Mutig, stark, selbstbewusst: Selbstbehauptung für Mädchen

Großauheim
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An zwei Vormittagen im September konnten alle Schülerinnen der Klassen 6b der Mädchenrealschule in Großauheim in einem Kurs lernen, wie es ist, mutig, stark und selbstbewusst zu sein.



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Angeleitet von zwei Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle Lawine aus Hanau erlebten die Schülerinnen einen etwas anderen Unterricht und zwar mit direktem Bezug zum Alltag!

Mit Übungen, Rollenspielen, Spielen und Gesprächen lernten die Mädchen eigene Gefühle und Grenzen und die von anderen Menschen wahrzunehmen. Sie erlebten, wie sich Gefühle über Körpersprache, Körperhaltung, Mimik, Gestik und die Stimme ausdrücken. Gemeinsam wurde darüber nachgedacht, welche Bedeutung das eigene Verhalten hat und ob es zu beeinflussen ist.

Mithilfe unterschiedlicher Methoden wurden die Mädchen darin gefördert und bestärkt, ihren eigenen Gefühlen zu trauen, damit es ihnen leichter fällt, unangenehme Situationen einzuschätzen und sich Hilfe zu holen. Sie übten sich darin, Grenzen zu setzen, laut "Nein" zu sagen und probierten neue, ungewohnte Reaktionsmöglichkeiten aus, um weniger sprach- und handlungslos zu sein. Die Trainerin legte besonderen Wert darauf, dass individuelle Erfahrungen der Mädchen eingebracht werden konnten: Erfahrungen mit Konflikten und verbalen, gewalttätigen, übergriffigen Situationen in der Schule, der Freizeit, im sozialen Nahbereich. In Rollenspielen wurden verschiedene Positionen aus Täter- und Opfersicht bearbeitet und mit ungewöhnlichen Verhaltensweisen experimentiert. So lernten die Mädchen ganz nebenbei neue Fähigkeiten an sich entdecken.

Möglich wurde der kostenlose Kurs dank einer Spende der Heinrich Sauer und Josef Schmidt Stiftung mit Sitz in Gelnhausen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, besonders Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Kriminalität zu schützen. Ein erster Schritt in Sachen Opferschutz ist immer die Prävention. Die Schülerinnen der Mädchenrealschule sind nun sensibilisiert und haben erfahren, dass man nie hilflos reagieren muss, sondern ein ganzes Repertoire an Möglichkeiten hat, sich zu behaupten. Der stv. Vorsitzende der Stiftung, Reinhardt Wetjen, wird für 2019 dem Ansinnen weiterer Kurse zu entsprechen. "Es ist uns lieber, Prävention zu betreiben, als mögliche Gewaltopfer zu betreuen."

Foto: Die Schülerinnen der Mädchenrealschule arbeiten mit ihren Trainerinnen intensiv mit. (Foto: Sauer & Schmidt - Stiftung)


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