Schule, Schülerschaft und die Bürgermeisterwahl

Gelnhausen
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Die Schülerinnen und Schüler einer Klasse 10.5 des Grimmelshausen-Gymnasiums nehmen im Rahmen des Unterrichts Politik und Wirtschaft die Bürgermeisterwahlen in Gelnhausen unter die Lupe. Hier werden Wahlprogramme, Internetauftritte und Wahlkampfverhalten der Kandidatinnen und Kandidaten hinterfragt und verglichen.



Einzelne Wahlkampfthemen wie das Schulwegekonzept oder die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge, aber auch die Gestaltung der Wohnsituation und Weiterentwicklung der Stadt werden in einer Diskussionsrunde in der Klasse erörtert. Anna Boss, Lehrerein für Politik und Wirtschaft, gibt darüber hinaus wichtige Informationen über die Legitimität und die Wirkung von Wahlen auf lokaler, kommunaler, Landes- und Bundesebene. Dadurch wird auch klar, dass Wahlen die Demokratie stärken und schützen, gerade auch weil die Menschen frei wählen können.

Auch wenn es das ausdrückliche Ziel der Schule ist, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler eine gut begründete individuelle Position in diesem Wahlkampf entwickeln, gehen die Erkenntnisse darüber hinaus. „Die Lernenden erfahren, dass Medien oder auch Lehrkräfte politisch neutral die aktuelle Situation darstellen können, ohne eine persönliche Meinung deutlich werden zu lassen“, so Peter Malz, der zuständige Fachbereichsleiter. Tina Ruf, die Schulleiterin ergänzt, dass die Schulgemeinde allen Bestrebungen, die Schule für einen Wahlkampf zu vereinnahmen, strikt ablehnt. „Wir sind davon überzeugt, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten im Sinne überzeugter Demokratinnen und Demokraten Schulen nicht in den Wahlkampf einbeziehen. Sollte der Eindruck an irgendeiner Stelle entstehen, weise ich dies im Namen der gesamten Schulgemeinde zurück!“ Darüber, dass gerade Schule ein Ort sein muss, an dem man ohne vorgegebene Denkrichtungen lernt, sind sich auch der Schulelternbeirat und die Schülervertretung einig.

„Eine Vermischung von ehrenamtlichem Engagement und Wahlkampf ist sicherlich an vielen Stellen schwer zu vermeiden“, meint stellvertretende Schulelternbeiratsvorsitzende Isabelle Steiper. „Es ist aber zum Wohl unserer Kinder unerlässlich, dies bei ehrenamtlichem Engagement in der Schule zu erreichen.“ So sieht es auch die Schulsprecherin Mareike Harms: „Natürlich ist es wichtig, mit kommunalen Mandatsträgerinnen und-trägern gut zusammenzuarbeiten. Nur bezieht sich das auf die gewählten demokratischen Repräsentantinnen und Repräsentanten.“ In diesem Sinne sind sich alle Gremien der Schule einig: Die Schule als öffentliche Einrichtung ist auch bei der Bürgermeisterwahl aus gutem Grund der politischen Neutralität jederzeit verpflichtet. In zwei Jahren werden auch die Schülerinnen und Schüler der 10.5 Erstwählerinnen und Erstwähler sein und bestimmt regelmäßig das demokratische Instrument der Wahl benutzen. „Ich freue mich, wenn die Schule dazu einen Beitrag leisten kann und als Vorbild für einen seriösen politischen Austausch dient“, schließt Anna Boss.

unterrichzubgmwahl az


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