation für das kommende Schuljahr entwickelt, die dann im Rahmen der verfügbaren personellen und finanziellen Ressourcen im kommenden Schuljahr umgesetzt werden können.

Angesichts der vielen positiven Ergebnisse in der Digitalisierung trotz oder vielleicht sogar wegen der coronabedingten Einschränkungen befürchten aber auch viele Lehrkräfte, dass die auslaufende Duldung von „MS Teams“ durch den hessischen Datenschutzbeauftragten dazu führen könnte, dass die erfolgreiche digitale Arbeitsweise zukünftig wieder zurückgefahren wird.


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