KI goes Religionsunterricht

Was vor kurzem wie ein Teil eines Science-Fiction-Films wirkte, ist inzwischen Realität – auch und gerade in der Schule. Grund genug sich ausführlich mit dem Thema zu beschäftigen. Adrian Bischof, Simon Braun und Elia Englaender, drei Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums Gelnhausen mit dem Leistungskurs Praktische Informatik referierten angeregt und begleitet von ihrem Religionslehrer Pfarrer Dr. Michael Lapp im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Digitale Ressourcen und Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung“ am Fachbereich evangelische Religion an der Goethe-Universität Frankfurt.

Die Schüler widmeten sich den „KI-Anwendungen im Religionsunterricht - Zwischen Spielerei und religiöser Aneignung". Sie stellten Beispiele KI-generierter Texte und Bilder aus dem Religionsunterricht der Oberstufe dar. Exemplarisch führten sie dies zunächst an historischen Ikonen und der Darstellung der Dreieinigkeit vor, bevor sie Jesus-Darstellungen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen betrachteten. Weiterhin verwiesen sie auf die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn die KI auf historische Texte zugreift.

So ist die KI beispielsweise mit der Bearbeitung von originalen Texten des Reformators Martin Luther überfordert, wie die Schüler an einem Beispiel nachwiesen. In seinem Abschlussreferat warf Lapp einen Blick auf die pädagogischen Aspekte dieses sich entwickelnden Themenfelds. Er ging dabei den Aspekten nach, ob und inwiefern sich neue Möglichkeiten der Vermittlung religiöser Inhalte eröffnen und dabei traditionelle religiöse Vorstellungen in Frage gestellt werden oder sich möglicherweise neue in Diskussionen einbringen lassen. Die drei Abiturienten standen dem Auditorium aus Professoren und Dozenten zu fachlichen Fragen Rede und Antwort.